Mähroboter können zur tödlichen Gefahr für Igel und andere Tiere werden. Darauf weist Markus Schmitz-Bongard vom Tierschutzverein Kall und Umgebung hin.
Bei der Rasenpflege stehen vermehrt Mähroboter hoch im Kurs, weil sich mit ihnen das Gras bequem im Zaum halten lässt, ohne dass man selbst Hand anlegen müsste. »Diese Geräte bergen große Gefahren für viele Tierarten, denn Mähroboter können nicht erkennen, wenn Tiere unter den Geräterand geraten. Besonders gefährlich ist es, wenn die Geräte nachts oder in der Dämmerung laufen« erläutert Markus Schmitz-Bongard vom Tierschutzverein Kall und Umgebung.
Mehrere Fälle
In den vergangenen Wochen seien vermehrt schwer verletzte Igel, die typische Schnittverletzungen aufwiesen, beim Tierschutzverein in Kall abgegeben worden. »Wir gehen davon aus, dass es sich dabei um Opfer motorisierter Gartengeräte handelt«, so Schmitz-Bongard. Er appelliert eindringlich, die Geräte nicht ohne Aufsicht arbeiten zu lassen. Für die nachtaktiven Igel, die bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich zusammenrollen, seien die Geräte eine tödliche Gefahr. Schmitz-Bongard: »Die Tiere werden mit schwersten Verletzungen zu uns gebracht, ihnen werden etwa Teile des Gesichtes oder der Extremitäten abgeschnitten.«
Bislang keine Rettung möglich
In diese Verletzungen würden dann Fliegen ihre Eier ablegen. Die schnell schlüpfenden Maden würden die Igel dann bei lebendigem Leibe auffressen. Zweifelhaftes Glück hätten die Igel, die schnell gefunden werden. »Keines der bisher zu uns gebrachten Tiere konnte gerettet werden. Für alle war die schnelle Euthanasie eine Erlösung von ihren Qualen«, so der Tierschützer. Landesweit würden viele Igel-Auffangstationen von ähnlichen Fällen berichten.
Auch andere Tiere gefährdet
Aber auch andere Tiere, wie etwa Eidechsen, Kröten, Frösche und Insekten seien gefährdet. Sie würden unter Umständen von den Mährobotern ganz zerhäckselt. Zudem werde die Nahrungssuche für die Igel durch die Maschinen stark eingeschränkt. Das könne dazu führen, dass sich die Tiere nicht die für den Winterschlaf benötigten Fettreserven anfressen könnten. Markus Schmitz-Bongard: »Daher sollte jeder Gartenbesitzer etwas mehr Mut zu Wildnis und Artenvielfalt aufbringen und lieber auf die elektrischen Helfer verzichten.«