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Impfzentrum in der Eifelhöhenklinik

Der Kreis Euskirchen arbeitet mit Hochdruck an der Einrichtung eines Impfzentrums in der ehemaligen Eifelhöhenklinik in Marmagen. Bis zum 15. Dezember soll alles startklar sein.
Informierten bei einem Pressegespräch über das geplante Impfzentrum in der Höhenklinik Marmagen: Manfred Poth (v. li., Allgemeiner Vertreter des Landrats), Landrat Markus Ramers und Christian Ramolla, Leiter des Gesundheitsamtes. Foto: Scholl

Informierten bei einem Pressegespräch über das geplante Impfzentrum in der Höhenklinik Marmagen: Manfred Poth (v. li., Allgemeiner Vertreter des Landrats), Landrat Markus Ramers und Christian Ramolla, Leiter des Gesundheitsamtes. Foto: Scholl

»Wir halten diesen Standort für bestens geeignet, weil die ehemalige Rehaklinik bereits voll eingerichtet ist und daher kurzfristig für die Impfung einer großen Zahl von Menschen in Betrieb genommen werden kann«, so Landrat Markus Ramers in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. »Wenn der Impfstoff wie allgemein erwartet in wenigen Wochen zur Verfügung steht, dann wollen wir vorbereitet sein und direkt loslegen können.« Der Krisenstab des Kreises Euskirchen hat bereits in der vergangenen Woche den Führungsstab beauftragt, in die Detailplanung für ein Impfzentrum in der ehemaligen Klinik einzusteigen, die nach der Insolvenz vom Kreis Euskirchen angemietet worden ist. Der große Vorteil: Das Nutzungs- und Betriebskonzept sieht bereits eine modulare Nutzung der Einrichtung in der Pandemie vor.
Ziel ist es, dieses Impfzentrum bis Mitte Dezember 2020 soweit vorbereitet zu haben, dass dann der COVID-19-Impfstoff verabreicht werden kann. Nach den Vorstellungen des NRW-Gesundheitsministers haben die Kreise und kreisfreien Städte die Organisationsverantwortung für die Impfzentren. Dies reicht von der Standortauswahl über die Einrichtung und Sicherung bis hin zur Bereitstellung des nicht-medizinischen Betriebspersonals. Ärzte und weiteres medizinisches Personal sollen über die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) bereitgestellt werden.  Neben der stationären Impfung in Marmagen werden auch mobile Impfteams zusammengestellt, deren Aufgabe es ist, die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen vor Ort zu impfen.
»Das Land hat uns eine Planung vorgestellt, die eine gute Basis darstellt. Allerdings sind noch viele Detailfragen zu klären, auch in Abstimmung mit weiteren beteiligten Institutionen«, so Ramers.

Traditionell gut vernetzt

»Verschiedene Akteure sind aktuell dabei ein funktionierendes System zu erstellen. Dabei ist es natürlich von Vorteil, dass wir im Kreis Euskirchen traditionell gut vernetzt sind«, so der Allgemeine Vertreter des Landrates, Manfred Poth.
Voraussichtlich werden drei verschiedene Impfstoffe zum Einsatz kommen, erklärte Christian Ramolla, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Zwei neuartige MRNA-Impfstoffe, bei diesen wird kein virales Antigen verimpft, sondern eine Art Bauanleitung dafür und ein klassischer Antigen-Impfstoff. Nach ihrer Zulassung sollen zunächst die MRNA-Impfstoffe zur verfügung stehen. Diese müssen jedoch in konzentrierter Form, je nach Hersteller bei - 75 oder -20 Grad gelagert werden. Für die Verabreichung müssen sie laut Ramollaaufbereitet und dann innerhalb von sechs Stunden verabreicht werden. Da der Impfstoff an einem zentralen Standort aufbereitet werden soll, müsse auch der Transport im genannten Zeitfenster eingeplant werden. Zudem muss nach 21 beziehungsweise 28 Tagen, je nach Hersteller, eine erneute Impfung erfolgen, erklärt des Chef des Gesundheitsamtes.
»Der Faktor Zeit, ist einer, der uns durchaus beschäftigt. Ein kluges Terminmanagement wird nötig sein. Hier ist eine logistische Meisterleistung erforderlich, und die Vorbereitung wird für alle eine große Herausforderung sein. Aber es ist auch eine schöne Aufgabe, weil wir der Pandemie mit der Impfung eine ganz neue Richtung geben können«, so Landrat Ramers.
Welche Personenkreise  aus der Bevölkerung zuerst geimpft werden, dazu lagen während des Pressegesprächs noch keine Informationen vor. Hier gelte es zunächst abzuwarten, bis es eine Vorgehensweise gebe, so Ramolla.


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