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Lexikon über Eifelmaler

Nach 50 Jahren Forschung ist ein Künstlerlexikon über die Maler der Eifel erschienen. Autor der Lebensläufe ist Dieter Schröder aus Mechernich.
Die Herausgeber des Künstlerlexikons: Dieter Schröder (l.) und Dr. Michael Grade für die Forschungsgruppe Eifelmaler. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress.

Die Herausgeber des Künstlerlexikons: Dieter Schröder (l.) und Dr. Michael Grade für die Forschungsgruppe Eifelmaler. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress.

Allein die Zahlen beeindrucken: 600 Seiten, mehr als 2.500 Maler aus den vergangenen 500 Jahren und mehr als 50 Jahre Forschungsarbeit. Dieter Schröder aus Mechernich hat eine Mammutaufgabe hinter sich. In dem »Künstlerlexikon – Maler der Eifel« hat er akribisch die Lebensläufe verstorbener Maler der Eifel aufgeführt, konnte so manche Lücke in den Biografien füllen und einige Fehler ausräumen, die aus anderen, zum Teil sehr bekannten, Quellen überliefert wurden.
In den 1960er Jahren begann Schröders Leidenschaft, sich nicht nur mit der Eifel an sich zu beschäftigen, sondern schwerpunktmäßig mit der Malerei und den Künstlern aus dieser Region. Prof. Dr. Michael Grade (1. Vorsitzender des Vereins Forschungsgruppe Eifelmaler e.V.) war der Meinung, dieses Wissen darf nicht verloren gehen, es muss veröffentlicht werden. »Mit diesem Lexikon werden zum ersten Mal in umfassender Form nicht nur die Lebensläufe von bekannten und meist gut dokumentierten Eifelmalern präsentiert, sondern auch die von wenig bis kaum bekannten, in Vergessenheit geratenen oder bisher gänzlich unbekannten Malern von Eifelmotiven ins Licht der Öffentlichkeit gerückt«, hebt Grade die Bedeutung des Buches hervor.
Jetzt hat die lange Vorbereitungszeit ein Ende und Dieter Schröder hält das »Künstlerlexikon – Maler der Eifel« in seinen Händen.  »Es ist ein einzigartiges Nachschlagewerk«, freut er sich.

Von Einheimischen und Durchreisenden

Viele Gedanken hat sich Dieter Schröder um die Abgrenzungen gemacht: Wo beginnt die Eifel? Wo hört sie auf? Wer ist ein Maler der Eifel? Bei der regionalen Abgrenzung hat sich der 75-Jährige an die Definition des Agrarwissenschaftlers Johann Nepomuk Hubert von Schwerz (1759-1844) gehalten. In einem Aufsatz von 1836 hat dieser die Eifel wie folgt eingeordnet (frei übersetzt und gekürzt):
Die Eifel ist eingebettet im Osten durch den Rhein, im Süden durch die Mosel, im Westen durch die Maas und im Norden durch die flachen Teile des Jülicher Landes.
Und wer sind die Maler der Eifel? Auch darauf  musste sich Dieter Schröder festlegen. Eingang gefunden haben verstorbene Maler und Zeichner, von denen mindestens ein Kunstwerk mit einem Motiv aus der Eifel überliefert ist. Die erforschten Maler kamen überwiegend aus der Eifel, manche Auswärtige zogen nur einmal durch und wieder andere kamen häufiger in die Eifel.
Die Zeitspanne umfasst rund 500 Jahre. Der älteste, verzeichnete Künstler ist Albrecht Dürer. Er war 1520 auf dem Weg von Nürnberg nach Aachen zum Kaiser, um seine jährliche Leibrente abzuholen. Unterwegs stoppte er in Andernach und fertigte dort eine Silberstiftzeichnung mit dem eifelseitigen Krahnenberg bei Andernach. Zu der illustren Gruppe weltbekannter Künstler, die Eifelmotive in ihrem Werk haben, zählen auch Victor Hugo, Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Busch, Max Ernst, August Macke und Theodor Heuss.

Viele neue Erkentnisse


Zu finden sind in dem Nachschlagewerk aber auch viele bekannte Maler aus der Eifel. Der Malerfamilie von Wille hat Schröder beispielsweise einen separaten Platz eingeräumt. »Es ist schon viel über die Familie geschrieben worden, doch es gibt noch einige weniger bekannte Details. So zum Beispiel, dass der bekannte Eifelmaler Fritz von Wille zwei Söhne hatte: Maler Otto und Kaufmann Fritz. Was aber wohl nur wenige wissen, ist, dass die Frau von Fritz junior – Ingrid von Wille, geborene Heydrich – ebenfalls Malerin war und sich an mehreren Ausstellungen in der Eifel mit ihren Landschaftsgemälden beteiligt hat.«
Dieter Schröder hat noch eine Bitte: Wer Hinweise und Ergänzungen hat, sollte die Antwortkarte im hinteren Teil des Lexikons nutzen und sie an die Forschungsgruppe senden (siehe unten).
  • Erhältlich ist das Buch für 39,80 Euro plus Versandkosten. In jedem Exemplar befindet sich eine CD mit dem Inhalt, so dass auch digital nach bestimmten Malern gesucht werden kann.
  • Anfragen über die Forschungsgruppe Eifelmaler e.V., Dieter Schröder, Friedentalstraße 18, 53894 Mechernich, Tel.: 02443/ 314 58 44, E-Mail: dieter.j.schroeder@web.de
(red/bil).


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