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Höchste Eisenbahn für den Bahnhof

Schon seit längerer Zeit hängt am geschlossen Bahnhof Blankenheim (Wald) ein Banner mit der Bitte: »Küss mich wach!« Gelungen ist das bislang nicht. Der Förderverein »Bahnhof Blankenheim (Wald)« hat aber nun deutlich die Lippen gespitzt. Im Dezember 2009 wurde der Bahnhof Blankenheim (Wald) komplett geschlossen. Zwar kaufte die Gemeinde Blankenheim das Gebäude der Deutschen Bahn 2012 ab, doch verharrt der Bahnhof seit der Schließung im Dornröschenschlaf. Die Mitglieder des Fördervereins, der 2015 als Interessengemeinschaft gegründet wurde, wünschen, den Bahnhof wieder seiner Zweckbestimmung  zuführen zu können – mit Wartebereich, Kiosk oder Café, Anlaufstelle für Reisende und Toiletten. Gemeinde zieht mit
Doch die Hoffnung, Interessenten und Investoren zu finden, scheiterte bislang. Nun will der Förderverein die Bahnhofsbelebung selbst in die Hand nehmen. Diese Idee wurde auch von Bürgermeister Wilfried Pracht,  den Blankenheimer Fraktionen und der Verwaltung positiv ausfgenommen, wie Alex Oeliger vom Förderverein berichtet: »Die Gemeinde würde sofort mitziehen, wenn wir ein gutes Konzept vorlegen.  Vorbehaltlich eines Ratsbeschlusses würde die Gemeinde die potenziellen Abrisskosten zusteuern.« Das Konzept, an dem Architekt Uwe Crull mitgewirkt hat, liegt vor. Der Vorstand des Fördervereins hofft jetzt, Sponsoren sowie aktive Mitglieder für das Projekt zu finden. »Mit ein paar Männekes ist kann man die Aufgabe nicht bewältigen« ist sich Oeliger sicher. So wird etwa ein kaufmännisch versierter Mitstreiter gesucht, der bei der Aufstellung eines Wirtschaftsplans hilft. Da die Deutsche Bahn angekündigt hat, mit der Sanierung der Bahnsteige und des Tunnels im Herbst zu starten, möchte der Förderverein am liebsten auch noch in diesem Jahr, spätestens aber 2018 loslegen.
Wanderwege
Der Bahnhof wurde 1913 mit der Einweihung der Oberen Ahrtalbahn zwischen Ahrdorf und Blankenheim (Wald) eröffnet. Es ersetzte somit das Bahnhofgebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Gleise. Heute wird der Bahnhof oft von Wanderern genutzt. Der Eifelsteig sowie zahlreiche Wander- und Radwege führen an ihm vorbei. »Er ist ein totaler Knotenpunkt, aber der Ort wird dieser Bedeutung nicht gerecht«, sagt Manuel Schwabe vom Förderverein: »Momentan hat man eher den Eindruck, man habe eine Zeitreise in die Ostzone der Nachwendezeit gemacht.« Das Konzept für den Bahnhof Im Güterschuppen möchte der Förderverein einen Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich installieren, in dem die Besonderheiten der regionalen Natur- und Kulturlandschaft gezeigt werden. Eine Sitzecke, eventuell mit Kaminofen, soll zum Verweilen einladen. In der einstigen Bahnhofsgaststätte sollen wieder Speisen und Getränke gereicht werden. Das künftige Café  oder Bistro soll sein Augenmerk auf eine kurze Speisekarte mit eifeltypischen Gerichten und regionalen, saisonalen Speisen und Getränken legen. Der Nebenraum soll eventuell als Lounge gestaltet werden. Die genau Gestaltung wird aber mit einem möglichen Betreiber abgestimmt.
Regionale Produkte
Im Fahrdienstleiterraum soll es ebenfalls regionale Produkte zu kaufen geben. Außerdem will der Förderverein dort eine Ausstellung zur regionalen Bahngeschichte zeigen und eventuell einen Fahrradverleih einrichten. Die Wartehalle soll wieder ihre Funktion als solche erhalten. Das Dachgeschoss soll zur Unterkunft für Wanderer ausgebaut werden. Eine oder zwei Wohnungen für den Gastronomen oder als Herberge sollen in der ersten Etage eingerichtet werden. Der Förderverein rechnet mit Kosten in Höhe von 300.000 bis 400.000 Euro für das Projekt.
@ Mehr dazu im Netz:
www.blankenheim-wald.jimdo.de


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