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Wenn die Mitstreiter fehlen ...

Das Ende eines 117 Jahre alten Vereins war nahe, sehr nahe. Denn der Eifelverein Sötenich hatte wegen Überalterung und Krankheit arge Probleme, einen neuen Vorstand zu bilden. Und ohne Vorstand wäre die Vereinsauflösung die bittere Konsequenz gewesen. Daher entschied man sich zu einem ungewöhnlichen Schritt: Mit einer Anzeige im Schleidener WochenSpiegel suchte man nach Mitstreitern.
Werner und Petra Krewinkel (mn-Foto unten) berichten über zahlreiche Aufgaben und Tätigkeiten des Eifelvereins Sötenich, die von der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen werden. Dazu zählt unter anderem auch die Instandhaltung der Wege, wie hier der anspruchsvolle Aufstieg zur Stolzenburg (Vereins-Foto oben). mn-Fotomontage

Werner und Petra Krewinkel (mn-Foto unten) berichten über zahlreiche Aufgaben und Tätigkeiten des Eifelvereins Sötenich, die von der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen werden. Dazu zählt unter anderem auch die Instandhaltung der Wege, wie hier der anspruchsvolle Aufstieg zur Stolzenburg (Vereins-Foto oben). mn-Fotomontage

»Die Aktion war erfolgreich«, freut sich Petra Krewinkel, die bis vor kurzem noch Vorsitzende und Schriftführerin in Personalunion war. Aufgrund einer Erkrankung sah sie sich jedoch nicht mehr in der Lage, das Amt des Vorsitzenden zu bekleiden. Einen neuen Vorsitzenden hat der Eifelverein Sötenich zwar noch immer nicht, dafür aber einige neue Mitstreiter und die Erlaubnis des Amtsgerichts, mit einem geschäftsführenden Vorstand die Geschicke des Vereins weiter zu leiten.

Nachwuchsprobleme

»Es wäre aber auch sehr schade gewesen, wenn es nicht weiter gegangen wäre«, sagt Ehemann Werner Krewinkel, dem die Pflege der Wanderwege obliegt. Womit man auch gleich tief im Thema ist. Denn vielen Menschen ist laut Krewinkel völlig unbekannt, welche Arbeit ein Eifelverein ehrenamtlich für die Allgemeinheit leistet: »Es passiert mir bei den Kontrollgängen immer wieder, dass Menschen mich ansprechen und sehr überrascht sind, dass nicht die Kommunen die Wanderwege und Wanderhütten pflegen, markieren und in Schuss halten, sondern diese Aufgaben in unserer Region von den Eifelvereinen übernommen werden.« Und die Eifelvereine hätten alle mehr oder weniger mit Nachwuchsproblemen und Überalterung zu kämpfen.

Aufgaben

In Sötenich zählt der Eifelverein zwar noch immer rund 50 Mitglieder, »es waren aber einmal über 100«, so Petra Krewinkel. Heute zähle man mit einem Alter von 54 Jahren zu den jungen Hüpfern. Entsprechend schwer wird es, anstehende Projekte und Arbeiten umzusetzen. Und da steht eine ganze Menge an. In den nächsten Wochen muss die neue Markierung des Fernwanderweges »Josef-Schramm-Weg« erfolgen, der zum »Felsenweg« umbenannt wird. Dieser Weg wird vom Eifelverein Sötenich auf der Strecke zwischen Wintzen und Steinfeld gepflegt. Auch der Römerkanal-Wanderweg gehört zu den prominenten Premiumwegen, die durch das Sötenicher Gebiet verlaufen. Und es werden nicht nur die Markierungen und Wege, sondern auch die Tische und Bänke in Schuss gehalten. Zudem unterhält der Eifelverein Sötenich sowohl am Elzenberg als auch im Kuttenbachtal Schutzhütten für Wanderer und kümmert sich zusätzlich um das Kriegerdenkmal. Auch für die Wanderwelt der Zukunft im Kreis Euskirchen engagieren sich die Eifelvereinsmitglieder und werden in naher Zukunft die Wege ablaufen und bewerten. »Diese Arbeiten«, so Werner Krewinkel, »übernehmen wir ja gerne. Es werden nur immer weniger Mitstreiter, die sie erfüllen können.« Und daher ist man über jede helfende Hand sehr glücklich. »Und über Menschen, die einfach mit uns wandern möchten«, ergänzt Petra Krewinkel mit einem Schmunzeln.

Mitmachen

Petra und Werner Krewinkel, Petra und Karl-Heinz Geschwind, Doris und Markus Hensch sowie Gerd Jakobi bilden den geschäftsführenden Vorstand des Eifelvereins Sötenich. Neue Mitglieder, sowie Leute, die mit anfassen und wandern wollen, sind jederzeit willkommen. Melden kann man sich unter Tel.: 02441/6908; Email: evog-soetenich@web.de @ Internet www.eifelverein.net/soetenich/


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