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Coronavirus: Kreis Euskirchen bereitet sich vor

Im Kreis Euskirchen bereitet man sich auf das Coronavirus vor. Nach dem bestätigten Corona-Fall im Kreis Heinsberg hat Landrat Günter Rosenke kurzfristig die beteiligten Fachabteilungen der Kreisverwaltung zu einem Abstimmungsgespräch zusammengerufen, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können. Krankenhäuser im Kreis Euskirchen dementieren Berichte über mögliche Corona-Patienten.
Die beteiligten Fachabteilungen im Kreishaus haben sich mit Landtrat Günter Rosenke abgestimmt um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Foto: Archiv

Die beteiligten Fachabteilungen im Kreishaus haben sich mit Landtrat Günter Rosenke abgestimmt um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Foto: Archiv

Seit den ersten Berichten über die neuartige Erkrankung informiert das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen die Kliniken über die Ausbreitung dieser neuen Infektion und stellt Informationen zur Diagnostik, Hygiene und dem generellen Umgang mit Verdachtspersonen zur Verfügung. Darüber hinaus seien alle Praxen im Kreis kontaktiert und auf die aktuelle Meldepflicht sowie hilfreiche Dokumente aufmerksam gemacht worden. Sowohl das Krankenhaus Euskirchen als auch das Krankenhaus Mechernich verfügen, so die Kreisverwaltung, grundsätzlich über je eine gut ausgestattete Isolierstation und Fachärzte, die auf die Behandlung übertragbarer Erkrankungen spezialisiert sind. Der Rettungsdienst des Kreises Euskirchen hält ganzjährig Spezialfahrzeuge und Desinfektoren bereit. Alle Akteure stünden über den Bereitschaftsdienst des Gesundheitsamtes in Kontakt, teilt die Kreisverwaltung mit. Bereits Anfang Februar habe es im Kreishaus ein Abstimmungstreffen der Krankenhäuser, des Rettungsdienstes und des Gesundheitsamtes gegeben, bei dem die jeweiligen Vorbereitungen erörtert und miteinander harmonisiert wurden.

NRW-Gesundheitsministerium schaltet zentrale Hotline

Mittlerweile hat das NRW-Gesundheitsministerium eine zentrale Hotline für die Bürgerinnen und Bürger unter der Nummer 0211 / 855 4774 geschaltet. Experten geben hier kompetent Auskunft zu allen relevanten Fragen rund um die neuartige Viruserkrankung.

Bisher keine Corona-Fälle im Kreis Euskirchen

Entgegen anderslautenden Berichten, werden in den Krankenhäusern im Kreis Euskirchen derzeit weder am Coronavirus Erkrankte noch Verdachtsfälle behandelt. Das teilten sowohl die Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH mit Standorten in Mechernich und Schleiden, als auch das Marien-Hospital in Euskirchen mit. "Insbesondere wurden auch keine Kontaktpersonen zum betroffenen Ehepaar aus dem Kreis Heinsberg in einem unserer Krankenhäuser aufgenommen", erklärte die Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses Mechernich auf Facebook. Auch das Marien-Hospital Euskirchen könne keine Corona-Fälle bestätigen. "Wie alle anderen Krankenhäuser auch, sind wir jedoch organisatorisch wie personell auf alle eventuellen Fälle vorbereitet", teilt das Kreiskrankenhaus Mechernich mit. Auch das Marien-Hospital Euskirchen sei mit seinen Abläufen und Strukturen "sehr gut für den Ernstfall aufgestellt".

Gesundheitsamt gibt Verhaltenstipps

Sollten Erkrankte Symptome des Coronavirus bemerken, rät das Kreis-Gesundheitsamt als Vorsichtsmaßnahme den Hausarzt anzurufen und möglichst Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden, bis eine Klärung über eine Infektion herbeigeführt ist und dann notwendige Maßnahmen getroffen werden können.

Symptome von Covid-19

Zu den Symptomen des Coronavirus (Covod-19) zählen Erkältungssymptome jeder Schwere, starker Husten, Fieber und Atemnot. Diese Symptome könnten allerdings auch durch die Grippe ausgelöst werden. Wichtig zur Unterscheidung ist, ob man sich bis maximal 14 Tage vorher in einem Risikogebiet (China: Provinz Hubei und die Städte Wenzhou, Hangzhou, Ningbo und Taizhouin; Iran: Provinz Ghom; Italien: Provinz Lodi in der Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua; Südkorea: Provinz Gyeongsangbuk-do) aufgehalten hat oder Kontakt zu einem nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Patienten hatte. Dies sollte unbedingt erwähnt werden. Möglicherweise betroffene Patienten sollen zudem nicht ohne Absprache in die Hausarzt-Praxis fahren. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland "aktuell weiterhin gering" ist. Für die meisten jungen Menschen oder Menschen im mittleren Alter ist das Virus laut Gesundheitsexperten nicht lebensgefährlich, wenn sie grundsätzlich gesund sind. Die meisten Erkrankten zeigen vermutlich nur einen Infekt der oberen Atemwege, also erkältungsähnliche Symptome. Bei den bisher gut dokumentierten Fällen allerdings weiß man: Gefährlich ist das Coronavirus für ältere Menschen und die mit Vorerkrankungen. Es gibt bisher kaum schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen, und Männer sind ein wenig stärker betroffen als Frauen.

Einmal-Taschentücher und längeres Händewaschen

"Zum Schutz sollte auf eine gute Handhygiene, also häufiges und längeres Händewaschen, geachtet sowie bei einer Erkältung in Einmal-Taschentücher oder die Armbeuge gehustet und geniest werden", empfiehlt Christian Ramolla, Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes. Das Kreishaus und die Rathäuser sind auf mögliche Infektionsfälle vorbereitet. Zur Isolation und Behandlung von Erkrankten sind ausreichende Vorkehrungen getroffen. Umfangreiche Informationen zum Coronavirus finden sich auf der Homepage des Robert-Koch-Institutes: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html.            


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