Seitenlogo
anw

Mit Pfeil und Bogen auf Dachs, Wolf, Bison & Co. zielen

Auf ein leises „Zisch“ folgt ein kurzes „Plop“ und schon ist das Tier „erlegt“…
Devid Hörnchen macht es vor, Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings macht es nach: So wird auf den lebensgroßen Bison im Kammerwald gezielt. Foto: Breuer

Devid Hörnchen macht es vor, Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings macht es nach: So wird auf den lebensgroßen Bison im Kammerwald gezielt. Foto: Breuer

Wenn man nicht wüsste, dass es einen neuen 3D-Bogenparcours im Kammerwald bei Bronsfeld-Hausten gibt, könnte man als Spaziergänger glatt meinen, die Geräusche würden von der Natur erzeugt. „Wer fair ist, wird dem zustimmen“, spielt Parcours-Betreiber Devid Hörnchen auf die Bedenken der Ortsbewohner an. Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings pflichtet Devid Hörnchen bei der Eröffnung seines Parcours bei: „Höchstens ein frenetischer Jubelschrei könnte ab und an zu hören sein. Lärm entsteht hier aber definitiv nicht“. Aus Rücksicht auf die Angst vor einer Lärmbelästigung der Bevölkerung habe man die Betriebszeiten vertraglich festgehalten und an die Dämmerung angepasst.

Verzögerung der Parcours-Eröffnung durch Bedenken und Corona

Bis zur Eröffnung war es ein steiniger Weg für Devid Hörnchen, der in Schöneseiffen eine eigene Bogenwerkstatt betreibt und zuvor Dachs, Wolf, Bison und Co. in Lebensgröße im Wald bei Hellenthal als Ziele positioniert hatte. „Eigentlich war der Parcours im Kammerwald schon Ende März fertig“. Durch die Bedenken der Ortsbewohner und die Corona-Pandemie hat sich die Vertragsunterzeichnung dann noch bis Anfang Juni gezogen. „Zur Vermeidung einer Verkehrsbelastung für Bronsfeld-Hausten findet der Einstieg in den Parcours zudem ‚von unten‘ statt“, ergänzt Ingo Pfennings. Den Parcoursnutzern steht der Wanderparkplatz Ettelscheider-Sief zum Parken zur Verfügung. Ein Durchfahrtsverkehr im Ort entsteht dadurch nicht – ein weiterer Punkt, weshalb sich Bewohner keinen Parcours in „ihrem Wald“ wünschten.

28 Stationen warten auf Bogenschützen

„Die Bewohner sind herzlich eingeladen, den Sport zu testen und sich selbst ein Bild von der Anlage zu machen“, so Betreiber Devid Hörnchen. Auf die Bogenschützen warten insgesamt 28 Stationen mit 44 Zielen entlang einer 2,5 Kilometer langen Strecke mit 100 Höhenmetern. „Ich habe den Parcours schon selbst getestet und rund vier Stunden dafür gebraucht“, so Schleidens Bürgermeister. In diesen rund vier Stunden – vielleicht sind es auch mehr oder weniger – geht es nur ums Naturerleben. Devid Hörnchen: „80 Prozent der Bogenschützen üben diesen Sport aus, weil sie vom Alltag abschalten, den Waldboden riechen und die Vögel zwitschern hören wollen. Ihre Motivation ist Ruhe und Entspannung“. Dennoch ist Bogenschießen auch ein Sport für Neulinge und Jüngere. Dafür sorgen die unterschiedlich farbigen Pflöcke im Boden. Der rote Pflock für „Experten“ steht am weitesten vom Ziel entfernt. Die blaue Markierung ist für geübte Schützen und die grüne für Einsteiger. Wer nun neugierig auf den Bogensport und Devid Hörnchens Parcours geworden ist, dem steht der gelernte Bogensportleiter gerne in seinen Kursen mit Rat und Tat zur Seite. Dann heißt es zunächst einmal: „Festen Standpunkt einnehmen, groß machen und das Ziel mit beiden Augen fokussieren“.


Meistgelesen