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Mit dem Adler auf der Brust

Bei Tim Siekmann steigt die Lust auf Eis und das hat nicht zwangsläufig etwas mit den steigenden Temperaturen zu tun. Der Thürer reist als angehender Osteopath und Torwarttrainer mit der deutschen Sledge-Eishockey-Mannschaft zur Weltmeisterschaft ins südkoreanische Pyeongchang.
Tim Siekmann (Mitte) mit seinen Schützlingen im Sledge-Eishockey-Tor.

Tim Siekmann (Mitte) mit seinen Schützlingen im Sledge-Eishockey-Tor.

Sledge-Eishockey ist eine dem Eishockey sehr nahe kommende paralympische Disziplin. Die in ihrer Bewegung gehandicapten Sportler sind mit einer Art Schlitten auf dem Eis unterwegs. Die deutschen National-spieler wollen sich bei der Weltmeisterschaft für die Paralympics im kommenden Jahr qualifizieren, die nach den Olympischen Winterspielen ebenfalls in Pyeongchang stattfinden. Mit im Team von Nationaltrainer Andreas Pokorny ist der Thürer Tim Siekmann. Beide kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim DEL-Club Iserlohn Roosters. Siekmann, der als Torhüter den Sprung in die höchste deutsche Eishockeyliga schaffte, wohnte während seiner Zeit in der Eliteklasse beim Routinier. Parallel absolvierte er noch eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. "Das war manchmal stressig, aber ich konnte meinen Traum von der DEL trotzdem realisieren", erzählt der 28-Jährige, der im Sommer in Mendig eine Praxis für Osteopathie und Komplementärmedizin eröffnen will. Ein zweiter sportlicher Traum wird zurzeit Realität. "Wer kann schon von sich behaupten den Adler auf der Brust getragen zu haben", freut er sich auf seine Rolle in der Nationalmannschaft. Am Samstag geht es nach Südkorea und nach der letzten WM-Partie soll möglichst die Qualifikation für die Paralympics 2018 perfekt sein. "Die USA und Kanada werden wohl nicht zu bezwingen sein, aber dahinter ist alles offen. Als Fünfter von sieben Teams wären wir dabei. Klappt das nicht gibt es noch die Chance im Rahmen eines Qualifikationsturniers. Das könnte in Japan sein und es würde die Sache nicht einfacher machen", erzählt der Thürer. Für den Erfolg wird er nicht nur seine Hände - als Osteopath - einsetzen, sondern auch die Torhüter coachen. "Die Goalies können vieles zu 100 Prozent umsetzen. Ich werde versuchen möglichst spielnahe Situationen zu trainieren", beschreibt der ehemalige Eishockeyprofi seine Aufgaben. