Seitenlogo
fs

»Viele Hundebisse sind vermeidbar«

Der »Kinder-Hunde-Führerschein« soll Kindern den richtigen und behutsamen Umgang mit den Vierbeinern vermitteln. Jörg Sommer, Gründer von »Talk about Dogs«, möchte damit vor allem erreichen, dass weniger Kinder von Hunden gebissen werden.
Jörg Sommer und Rhodesian-Ridgeback-Rüde Mick kennen die Körpersprache des anderen. In Kinder-Hunde-Führerschein-Kursen, die im Sommer auf dem Krewelshof in Obergarzem stattfinden, soll Kindern – und auch Eltern – richtiges Verhalten gegenüber Hunden vermittelt werden. Foto: Scholl

Jörg Sommer und Rhodesian-Ridgeback-Rüde Mick kennen die Körpersprache des anderen. In Kinder-Hunde-Führerschein-Kursen, die im Sommer auf dem Krewelshof in Obergarzem stattfinden, soll Kindern – und auch Eltern – richtiges Verhalten gegenüber Hunden vermittelt werden. Foto: Scholl

Seit fünf Jahren ist der Rhodesian-Ridgeback-Rüde Mick ständiger Begleiter von Jörg Sommer. »Ich habe mich seit dem intensiv mit dem Thema Hund auseinandergesetzt – auch unter kritischen Aspekten«, erklärt Sommer. Seine Erfahrungen veranlassten  ihn dazu, die Marke »Talk about Dogs« zu gründen.

Meistens fehlt das Wissen im Umgang mit Hunden

»Statistisch gesehen werden pro Jahr schätzungsweise 60.000 Kinder nach Hundebissen in Krankenhäusern behandelt. Tendenz steigend. Besonders häufig werden dabei Kopf und Hals im Mitleidenschaft gezogen«, verrät Jörg Sommer.  Aber er ist auch davon überzeugt, dass viele dieser Hundebisse vermeidbar sind. »Zu den meisten Vorfällen kommt es, weil  den Opfern das Wissen über Hunde und wie sie sich in deren Nähe verhalten sollen, fehlt«, sagt Sommer. Ein besonderes Anliegen ist es ihm bei seiner Arbeit alle Parteien mit ins Boot zu holen.  Wichtig sei vor allem Familien aufzuklären. »Die Eltern müssen  ihren Kindern vermitteln, wie sie sich gegenüber Hunden verhalten sollen«, erklärt der Hundehalter. Und genau da setzt der Kinder-Hunde-Führerschein an. »In den Kursen lernen die Kinder den richtigen und behutsamen Umgang mit Vierbeinern. Dabei spielt es keine Rolle, ob es der eigene ist, oder nicht. Alle Seiten lernen im Kurs aus alltagsbezogenen Situationen, zu Hause und draußen. Die Eltern werden ebenfalls mit einbezogen und geschult, wie sie ihren Kindern das richtige Verhalten aufzeigen, damit es gar nicht erst zur Konfliktsituation zwischen Kind und Hund kommt«, erläutert Jörg Sommer. Neben der praktischen Arbeit mit kleinen und großen Hunden und dem Erkennen von Hundesignalen, kommt in den Kursen auch die Theorie nicht zu kurz. Weil er selbst kein ausgewiesener Hundetrainer ist, arbeitet Sommer als Teil eines Kompetenzteams, dass alle Bereiche des Kinder-Hunde-Führerscheins abdeckt. »Die Kurse führe ich gemeinsam mit einer Hundetrainerin und einen Hundetrainer durch. Mein Part ist dabei, die menschlichen Kursteilnehmer zu coachen«, sagt Sommer, der abseits von Talk about Dogs als Unternehmensberater tätig ist.
Zukünftig will sich Jörg Sommer mit Talk about Dogs noch breiter aufstellen. »Wir haben uns im Team die Frage gestellt, was ist mit Kindern, die schon mal gebissen worden sind und möglicherweise traumatisiert sind? Wir würden gerne schaffen, dass Betroffene wieder Vertrauen zu Hunden fassen. Deshalb möchten wir das Team zunächst um eine Pädagogin erweitern. Sicherlich werden wir dann in weiteren Schritten auch Ärzte mit ins Boot holen«, erläutert Sommer seine Pläne in denen stets die friedliche Koexistenz aller Seiten im Vordergrund steht »Alles wird einfacher, wenn alle Seiten aufeinander Rücksicht nehmen –Mensch, Hund und Hundehalter« sagt Sommer.

Kurse auf dem Krewelshof

Die ersten Kurse »Kinder-Hunde-Führerschein« finden im Sommer auf dem Gelände des Krewelshofs in Mechernich-Obergarzem statt. Info: www. talk-about-dogs.de


Meistgelesen