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Ring wollte zum Besitzer zurück

Wer etwas verliert, geht zum Fundbüro und kann dort, wenn er Glück hat, sein verlorenes Gut in Empfang nehmen. Und normalerweise wird man dabei nicht von einer wahren Pressemeute gefilmt, fotografiert und interviewt. Im Fall des 83-jährigen Rentners Karl-Heinz aus Duisburg-Rheinhausen lag der Fall etwas anders. Er wurde in den sozialen Netzwerken zu einer Attraktion.
Ein großer Moment: Karl-Heinz erhält seinen Ring vom Ranger Max Effenberg zurück. mn-Foto

Ein großer Moment: Karl-Heinz erhält seinen Ring vom Ranger Max Effenberg zurück. mn-Foto

10.000 Mal wurde seine Geschichte geteilt, rund 750.000 Menschen machten sich in der digitalen Welt auf die Suche. Und das alles nur, weil Karl-Heinz, der seinen Nachnamen nicht preisgeben mochte, seinen Ring verloren hatte. »Ich hatte den Verlust auch gar nicht bemerkt«, verriet der sympathische Mann, der am Sonntag, 22. Januar, den barrierefreien Naturerlebnisraum Wilder Kermeter besucht hatte. Und dort war ihm, vermutlich beim Abstreifen seiner Handschuhe, der Ehering verloren gegangen. Für Karl-Heinz ein ganz besonderer Ring: Mehr als 50 Jahre hatte ihn seine Frau Irma, die vor zwei Jahren kurz vor Weihnachten verstarb, getragen. »Trag du ihn weiter«, habe sie zu ihm auf dem Sterbebett gesagt. Nach ihrem Tod brachte Tochter Meike den Ring zum Juwelier und ließ neben »Karl-Heinz« den Namen »Irma« eingravieren. Fortan trug ihn Karl-Heinz immer am kleinen Finger - dachte er zumindest. Denn seine Tochter war auf einen Ring aufmerksam geworden, der durch Facebook geisterte und ganz nach dem Ring ihres Vaters aussah. Ein Anruf brachte dann die Gewissheit: Der Ring war weg, der Vater hatte die tief verschneite Eifel besucht, ergo musste es sein Ring sein.

Im Schnee gefunden

Diesen Ring hatte der Nationalpark-Ranger Max Effenberg vor dem Start seiner Rangertour durch den barrierefreien Naturerlebnisraum Wilder Kermeter am 22. Januar mit eingraviertem Namen im Schnee gefunden. Nachdem die Nationalparkverwaltung ein Foto des Rings bei Facebook gepostet hatte, suchte das ganze Netz nach dem Besitzer. Diese große Resonanz in den Sozialen Medien bliebt natürlich auch den Zeitungen, Rundfunk-und Fernsehanstalten nicht verborgen, die im gesamten Bundesgebiet über die Suchaktion berichteten. Entsprechend war denn auch der Medienrummel, als Karl-Heinz in der Ausstellung »Wildnis(t)räume« im Nationalpark-Zentrum Eifel auf Vogelsang seinen Ehering zurück erhielt. Den Ranger Max Effenberg lud der Rentner aus Dankbarkeit zum Sightseeing in seine Heimatstadt Duisburg ein.


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