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Kohlezeichnung trifft Kettensäge

Flucht und Exil – diese Themen beschäftigen seit Jahren den Künstler Paul Greven. Rechtzeitig zum 17. Honerather Skulpturen Symposion hat Greven jetzt das erste Teilstück seines »Friedenswegs« fertiggestellt. Und den nächsten Schritt hat der Künstler schon vor Augen.
Auch Susanne Greven (re.), Tochter von Paul Greven (li.),  ist unter den ausstellenden Künstlern beim 17. Honerather Skulpturen-Symposion. Ihre Foto-Installation ist in der Galerie im Ziegenstall zu sehen.Foto: Scholl

Auch Susanne Greven (re.), Tochter von Paul Greven (li.), ist unter den ausstellenden Künstlern beim 17. Honerather Skulpturen-Symposion. Ihre Foto-Installation ist in der Galerie im Ziegenstall zu sehen.Foto: Scholl

Rund 25 Meter lang und drei Meter hoch ist das erste Teilstück des  Friedenswegs, das der Honerather Künstler Paul Greven jetzt fertig gestellt hat. »Das erste Teilstück symbolisiert die ‚heile‘ Eifeler Welt«, verrät Greven. Das Kunstwerk setzt sich aus zwei dicken Baumstämmen zusammen, die das Bild links und rechts begrenzen. Dazwischen sind im Anstand von jeweils drei Meternacht verzweigte Baumfragmente platziert. Die Zwischenräme sind ausgefüllt mit durchlöcherten Wänden aus Zellulose-Leim-Gemisch, einem Material, das bei den meisten späteren Werken Paul Grevens zum Einsatz kommt. »Reale Eifel-Sträucher wachsen durch die Löcher in den Zwischenräumen. Durch die farbliche Gestaltung der Wand in  zarten Blau- und Grüntönen wirkt sie freundlich und friedlich«, sagt Greven. Viele bunte Kunstblumen »wachsen« aus der hellen Wand. Insgesamt strahlt das ganze Ensemble Freundlichkeit und Frieden aus.»Der erste Abschnitt ist ein Abbild der Welt, wie sie sein könnte, wenn allem Menschen freundlich miteinander umgehen würden«, erklärt der 85-Jährige.
Der zweite Abschnitt des Friedensweges steht in starkem Kontrast zum Friedensweg. Dieser Teil der Weges entstand vor zwei Jahren und trägt den Titel »Das Boot«. Das Wandrelief mit lebensgroßen Figuren, die sich verzweifelt an ein kenterndes Boot klammern, soll nach Aussage des Künstlers, die furchtbaren Katastrophen im Mittelmeer ins Gedächtnis rufen, die noch immer Realität sind.

Weg in eine bessere Zukunft

Der dritte Abschnitt des Friedensweges soll einen Weg in eine Bessere Zukunft zeigen. »Eine Zukunft, in der alle Menschen friedlich miteinander leben«, sagt Greven. Dazu bearbeitet er eine zehn Meter lange und drei Meter hohe Holzwand, die aus halben Baumstämmen zusammengesetzt ist. Auf dieser Wand stellt der Künstler mit Kohlezeichnung und Kettensäge die Ankunftssituation der Flüchtlinge  dar. sollen später farbig gestaltet werden.
Am Ende des gesamten Friedensweges mit seinem drei Abschnitten soll nach Grevens Vision in Zukunft ein Friedensdorf entstehen. »Das Friedensdorf ist mein letzten großes Projekt. Dafür nehme ich mir etwas Zeit. Doch wenn ich 90 bin, muss ein lebendiges Dorf mit großem Signalcharakter entstanden sein«, sagt der 85-Jährige. 17. Honerather Skulpturen-Symposion Am Samstag, 28. und Sonntag, 29. September findet auf dem Kunsthof Greven das 17. Honerather Skulpturen-Symposion statt.
Samstag, 28. September: Zur Begrüßung um 14.15 Uhr spricht Martin Stankowski, Köln. Außerdem spielt das Theater Clouth 1o4 Auszüge aus »Den Drachen töten«. 15 Uh: Musikensemble »Lumpenball«(kölsche Lieder), 16 Uhr: Chor »Erste Kölner Schräglage«; 17 Uhr: F.A. Heinen (Jounalist und Autor) im Gespräch mit Dietrich Schubert (FLimemacher und Fotograf) zum Thema »Blick zurück ins 20. Jahrhundert – Forschung NS-Ordensburg Vogelsang und Zwangsarbeit«.
Sonntag, 29. September: 14.30 Uhr: Lesung »Schnarchidee« Märchen für Groß und Klein; 15 Uhr: Musikensemble »Lumpenball«; 16 Uhr: Egbert spielt und singt Degenhardt-Lieder; 17 Uhr: Streichtrio spielt Dohnanyi und Kodaly.
Mehr zu den ausstellenden Künstlern online unter: www.kunsthofgreven.de


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