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Gedenken und Zeichen setzen

»Jetzt gilt es, Widerstand zu leisten, deutliche Zeichen zu setzen«, sagt Franz Josef Kremer und lädt dazu ein, sich an einem Rundgang zum Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 zu beteiligen.

Der Rundgang findet am Samstag, 9. November, in Mechernich statt. Er beginnt um 15. Uhr am jüdischen Friedhof in Mechernich in der Straße »Im Steinrausch«. Von dort aus geht es dann zum Schulzentrum, wo zunächst am Gymnasium am Turmhof und dann an der Gesamtschule weitere Stationen sein werden. »Auf dem jüdischen Friedhof«, so Franz-Josef Kremer als Organisator des Rundgangs, »wurde seit den dreißiger Jahren niemand mehr beerdigt.« Die einst blühende jüdische Gemeinde, der fast 100 Menschen angehörten, wurde im Holocaust völlig vernichtet. Kremer: »Seit über siebzig Jahren leben keine Juden mehr in unserer Stadt. Eine rassistische, nationalistische und antisemitische Diktatur hat sie ermordet.« Angesichts des Ausmaßes und der Monströsität dieses Menschheitsverbrechens sei es gerade aufgrund der aktuellen Entwicklungen wichtig, mit dem Gedenkgang ein deutliches Zeichen für die Opfer von Verfolgung und Gewaltherrschaft zu setzen. Auch in Kall wird am Samstag, 9. November, um um 10.30 Uhr auf dem jüdischen Friedhof hinter dem Berufskolleg Eifel an der Loshardt eine Gedenkveranstaltung stattfinden. Mit Wortbeiträgen, Gebeten und musikalischer Untermalung will man nicht nur an Opfern nationalsozialistischer Gewaltherrschaft im Zweiten Weltkrieg gedenken, sondern auch aus aktuellem Anlass den Opfern jüngster terroristischer Anschläge. »Auch in diesem Jahr hoffe ich wieder auf zahlreiche Wegbegleiter«, sagt der Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser, auch im Namen von Rat und Verwaltung der Gemeinde Kall. Die Evangelische Trinitatis-Kirche Schleidener Tal, die Seelsorge Nationalpark und Vogelsang sowie Judit.H laden am Samstag, 9. November, zum »Weg der Erinnerung« ein, der um 18 Uhr im Rathaus Hellenthal beginnt. »Gerade nach den jüngsten Ereignissen, die in dem Anschlag von Halle eine weitere Zuspitzung erfuhren, erscheint es uns mehr denn je notwendig, Flagge zu zeigen«, sagt Karl Reger, Sprecher von Judit.H, für die Veranstalter.

Anne Frank-Baum in Uedelhoven

  • Am Samstag 9. November, möchte um 11 Uhr der Heimatverein Uedelhoven ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus setzten und auf der denkmalgeschützten Ehrenanlage in Uedelhoven eine Gedenkskulptur einweihen.
  • Ein Ableger eines Baumes, den Anne Frank in ihrem Tagebuch mehrfach erwähnt, wird. Bei diesem Baum handelt es sich um eine weiße Rosskastanie. Der Baum spendete Anne Frank Trost und gilt heute als ein Zeichen und Symbol für Hoffnung.
  • Durch das Projekt „Ein Anne Frank Baum für Uedelhoven“ möchte auch der Heimatverein Uedelhoven ein starkes Symbol für Hoffnung und Toleranz und gegen Rassismus und Antisemitismus setzen und damit klar Flagge zeigen.


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