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Besondere Impfaktion für Menschen mit Behinderung

Um gerade Personen mit psychischen Beeinträchtigungen in vertrauter Umgebung impfen zu können, ist ein sechsköpfiges Ärzteteam zu den einzelnen Werkstattstandorten der Nordeifelwerkstätten angereist.
Das Ärzteteam hat am Donnerstagmorgen für rund 300 NEW-Angehörige mit und ohne Behinderung die Impfdosen vorbereitet, die dann vor Ort am Werkstattstandort Kuchenheim verabreicht wurden. Foto: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Das Ärzteteam hat am Donnerstagmorgen für rund 300 NEW-Angehörige mit und ohne Behinderung die Impfdosen vorbereitet, die dann vor Ort am Werkstattstandort Kuchenheim verabreicht wurden. Foto: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

„Es ist bislang alles gut gelaufen“, sagt Georg Richerzhagen, Geschäftsführer der Nordeifelwerkstätten (NEW) über eine besondere Impfaktion. Denn seit Montag können sich Beschäftigte und Mitarbeiter des Dienstleisters rund um die Belange von Menschen mit Behinderung an den einzelnen, über den Kreis Euskirchen verteilten Werkstattstandorten direkt in den Betriebsstätten gegen das Corona-Virus impfen lassen. Da es bei den NEW auch viele Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Angststörungen gibt, sei das Impfen in einer vertrauten Umgebung besonders wichtig, wie Ute Bugnagel, Betriebsratsvorsitzende und examinierte Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung, betont: „Wir beantworten seit Wochen Fragen zur Impfung und haben an den Standorten jeweils eine Werkhalle zur Impfstation umgewandelt – das bedeutet sehr viel Arbeit und Organisation, ich ziehe meinen Hut vor dem großen Engagement aller Beteiligten, die das möglich gemacht haben.“ Das bestätigt auch Thorsten Schönrath, Produktionsleiter der Werkstatt in Euskirchen-Kuchenheim: „Auch die Beschäftigten haben sofort kräftig mit angepackt und geholfen, dass heute hier fast 300 Menschen geimpft werden können.“ Hier und da habe es schon mal Ängste und auch mal Tränen gegeben, so Richerzhagen, eine Injektions-Nadel würde eben bei vielen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, ungute Gefühle auslösen: „Aber grundsätzlich verlief alles prima.“ Christoph Danes, Leiter Soziale Dienste in Kuchenheim, berichtete: „Wir sind mit einem Team hier, um sowohl organisatorisch wie psychologisch zu betreuen.“ Konkret werden gerade Menschen mit Ängsten nicht nur vom angereisten sechsköpfigen Ärzteteam versorgt, sondern eben auch mit einer 1:1 Betreuung von NEW-Fachkräften, selbstverständlich unter Wahrung von Privatsphäre und Freiwilligkeit. Georg Richerzhagen: „Wir sind nicht bei 100 Prozent Durchimpfung, manche Menschen wollen oder können sich etwa aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen. Aber unsere Quote ist sehr hoch.“ So sind bislang am Standort Zingsheim und Ülpenich jeweils ebenfalls rund 300 Personen geimpft worden, am kleineren Standort Kall sollen es noch 125 werden. Zusätzlich wurden NEW-Beschäftigte, die in Wohnheimen leben, dort bereits geimpft. „Wir sind sehr froh, dass wir vor Ort an unseren Standorten impfen können“, so der NEW-Geschäftsführer, der allerdings nicht verhehlt, dass dafür einige Telefonate, viel Organisation und einiger zeitlicher Vorlauf von Nöten waren. Sein Team hat derweil viele Informationen weitergegeben, etwa, dass man auch nach der Impfung weiter eine Maske tragen und Mindestabstand halten müsse, denn die Impfung könne das Virus nicht komplett aussperren, sondern solle vor einem schweren Verlauf schützen. Geimpft wurde das Vakzin Moderna. Die zweite Impfung soll im Mai erfolgen.


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