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OB Wolfgang Treis im WochenSpiegel-Gespräch

Wolfgang Treis (60) wurde 2012 als erster »grüner« Oberbürgermeister gewählt. Nach seiner achtjährigen Amtszeit verlor er die Stichwahl gegen seinen Herausforderer Dirk Meid (51, SPD), der am Mittwoch, 4. November, in sein neues Amt eingeführt wird.
Oberbürgermeister Wolfgang Treis an seinem Schreibtisch im Rathaus Rosengasse. Foto: Walz

Oberbürgermeister Wolfgang Treis an seinem Schreibtisch im Rathaus Rosengasse. Foto: Walz

Als Amtsinhaber abgewählt zu werden ist hart. Wie sehr schmerzte Sie das Wählervotum? Die Wahl als Amtsinhaber zu verlieren, war für mich eine neue Erfahrung, die selbstverständlich nicht spurlos an mir vorübergegangen ist. Ich war enttäuscht darüber, dass es mir offensichtlich nicht gelungen ist genügend Wähler/innen zu mobilisieren, die mir weiterhin das Vertrauen für eine weitere Amtszeit schenken wollten. Was fühlt man an einem solchen Abend? Neben Enttäuschung war ich natürlich auch traurig darüber, dass ich die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/innen der Verwaltung zukünftig nicht fortsetzen und somit nichts Bedeutendes mehr für meine Heimatstadt bewegen kann. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich herzlich für die gute Zusammenarbeit bei allen Mitarbeit/innen der Stadtverwaltung bedanken. Was bleibt von diesen acht Jahren Oberbürgermeister Wolfgang Treis? Neben einer Reihe von materiellen Verbesserungen, wie beispielsweise die zahlreichen Straßensanierungen, die Umgestaltung des Ostbahnhofgeländes, der Sportplatzneubau in Hausen, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hausen, der Neubau des Kindergartens in der Weiersbach, die Netteterrasse im Trinnel, die Neugestaltung des Dorfplatzes in Kürrenberg, et cetera bleibt hoffentlich die intensive Zusammenarbeit der Führungskräfte auf Basis der jährlich durchgeführten eintägigen Strategietagungen mit den motivierten Mitarbeiter/innen der Verwaltung zu Wohl der Bürger/innen der Stadt Mayen. Daneben bleibt (hoffentlich) eine stabile Haushaltslage mit einem weiterhin ausgeglichenen Haushalt, als wichtige Grundlage für die notwendigen Investitionen in Mayen. Woran lag es, dass Sie die Wahl verloren haben? Haben Sie zu spät mit dem Wahlkampf begonnen? Eine Antwort auf diese Frage habe ich noch nicht wirklich gefunden. Meine geringe Nutzung der sozialen Medien als Wahlkampf-Plattform sowie die negative Bewertung meiner Arbeit durch einige Ratsparteien haben sicherlich dazu beigetragen, dass ich die Wahl nicht gewonnen habe. Im Übrigen habe ich mich darauf beschränkt nur Dinge zu versprechen, von denen ich auch sicher bin, dass ich sie halten kann. Was geben Sie Ihrem Nachfolger Dirk Meid mit auf den Weg? Ich wünsche Dirk Meid die notwendige Fortüne und eine gute Hand für positive Entscheidungen im Sinne der Bürger/innen der Stadt Mayen. Ganz persönlich: Was machen Sie nun beruflich? Gehen Sie zurück zu Ihrem alten Arbeitgeber, der Kreissparkasse Mayen? Ja, ich werde wieder für meinen alten Arbeitgeber, die Kreissparkasse Mayen, arbeiten und meine Energie auf diesem Weg für die Bürger/innen und Gewerbetreibenden der Region einsetzen. Würde Sie die Landespolitik reizen? Wenn die Grünen das Umfragehoch bis zur Wahl halten können, werden in Mainz politische Posten frei. Sie sind gut vernetzt und könnten durchaus für einen solchen Job in Frage kommen. Würden Sie ihn annehmen? Natürlich reizt mich die politische Arbeit auf Landesebene und ich werde mich auch gerne einbringen, sofern man mich ruft und etwas dabei ist, was zu mir passt. Ich denke, dass meine Erfahrungen als Oberbürgermeister, insbesondere bei der Frage hilfreich sind, wie die Kommunen in ihren wichtigen Handlungs- und Betätigungsfeldern sinnvoll durch das Land unterstützt werden können. Abschließend möchte ich noch allen ehrenamtlich Tätigen Respekt, Anerkennung und Dank aussprechen. Sie sind eine Bereicherung für das öffentliche Leben und ohne sie wäre so manche Aufgabe in der Vergangenheit, insbesondere die Zuwanderung der Flüchtlinge, nicht zu bewältigen gewesen. Last but not least gilt mein besonderer Dank den Feuerwehrkamerad/innen der freiwilligen Feuerwehr Mayen und der Umlandkommunen sowie den hauptamtlichen Feuerwehrgerätewarten. Sie alle leisten großartige Arbeit und ich bin sehr stolz darauf, dass ich in meiner Amtszeit an ihrer Spitze der Freiwilligen Feuerwehr meiner Heimatstadt stehen durfte. Die Fragen stellte Mario Zender.


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