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Relikte aus der Bergbauzeit

Dem Bergbaumuseum in Mechernich wurde eine Sammlung von Relikten gespendet. Außerdem erhält das Museum Förderung von 2000 Euro von der NRW-Stiftung.

Günter Nießen wird den Tag als er das erste Mal von der möglichen Schenkung hörte ohne Zweifel als großen Glückstag bezeichnen. „Ich kann das immer noch nicht glauben“, sagt der Vorsitzende des Bergbaumuseums kopfschüttelnd. Zwei Brüder, Michael Martin und Axel Repetzki, hatten Kontakt zu ihm aufgenommen. Der Vater, ein ehemaliger Steiger im Bergbau sei ins Altersheim gekommen und man wolle jetzt seine seltene Sammlung weitergeben. Wahre Schmuckstücke sind darunter: Karbid-Lampen, Lederkappen, Bergarbeiter-Figuren, alte Bücher, Krüge, ein Nachbau einer Lore, ein historisch bedeutsames Messgerät, das früher der Markscheider nutzte.  „Allein die Lampe kostet bestimmt heute über tausend Euro.“ Auch „Frösche“ mit und ohne Docht zeigt der Vorsitzende stolz: „Das ist mit Sicherheit ein uraltes Ding, da muss ich mal genauer recherchieren, wie alt das ist. Dort kam Öl rein, und vorne war die Flamme. Man glaubt gar nicht, wie hell die kleinen Lämpchen die Gänge machten.“ Diese Lampen habe man nur da eingesetzt, wo es keine schlagenden Wetter gab – wie etwa in Mechernich.
Der Vater hatte die Schmuckstücke aus der Vergangenheit des Bergbaus über Jahrzehnte gesammelt und liebevoll aufbewahrt. Mit einem Verkauf wären sie in alle Winde verstreut worden.
So suchten seine Söhne eher einen dankbaren und würdevollen Abnehmer und riefen voller Zuversicht auch in Mechernich beim Vorsitzenden des Bergbaumuseums an.
Mit dem Ergebnis sind die „Vererber“ nun glücklich. Sie schreiben: „Ihre Begeisterung bestärkt uns in unserer Entscheidung, die Sammlung an Sie zu geben. Genau dieser Enthusiasmus würde sicherlich auch unserem Vater sehr gefallen. Danke, dass Sie der Sammlung unseres Vaters einen würdigen Rahmen geben!“
Der Vorsitzende des Fördervereins, der seit April im Amt ist, ist sehr rührig, lässt keine Chance unversucht, das Bergbaumuseum voranzubringen, um die Geschichte der prägenden Zeit weiterzutragen.Mit einem Antrag hatte sich Nießen an die NRW-Stiftung gewandt, ob man das Bergbaumuseum nicht fördern könne. Doch sicher, kam prompt die Antwort. Ralf Sawatzki, ehrenamtlicher Regionalbotschafter der NRW-Stiftung kam jetzt zu Besuch und brachte die Fördermittelzusage in Höhe von 2.000 Euro gleich mit. Das Geld soll vorzugsweise zum Ausbau für das Modell eingesetzt werden. Das Modell im Maßstab 1:100, welches die Bergbaulandschaft zeigt das Gebiet zwischen Westschacht bei Kalenberg bis zum Casino in Mechernich inklusive aller wesentlichen Produktionsbetriebe.


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