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Bilder aus der Wendezeit

Eine Foto-Ausstellung mit Bildern des Stern-Korrespondenten Harald Schmitt aus der Wendezeit ist bis zum 10. Oktober im GAT zu sehen. Am 1. Oktober wird sie im Beisein von Thomas de Maizière eröffnet.

Streik auf der Danziger Lenin Werft 1980, Friedensgottesdienst in Dresden 1982, Demonstrationen auf dem Wenzelsplatz 1989: Stern-Korrespondent Harald Schmitt ist mit seiner Kamera hautnah dabei, als in Osteuropa und in der DDR das kommunistische System ins Wanken gerät und schließlich zusammenbricht. Seine Bilder wurden für eine Ausstellung im Haus der Geschichte zusammengestellt und sind nun im Mechernicher Gymnasium am Turmhof zu sehen. In diesem Jahr dreht sich in dem Gymnasium vieles um das Thema „1949-1989 - Wende-/Wunderzeiten“. Die Ausstellung ist Teil davon und die Schüler können über die Fotografien einen Eindruck aus der Wendezeit bekommen. „Sie sehen natürlich zuerst das, was sie kennen und erwarten“, sagt Lehrer Marco Langeneck. Die Schüler rechnen mit Bildern von Diktatur und Polizei und natürlich finden sich diese Elemente in den Fotografien von Schmitt. Doch die Persönlichkeiten aus der Zeit, auch die Beteiligung der Kirche und einiges mehr, sind neu für die jungen Menschen. Die Ausstellung ist eine von mehreren, die über das Jahr im Gymnasium zu sehen ist. „Diese Ausstellung ist komplex“, so Langeneck. Die einzelnen Bilder sind nicht detailliert erklärt, sondern der Zuschauer muss seinen eigenen Zugang finden. „Es arbeiten eher die Oberstufenschüler damit“, erklärt der Lehrer. Nicht nur die Fächer Geschichte und Politik ist die Ausstellung reizvoll – auch im Kunstunterricht kann sie genutzt werden. „Die Schüler können die Bilder schon einordnen, weil sie sehr dokumentarisch sind“, sagt Kunstlehrerin Sabine Hayn. Allerdings sei die Wendezeit für die Schüler eine fremde Welt. Dennoch, so Langeneck, gibt es auch Parallelen. „Die Schüler sehen schon einen Zusammenhang zu den Fridays for future Demos von heute“, so Langeneck. „Sie sehen, dass es Zivilcourage braucht, um eine Veränderung herbei zu führen.“ Die Ausstellung ist nicht nur für die Schüler zugänglich – sie kann täglich zu den Öffnungszeiten der Schule (8 – 15.30 Uhr) besucht werden. Geöffnet ist sie noch bis zum 10. Oktober. Am 1. Oktober erleben die Schüler zudem einen Zeitzeugen im Gymnasium. Der frühere Bundesverteidigungs- und -innenminister Prof. Dr. Thomas de Maizière wird in der Aula zum Thema „30 Jahre Mauerfall" einen Vortrag halten, der mit einer Diskussion beschlossen werden soll. Präsentiert wird der Abend von der Lit.Eifel. Die Schüler, so Langeneck, sind dabei mit auf der Bühne im Gespräch mit de Maizière. "Das ist für uns eine große Ehre und die Schüler haben auch gemerkt, dass das eine große Relevanz hat", betont Langeneck. Schließlich komme de Maizière um den Dialog mit den jungen Menschen zu suchen. "Man sieht daran, dass ihm die Demokratie wichtig ist", so Langeneck. Der ehemalige Innenminister ist am Dienstag, 1. Oktober, um 19 Uhr zu Gast in der Aula des Gymnasium am Turmhof.


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