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Ein paar neue Knochen zum 70. Hochzeitstag

»Unser erster Hochzeitstag ist schon so lange her, dass ich überlegen muss, wie wir damals gefeiert haben«, erzählt Anna Dick. Letztendlich erinnern sie und ihr Mann Günther sich aber doch...
Hält seine »Anni« (Anna) auch nach 70 Jahren Ehe noch fest im Arm: Günther Dick.  Foto: Breuer

Hält seine »Anni« (Anna) auch nach 70 Jahren Ehe noch fest im Arm: Günther Dick. Foto: Breuer

»Wir waren sehr arm und zum Fest brachte jeder etwas mit. Gefeiert wurde in der eigenen Stube«, so die 88-Jährige aus Niederelvenich. Das war vor sage und schreibe 70 Jahren. Denn das Paar feiert am kommenden Freitag, 22. Februar, ihre Gnadenhochzeit. Die Familie ist aber mittlerweile so groß geworden, dass ihr Wohnzimmer nicht mehr ausreichen würde. Schließlich haben ihre vier Söhne und eine Tochter auch selbst Kinder und ihre Enkel haben das Jubelpaar schon zur Uroma- und Uropa gekürt.  Und so wird in der Gaststätte »En d’r Kurv« im Nachbarort Nemmenich gefeiert. »Wünsche haben wir keine, wir haben doch alles. Gut, ein paar neue Knochen hätte ich dennoch gerne«, witzelt Anna Dick.

Zusammenhalt besonders wichtig

Denn sieben Jahrzehnte sind auch an ihr und ihrem Mann nicht ganz spurlos vorbei gegangen. Trotzdem versucht das Paar noch so viel wie möglich gemeinsam zu unternehmen. »Ich fahre noch sehr gerne Auto und so versuchen wir, so oft wie möglich, Ausflüge in die Eifel oder auch an die Mosel zu unternehmen«, so der unternehmenslustige 89-Jährige.  Zusammenhalt spielt für Beide heute, wie einst eine große Rolle. »Es gab immer nur wir.  Vom Beginn unserer Beziehung an«, erzählt Anna, von ihrem Mann liebevoll »Anni« genannt.

Alles für ein gutes Leben

Kennengelernt haben sie sich auf einer Tanzveranstaltung im Nachbarort. »Ich war Ringer, kräftig gebaut und konnte meine Hüften besonders gut schwingen. So habe ich  meine Anni auf mich aufmerksam gemacht«, erzählt Günther Dick lachend. »Es gab ja auch damals keine Auswahl«, kontert sie. Denn seine Prahlerei mag sie nicht. Dafür liebt sie ihn aber umso mehr für sein selbstloses Verhalten. Mit dem ersten Kind, das sich  nur sechs Monate nach der Eheschließung ankündigte, blieb sie überwiegend zu Hause und ihr Mann war der Alleinverdiener. »Er arbeitete rund um die Uhr, fuhr Kreisbahn und später LKW - sogar noch im Ruhestand. Das war nicht immer leicht«, erinnert sie sich. Nebenbei baute er noch ihr, in die Jahre geratenes, Elternhaus um. All dies, um seinen Liebsten ein gutes Leben zu ermöglichen. Das führen sie auch heute noch, wie beide finden.


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