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Elektrisierende Mitarbeitersuche der PRIOGO AG

Wie kann man junge und fähige Menschen für einen Arbeitsplatz im ländlich geprägten Raum begeistern? Man muss ihnen das passende Angebot machen.
Dieter Krämer, Jan Kieselmann und David Muggli an der Elektro-Flotte der Priogo AG, die mit ungewöhnlichen Angeboten Mitarbeiter sucht. mn-Foto

Dieter Krämer, Jan Kieselmann und David Muggli an der Elektro-Flotte der Priogo AG, die mit ungewöhnlichen Angeboten Mitarbeiter sucht. mn-Foto

Das ist die Überzeugung von Dieter Krämer und David Muggli, die beide auch feste Mitglieder des BEA-Netzwerkes sind. Krämer ist Vertriebsleiter, Muggli Vorstandsvorsitzender der PRIOGO AG in Zülpich. Das Unternehmen, das als einer der Vorreiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien in der Region gelten kann, existiert seit 2007. Zunächst war man noch mitten in der Stadt ansässig, expandierte beständig und siedelte schließlich 2014 ins Zülpicher Gewerbegebiet an der Römerallee um.

e.Go

»Unser Tätigkeitsfeld«, so David Muggli, »dreht sich rund um die erneuerbaren Energien - angefangen bei der Photovoltaik-Anlage über Heizsysteme bis hin zur E-Mobilität, die an unserem Standort momentan stark ausgebaut wird.« Womit Muggli auf die Tatsache anspielt, dass man bei der PRIOGO AG bald den StreetScooter für Gewerbekunden - »in der Region auch als das neue Postauto bekannt«, schmunzelt er - und das Elektro-Auto »e.Go« für den Privatkunden anbieten wird. Als Unternehmen zählt die PRIOGO AG mit seinen derzeit 45 Mitarbeitern und sechs Auszubildenden zur Wachstumsbranche. »Und die«, so Dieter Krämer, »hat es besonders schwer, qualifiziertes Fachpersonal in den ländlich geprägten Raum zu locken.« Unter anderem spielten da auch die hohen Kosten eine Rolle, die man in der Eifel zwangsläufig für Mobilität, also das eigene Auto, ausgeben müsse.

E-Autos zur Verfügung gestellt

Daher kam das Unternehmen auf die Idee, diese Kosten auf nahezu null zu setzen. Das geht so: Die PRIOGO AG stellt den Bewerbern nach der Probezeit insgesamt drei E-Autos zur Verfügung, die mit dem Strom kostenlos betankt werden, der auf dem Dach des Unternehmens mit Sonnenenergie produziert wird. Da die Besteuerung bei den Elektrofahrzeugen wesentlich günstiger als bei herkömmlichen Autos ist, »können die Fahrzeuge für 30 bis 40 Euro netto im Monat auch noch privat genutzt werden«, so David Muggli. Wichtig zu wissen: Für Gewerbetreibende/Selbständige gibt es insgesamt 8.000 Euro Förderung für Elektroautos. »Das Angebot hat anscheinend überzeugt«, berichtet Dieter Krämer, »denn auf die bundesweite Anzeige meldeten sich zahlreiche Bewerber mit abgeschlossenem Studium.« Folge: Zurzeit arbeiten drei Trainees im Unternehmen, die aus Köln, Hamburg und dem Westerwald stammen.

Frauen werden gezielt gesucht

»Zudem«, so David Muggli, »ermuntern wir gezielt Frauen, sich bei uns auch für technische Berufe zu bewerben.« Denn die Anzahl der Frauen sei in den MINT-Berufen viel zu gering. Noch immer gebe es das alte Vorurteil, dass das weibliche Geschlecht für solche Handwerksberufe ungeeignet sei. »Das ist ein großer Fehler, da schlummert sehr großes Potenzial, ohne das der Fachkräftemangel nicht bewältigt werden kann«, sind Muggli und Krämer überzeugt. Im Zülpicher Unternehmen sind Frauen in den Sparten Elektriker, Sanitär- und Heizungsbau, Dachdecker/Zimmermann sowie Bürokauffrau/Mann willkommen. In diesen Handwerksberufen bilde man auch aus. »Neben ihrer fachlichen Kompetenz«, so Dieter Krämer, »sind Frauen auch für das Betriebsklima enorm wichtig.« Mit ihnen herrsche auf der Baustelle einfach ein anderer Ton ...


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