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Alles für Heerbischd

Seit mehr als 20 Jahren engagieren sich Bürger in Herforst für ihr Dorf im Heimat- und Kulturverein »Heerbischda Beschkläpa«.
Gerhard Seemann und Pia Martina Pallien vom Heimat- und Kulturverein »Heerbischda Beschkläpa e.V.« an der rekonstruierten römischen Langmauer. Foto: Mrotzek

Gerhard Seemann und Pia Martina Pallien vom Heimat- und Kulturverein »Heerbischda Beschkläpa e.V.« an der rekonstruierten römischen Langmauer. Foto: Mrotzek

Die Gründung des Vereins 1998 war gleichzeitig der Beginn der systematischen Teilnahme am Dorfgeschehen und der Blick in die Vergangenheit des Ortes. Mit ca. 30 Mitgliedern begann die Arbeit des Vereins, wobei die Anzahl der Mitglieder rasch auf mehr als 100 anstieg. Heute bewegt sich die Anzahl bei etwa 90, von denen ein Drittel nicht im Dorf wohnt. Der Verein ergänzt das Vereins-Angebot in der Gemeinde mit etwas mehr als 1200 Einwohnern. Seit 2017 heißt der Verein Heimat- und Kulturverein Herforst "Heerbischda Beschkläpa e.V.", was so viel bedeutet wie "Leute aus Herforst, die im Wald Holz schlagen". Ein Beiname, den Nachbargemeinden früher für Menschen aus Herforst genutzt haben. "De Beschkläpa" heißt auch die heimatkundliche Zeitschrift, die seit 1998 einmal pro Jahr herausgegeben wird. Sie enthält Informationen nicht nur über das Vereinsgeschehen, sondern auch Unterhaltsames, eben Ahles un Neihes ous dem Doref un eesa Gejend. Die Pflege der heimischen Mundart ist ein wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit. So wurde jüngst Wilhelm Buschs Geschichte von Max und Moritz ins Heerbischda Platt übersetzt.Das Aufgabenspektrum des Vereins ist breit angelegt, sodass jeder interessierte Bürger seine Schwerpunkte und Anliegen einbringen kann. Es gibt Wanderungen und Fahrten zu Ausstellungen und Märkten. Darüber hinaus beschäftigt sich der Verein mit der Erforschung und der Aufarbeitung der Ortsgeschichte.

Die Höhepunkte für Dorf und Verein

2004 veranstaltete Herforst ein großes Römerfest. Anlass war die Fertigstellung eines Stückes der Langmauer, das am Ortsrand rekonstruiert worden war. Diesem Ereignis vorausgegangen waren mehrere Jahre Vorbereitung und Grabungen in enger Kooperation mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier. Ein anderes großes Ereignis heißt schlicht "Ortschronik Herforst" oder in der Sprache des Ortes "Daht Boach von Heerbischd". Es ist das Ergebnis der jahrelangen Arbeit von mehreren Herforster Bürgern unter der Federführung von Norbert Schmitz, dem Gründer des Vereins, und Benedikt Heinemann. Die 500 Exemplare sind fast vergriffen.

Pläne für 2019

"Auch für dieses Jahr haben wir wieder ein ehrgeiziges Programm auf unserer Agenda", sagt die Vorsitzende Pia Martina Pallien. Der Vorplatz der Langmauer soll neu gestaltet werden. Auch Teile der Mauer bedürfen der Überholung. Beschädigte Abgüsse von Pedaturasteinen (Steine mit Inschrift) müssen erneuert werden. Zudem soll die Mariengrotte saniert werden soll. Mit der Erfassung der Namen alter Häuser betreten die Beschkläpa Neuland. Die Namen sollen eventuell auf Tafeln an den Häusern angebracht werden. Auch die Kinder haben die Vereinsmitglieder im Blick. Über die Jugendarbeit wollen sie Kinder vorsichtig motivieren, sich für die Belange des Dorfes zu interessieren und sich später aktiv einzubringen. "Wir benötigen dringend junge Leute im Verein, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können, denn der Altersdurchschnitt ist sehr hoch", so Pia Martina Pallien.


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