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Hilfe aus der Eifel nimmt in Afrika konkrete Gestalt an

Leid und Armut hatten Lilo Langen vor zehn Jahren angetrieben, sich für die Menschen in Tansania einzusetzen. Längst hat sie mit Upendo Tansania einen Verein gegründet und einige bemerkenswerte Projekte vor Ort erfolgreich umgesetzt. Ihr aktuelles Vorhaben, eine Krankenstation zu errichten, nimmt jetzt konkrete Gestalt an. Die Dacharbeiten laufen bis Mitte April.

4.000 Quadratmeter umfasst das Grundstück, das 2013 gekauft wurde und auf dem bald schon eine ambulante Krankenstation ihren Betrieb aufnehmen soll. Fundament und Bodenplatte sind bereits gegossen, Wände hochgezogen. Nun fehlen noch Dach und Innenausbau. Letzterer kann sich anschließen, sobald die Summe der Spendengelder dies zulässt.

Medizinische Hilfe

Zuvor erhält das Gebäude bis Mitte April sein Dach, so der Plan. Dann »wollen wir Container mit medizinischer Ausrüstung nach Tansania schicken«, wirbt Lilo Langen um Spender und Unterstützer. Gut erhaltene Geräte zum Beispiel aus aufgelösten Arztpraxen werden unter anderem gern entgegen genommen. »Ich hoffe, dass bis Anfang 2017 die ersten Ärzte dort ihre Arbeit aufnehmen können«, weiß die Münstereifelerin um einige Mediziner und Krankenschwestern aus Eifel und Westerwald, die ihre Bereitschaft signalisiert haben. »Sie wollen vor Ort für längere Zeit helfen, unterstützen und Einheimische ausbilden«, erklärt Langen. Weiterhin hat sie den Bau eines Ärztehauses ins Auge gefasst. In diesen Wochen wirbt sie zusammen mit Tumsifu Elibariki für die Vereinsprojekte. Der jungen Mann stammt aus dem Dorf Kilala in Tansania, hält sich bis März zum zweiten Mal in Deutschland auf und agiert in Afrika als rechte Hand von Lilo Langen. Aktuell besuchen die beiden Sponsoren. Auch stellt sich Tumsifu Elibariki den Vereinsmitgliedern vor.

Spezieller Kontakt

In seiner Heimat ist er Nachbar einer Familie, zu der Langen eine ganz spezielle Verbindung hat. 2005 war sie erstmals in Tansania - per Studienreise mit der Volkshochschule. Kaum angekommen, knüpfte die Münstereifelerin Kontakte mit den Einheimischen und machte prägende Erfahrungen. »Die Armut war offensichtlich, teilweise schockierend. Das Gemüse wurde beispielsweise in den Wasserpfützen der Straßen gewaschen. Die Kinder liefen in zerlumpter Kleidung, teilweise nur mit einem Schuh herum und hatten Fliegen im Gesicht.« Über ihren Safarifahrer lernte sie schließlich dessen Familie, Elibarikis Nachbarn kennen. Sie wuchsen der Deutschen direkt ans Herz. Ihre Geldspende erwiderten sie mit einer Einladung, die Langen nur vier Monate später annahm. Ohne Strom und Wasser lebte sie in einer kargen Behausung mit vier Generationen, zwei Erwachsenen und sechs Kindern zusammen. Einzig der Sohn ging einer bezahlten Arbeit nach, um nach seinem Tagwerk die Speisereste der Lunchpakete der Touristen mitzubringen. Einen Kühlschrank, in den man hungrig hätte reingreifen und etwas Essbares finden können, gab es nicht. Nur ein Jahr später starb die Mutter. Mit einem Auto, das fehlte, wäre sie vermutlich rechtzeitig in eine Krankenstation gebracht worden. Lilo Langen reagierte geschockt und noch engagierter als zuvor. Ihr Arbeitgeber gewährte ihr eine halbjährige Auszeit und im DRK fand sie Unterstützung für ein Brunnen- und ein Schulprojekt.

Neuer Verein

2011 gründete Langen mit fünf Freunden den Verein Upendo (auf Deutsch »Liebe«) Tansania, um fortan weitere Hilfe zu leisten: Noch im gleichen Jahr erreichte ein Container mit Hilfsgütern das afrikanische Land. 2012 schloss sich der Bau eines Brunnens mit Solarpumpe an, bevor 2013 der Kauf der 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks folgte. Hier wächst nun eine ambulante Krankenstation aus der Erde. Sie soll helfen, die Not in Tansania zumindest etwas zu lindern.

Spenden und Sonsoren

Upendo Tansania, so nennt sich der eingetragene Verein. Er ist vor Ort in Tansania, um Schulen zu bauen und Bildung zu fördern, Krankenstationen zu errichten, Prävention und Aufklärung zu betreiben, Brunnen zu bauen, über Hygienemaßnahmen aufzuklären, Direkthilfe für Notleidende zu leisten und die Unterstützung hiesiger Bürger/Sponsoren vor Ort umzusetzen. Dem Vorstand sitz Lilo Langen aus Bad Münstereifel vor. Sie war es auch, die den Verein 2011 zusammen mit fünf Freunden aus der Taufe gehoben hatte. Um seine Projekte in Afrika umsetzen zu können, ist Upendo Tansania auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Vor diesem Hintergrund hat der Verein bei der Volksbank Euskirchen ein Spendenkonto eingerichtet, unter folgenden Daten: Upendo Tansania e. V., BIC GENODED1EVB, IBAN DE40 3826 0082 3014 5310 16. www.upendo-tansania.de


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