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Mit 50. Jahresring feiert HOLTEC Geburtstag

Jahresringe stehen für das Alter eines Baumes, verraten aber auch etwas über die Bedingungen, unter denen er herangewachsen ist. In diesem Jahr bekommt die Blumenthaler Firma HOLTEC ihren 50. Jahresring. Das Unternehmen, das Anlagen für die Säge- und Holzwerkstoffindustrie produziert, blickt stolz auf das im letzten halben Jahrhundert Erreichte zurück.

Die Gründungväter waren Siegfried Gölz als Generalvertreter der Firma Stihl, die Maschinenfabrik Sänger und Massierer und die jungen Diplom Ingenieure Uwe Becker und der heutige Mitgesellschafter Peter Klement. Im Jahr 1970 gegründet und mit nur wenigen Mitarbeitern gestartet, wuchs das Eifeler Unternehmen zu einem mittelständischen Familienunternehmen heran, das heute am Hauptsitz in Blumenthal sowie in der sächsischen Niederlassung Jänkendorf 180 Mitarbeiter beschäftigt.

Inovationskraft

Von Anfang an punktete HOLTEC mit seiner Innovationskraft. Der erste Verkaufsschlager war eine so genannte Paketkappsäge. Die fahrbare Maschine erlaubte es, einen ganzen Stapel Bretter gleichzeitig zu kürzen. Bei den Sägereien stieß dieses Gerät auf offene Arme, denn zuvor hatten sie jedes Brett einzeln absägen müssen. Auch die 1975 vorgestellte stationäre Paketkappsäge, eine Weiterentwicklung der mobilen Säge, war eine erfolgreiche Innovation. Damit konnte noch mehr Schnittholz in kürzerer Zeit zugeschnitten werden. Da die Maschine fest verankert war, verbesserte sich zudem die Schnittgenauigkeit von einem Zentimeter auf einen Millimeter. »Für die Sägereien war die stationäre Kappsäge von Vorteil, weil die Kosten auf ein Fünftel sanken«. Von diesem Erfolgs-modell wurden bis heute weltweit mehr als 10.000 Stück verkauft. Die Paketkappsägen waren aber nur der Anfang.

Rundholzplatz-Anlagen

Auch andere Produkte vertrieben die schwere Handarbeit aus den Sägereien. HOLTEC erfand Förderanlagen, die in den Sägewerken Baumstämme maschinell transportieren und bearbeiten konnten. »Bevor wir kamen, mussten die Stämme mühsam mit Menschenkraft bewegt und verarbeitet werden«, erinnert sich Firmengründer Peter Klement. HOLTEC habe dann den Startschuss für die Technisierung der Sägewirtschaft für den Rundholzplatz gegeben. »Die weitgehende Automatisierung der Branche begann erst mit unserem Auftritt.« Das Unternehmen erfand Anlagen, die die Baumstämme vermessen, entrinden, kürzen, sortieren und schließlich quer über die Betriebsgelände der Säge zuführen. »Heute sind Holtec Rundholzplatz-Anlagen aus der Branche nicht mehr wegzudenken«, berichten die Geschäftsführer.

Größtes Produktportfolio am Markt

HOLTEC bietet im Rundholzhandling das größte Produktportfolio am Markt und zählt sowohl kleine und mittelständische Sägewerke als auch industriell geprägte, weltweit tätige Großkonzerne zum Kundenstamm. Einen Quantensprung erreichte HOLTEC Ende der 1990er Jahre, als auch die Holzwerkstoffindustrie ihr Interesse am Eifeler Unternehmen entdeckte. „Durch diese Betriebe kamen verschärfte Anforderungen auf das Unternehmen zu. Denn Spanplattenhersteller und die Papierindustrie verarbeiten das Holz in viel größeren Mengen, da müssen die Betriebe rund um die Uhr arbeiten. Deshalb habe in der Holzwerkstoffindustrie jede Maschine deutlich mehr auszuhalten, erläutert Klement.

