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Helena Decker - eine starke Frau

146 Kilo beim Kniebeugen, 91,5 Kilo im Bankdrücken und 171 Kilo beim Kreuzheben - mit dieser Leistung wurde Helena Decker aus Gemünd zur Deutschen Meisterin im Kraftdreikampf classic bei den Juniorinnen bis 57 Kilo - eine richtig starke Frau.

Wenn man sich vor Augen führt, dass keine Frau in ihrer Gewichtsklasse bei den Deutschen Meisterschaften im September 2021 in Rottendorf bei Würzburg mehr Kilos an der Langhantel bewegt hat, dann ist diese Leitung umso bemerkenswerter. Denn bis Helena Decker, die in Gemünd aufgewachsen ist und derzeit in Köln wohnt und studiert, sich endlich mit den Besten in Deutschland messen konnte, musste sie wegen der Corona-Pandemie einige Rückschläge hinnehmen.

Drei Mal abgesagt

»Drei Mal«, berichtet die junge Frau, »wurden die Meisterschaften teilweise sehr kurzfristig abgesagt.« Was für die Athletin, die sich auf den Punkt auf den Wettkampf vorbereitet hatte, viel Training ohne die erhoffte Krönung bedeutete. Doch Helena Decker ließ sich nicht entmutigen, machte weiter und ging ihren sportlichen Weg. Der hatte übrigens mit 14 Jahren begonnen, als sie zum ersten Mal ein Fitnessstudio betrat. Dort merkte sie sehr schnell: »Das Training mit Geräten, um den Körper zu formen, war nie mein Ding. Viel mehr hat mir das Krafttraining mit den Hanteln zugesagt.« Eines Abends habe sie dann ein Mann gefragt, warum sie sich nicht komplett auf das »Powerlifting« konzentriere. Helena Decker lacht: »Powerlifting ist der englische Begriff für den Kraftdreikampf, von dem ich bis dahin gar nicht wusste, dass ich ihn überhaupt betreibe.«

Heben gegen das Hochwasser

Da der Sport in Deutschland ziemlich unbekannt ist, suchte sich Helena Decker einen Verein in Köln, den »Kraftsport Colonia«. Dort traf sie im Januar 2019 auch auf ihren Trainer Hendrik Becker, der sie in den vergangenen Jahren zur Deutschen Meisterin formte. Stark war auch ihre Aktion, die sie gemeinsam mit ihrem Freund Julian Sieveke angesichts der Flutkatastrophe in ihrer Heimat auf die Beine stellte. Ähnlich einem Spendenlauf initiierte sie mit Hilfe der Betreiber »ihres« Studios KADER 1 in Köln die Aktion »Heben gegen das Hochwasser«. »Jedes von den Teilnehmern gehobene Kilo«, erläutert Helena Decker, »wurde dabei von Sponsoren mit einer bestimmten Summe vergütet.« Die Kraftsportler, die am Ende dabei waren, erweisen sich als sehr fleißig. Gemeinsam wuchteten sie an diesem Tag das unglaubliche Gewicht von 36,5 Tonnen. Was Helena Decker und ihren Freund noch viel mehr freute, war die stattliche Summe von 15.000 Euro an Spendengeldern, die mit dieser Aktion eingenommen werden konnten. Die Hälfte der Summe ging auf das Spendenkonto für Flutopfer der Stadt Schleiden, die andere Hälfte kam der »Aktion Deutschland Hilft« zugute - eine starke Aktion einer in mehrfacher Hinsicht starken Frau!


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