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Weltreisende aus Euskirchen in Australien "gestrandet"

Eigentlich hätte die "Weltreise mit Baby" (wir berichteten), die am 13. Dezember begann, 17 Monate dauern sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die junge Familie Dilthey, alias die Hammock Family, vor einigen Wochen dazu entschieden, ihre Weltreise zu "pausieren" und zurück nach Deutschland zu kommen. In der aktuellen Situation ist das für Josephine, Julian und Nidia allerdings gar nicht so einfach. Derzeit ist die Familie in Sydney "gestrandet". Zeit für einen Rückblick auf die letzten Monate und viele schöne, aber auch spannende Momente.

Bis zum 8. Februar genossen die "Hammocks" ihre Zeit in Vietnam und reisten knapp vier Wochen durch das Land. "Danach standen die Philippinen auf unserer Liste auf die wir uns schon lange sehr gefreut haben. Mit großen Erwartungen sind wir dann noch Manila geflogen. Nach zwei Tagen haben wir die Hauptstadt, die uns so gar nicht gefallen hat, verlassen und sind nach Cebu City geflogen. Dort wurden wir von dem Stiefvater einer Freundin, die Filipina ist, abgeholt", berichtet Josephine Dilthey. Geplant war ein längerer Aufenthalt in Cebu City doch nach einigen Tagen zog es die Familie nur noch "raus aus dieser Stadt". Also entschieden sich die "Hammocks" in den Süden der Insel Cebu zu reisen, nach Moalboal, einem kleinen Ort, der besonders bei Tauchern sehr beliebt ist.

Entspannte Tage auf Philippinischen Inseln

"Dort haben wir eine super schöne Unterkunft gefunden, in der wir uns richtig wohlfühlten. Die Besitzerin ist Tochter eines deutschen Auswanderers. Sie sprach etwas deutsch und Tochter war nur wenig älter als unsere Nidia. Die perfekte Spielkameradin für die Kleine", erzählt Papa Julian Dilthey. Ein Besuch der nahegelegenen Kawasan-Wasserfälle durfte nicht fehlen. "Wir waren sprachlos wie wunderschön die Wasserfälle sind. Das Wasser war so türkis, so was habe ich noch nie gesehen", berichtet Josephine dem Wochenspiegel. Weiter ging es für die "Weltenbummer" nach Siquijor, einer kleinen Insel neben Cebu. Die Insel gilt als  sehr ursprünglich und kaum vom Tourismus überrannt. Dort machte es sich die junge Familie für eine Woche gemütlich, bevor sie zur Insel Bohol aufbrach. "Bohol ist bekannt für seine wunderschönen Chocolate Hills. Das sind rund 1.268 Hügel die mit Gras bewachsen sind, dieses Gras färbt sich in der Trockenzeit braun, daher haben sie ihren Namen", erklärt Julian Dilthey. Auf Bohol verbrachte die Familie zwei Wochen und entschied sich für den nächsten Stopp in Australien. "Dort wollten wir unsere Freundin in Sydney zu besuchen. Der Flug war für den 17. März gebucht", sagt Josephine.

Coronavirus: Phillippinischer Präsident lässt Hauptstadt Manila abriegeln

In der Nacht vom 12 auf den 13. März erfuhr die Familie, dass der philippinische Präsident auf einer Pressekonferenz ankündigtedie Hauptstadt Manila am 15. März aufgrund des Coronavirus abzuriegeln und Inlandsflüge, Busse und Fähren zu streichen. "Wir waren geschockt, denn unser Flug sollte am 17. März über Manila nach Sydney gehen", sagt Josephine. "Man muss dazu sagen, dass es all die Wochen vorher sehr ruhig um das Thema Corona war. Man hat so gut wie keine Auswirkungen gespürt. Auch die Fallzahlen auf den Philippinen waren mit etwa 30 sehr gering. Ein sprunghafter Anstieg auf 50 hat den Präsidenten offenbar dazu bewogen, die Hauptstadt abzuriegeln und so das Virus einzudämmen", berichtet Julian Dilthey. Direkt am nächsten Morgen nach der Pressekonferenz versuchten die "Hammocks" ihren Flug umzubuchen, um die Philippinen noch rechtzeitig zu verlassen. "Natürlich haben wir keinen beim Reiseveranstalter oder bei der Airline erreicht und uns blieb nichts anders übrig, als einen neuen Flug nach Sydney zu buchen. Das war aber schon nach wenigen Minuten nicht mehr möglich, da alle versuchten vor dem 15. März außer Landes zu kommen", erzählt Josephine. "Zu diesem Zeitpunkt hörten wir auch, dass sich das Virus in Europa immer mehr ausbreitet. Daher erschien uns Sydney mit noch 'geringen' Fallzahlen als sicher".

Eine Stunde vor Lockdown das Land verlassen

Mit Hilfe der Freundin in Sydney, die im Eventbereich arbeitet, gelang es der Familie dann einen Flug am 14. März zu ergattern. Eine Stunde vor dem angekündigten Lockdown in Manila ging der Flug nach Sydney. "Wir waren so erleichtert als wir am 15. März morgens in Sydney ankamen", sagt Julian. Noch am gleichen Tag dann der nächste Schock. "Alle einreisenden Touristen sollten sich in Selbstquarantäne begeben. Zudem hörten wir von einer generellen Reisewarnung des Auswärtigen Amtes", erklärt Julian. "Generell war es in Sydney relativ ruhig und die Fallzahlen waren, verglichen mit Europa, weiterhin gering. Also entschieden wir uns dass wir uns in den nächsten Tagen ein Wohnmobil zu mieten und uns außerhalb der Stadt selbst zu isolieren", sagt Josephine. In den letzten Tagen habe sich dann allerdings auch die Lage in Australien zugespitzt. Bundesstaaten schlossen die Grenzen, Ausgangssperren wurden verhängt und die Grenzen wurden geschlossen. "Wir entschieden sofort, dass es besser wäre, die Reise abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren bis der Spuk vorbei ist." Die Familie buchte einen Rückflug, einen Tag später wurde dieser jedoch gecancelt, da der Transit über Abu Dhabi laufen würde und die Vereinigten Arabischen Emirate, ihre Flughäfen geschlossen hatten.

"Gestrandet" in Sydney

Nachdem auch Australien die meisten Transit-Flughäfen geschlossen hatte, saß die junge Familie in Sidney fest. Horrende Preise für die wenigen Flugtickets und die spätere Annulierung mehrerer Flüge verschärften die Situation noch. Im Zuge einer Rückholaktion des Auswärtigen Amtes werden die "Hammocks" in den nächsten Tagen den Heimweg nach Deutschland antreten. "Wir hoffen das Beste und geben Traum unserer Weltreise nicht auf.  Wir legen nur eine Pause ein", da ist sich die Hammockfamily einig. Begleiten kann man die Hammock Family unter anderem auf Instagram (thehammockfamily), Youtube und auf der Website: www.hammockfamily.de.


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