Schwertransporte

Den rauen Anforderungen ist es geschuldet, dass die Bauteile immer größer und wuchtiger werden. Und da die Installation der Anlagen immer schneller erfolgen muss, werden bei HOLTEC immer größere Komponenten vorinstalliert. So kommt es, dass heute oft Schwertransporte mit mehr als 85 Tonnen Gewicht das Blumenthaler Werk verlassen. Wegen ihrer Qualität sind HOLTEC-Produkte weltweit gefragt. Für den Verkauf verfügt HOLTEC über Vertriebsgesellschaften in Frankreich und USA, sowie über Handelsvertretungen in ganz Europa, Russland, Australien und Südafrika.

Kundennähe

Dass HOLTEC so erfolgreich ist, begründet der Unternehmensgründer und die heutige Geschäftsführung mit der Kundennähe. »Bei uns ist es Tradition, dass wir uns intensiv den individuellen Problemen und Gedanken der Kunden widmen«. Als mittelständisches Unternehmen habe man sein Ohr am Puls der Kundschaft. Man höre jedem Kunden ausgiebig zu, dann suche man gemeinsam die beste Lösung. Auch von den Mitarbeitern in Blumenthal ist der Seniorchef und die heutige Geschäftsführung begeistert. Alle sind zufrieden.

Große Bodenständigkeit

Die Beschäftigten seien alle enorm innovativ, leistungsstark, zuverlässig sowie liebenswürdig und empathisch. »Und wie es sich für Eifeler gehört, zeichnen sie sich durch große Bodenständigkeit aus«. HOLTEC produziert nicht nur attraktive Maschinen, sondern ist auch ein engagierter Ausbildungsbetrieb. Das Unternehmen bildet Industriekaufleute, Industriemechaniker, Elektroniker, Mechatroniker sowie technische Produktdesigner aus. Stolz erzählt die Tochter des Firmengründers Ute Klement, dass man im 50. Jubiläumsjahr den 200. Azubi eingestellt hat. In Kooperation mit den Hochschulen in Mannheim und Aachen bietet HOLTEC seit einigen Jahren auch duale Studiengänge als Bachelor of Engineering (Maschinenbau oder Elektrotechnik) und Bachelor of Schience (BWL) an.

Aus eigenen Reihen

So kann der Ingenieurnachwuchs immer stärker aus den eigenen Reihen rekrutiert werden, was den Vorteil hat, dass die jungen Menschen von Anfang an in den Betriebsanlauf integriert sind. Und auch beim betriebsinternen Aufstieg reicht HOLTEC seinen Mitarbeitern die Hand. »Wir legen großen Wert auf die Weiterbildung der Beschäftigten«. Darum fördern wir auch durch Fortbildung unsere Mitarbeiter vom einfachen Schrauber zum Ingenieur mit Führungsposition.

Typisches Familienunternehmen

Dass HOLTEC die Karrieren seiner Mitarbeiter im Auge hat, liegt auch daran, dass es sich um ein typisches Familienunternehmen handelt. »Wir handeln werteorientiert«, erläutern die Gesellschafter Klement. Als guter und fairer Arbeitgeber fühle man sich den Mitarbeitern verantwortlich. Mittlerweile hat bei HOLTEC die zweite Generation das Zepter übernommen. Die Gründertochter und Gesellschafterin Ute Klement trägt seit 2005 als jetzige Geschäftsführerin die Verantwortung für Personal und Finanzen. Ihr zur Seite steht Alexander Gebele, Geschäftsführer für Entwicklung und Verkauf. Die Auftragslage ist trotz der aktuellen Corona-Pandemie gut, sagt Ute Klement. HOLTEC sei glücklicherweise bisher von Kurzarbeit verschont geblieben. Das große Fest, das im Sommer für die Mitarbeiter und deren Familien geplant war, musste aber aufgrund der aktuellen Situation ausfallen.

Mitarbeiter sind größtes Kapital

»Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital und sie haben dieses Jubiläum erst möglich gemacht. Sie zeigen uns täglich, wie loyal sie hinter uns als Geschäftsführung und HOLTEC stehen. Deshalb gilt unser Dank, den wir mit dem Fest zum Ausdruck bringen wollten, vor allen Dingen ihnen und ihren Angehörigen«, sind sich Ute Klement und Alexander Gebele einig. Die beiden Geschäftsführer wünschen sich für die zukünftigen Jahrzehnte eine ebenso positive Unternehmensentwicklung wie in den ersten 50 Jahren.


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