Realitätsnahe Lösungen statt Utopien
Seit dem Wintersemester 2019/2020 wurde zusammen mit dem städtebaulichen Institut der RWTH Aachen ein Studienprojekt unter dem Titel „Neue Wohnformen im Kreis Euskirchen“ im Rahmen des „Bündnisses für Wohnen“ durchgeführt. Während dieses Projektes über zwei Semester erarbeiteten Masterstudierende der Studiengänge Architektur und Stadtplanung alternative Wohnformen und kreative Ideen für gute Nachbarschaften im Kreis Euskirchen.
Die Ergebnisse des Projektes wurden jetzt im Rahmen einer Vernissage präsentiert und die gleichnamige Ausstellung im Foyer des Kreishauses eröffnet. Landrat Günter Rosenke betonte: »Bei der Erarbeitung eines Zukunftskonzeptes sollte es sich nicht um Utopien handeln, sondern um Lösungen so nah wie Möglich an den realen Bedingungen«.
Modellflächen in Euskirchen und Kall
Für das Projekt wurden im Vorfeld zwei Modellflächen in Kall und Euskirchen identifiziert. Prof. Dr. Jan Polìvka von der RWTH Aachen betonte, dass beide Flächen eine völlig unterschiedliche Ausgangssituation aufweisen und die Studierenden somit vor verschiedenen Herausforderungen standen. Anne Söfker-Rieniets, ebenfalls RWTH Aachen, beschrieb die unterschiedlichen Gegebenheiten in den Orten und stellte einzelne Analyseergebnisse der Studierenden vor. Die Studierenden sammelten während der städtebaulichen Analyse verschiedene Daten und bereiteten diese visuell auf. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Flächen, aber auch den Nachbarschaften und dem Gesamtort, lernten die Studierenden das Entwurfsgebiet in seiner Gesamtheit kennen und konnten bereits erste Ideen entwickeln. Der daraus entstandene Rahmenplan bildete ein erstes Zwischenergebnis. Polìvka und Söfker-Rieniets zeigten zudem einzelne Entwürfe mit Detailplanungen. In einer anschließenden Diskussionsrunde konnten Fragen gestellt und Gedanken ausgetauscht werden.Die Studierenden freuten sich darüber, die Arbeiten im Kreis Euskirchen präsentieren zu können und waren für diese Chance sehr dankbar. Achim Blindert, Leiter des zuständigen Geschäftsbereiches der Kreisverwaltung, wies am Ende der Vernissage darauf hin, dass die Aufgaben des Bündnisses für Wohnen in der Vernetzung und Sensibilisierung von Akteuren liegen. Außerdem sei klar, dass das Bündnis nicht selber bauen, sondern lediglich Impulse geben könne, so Blindert.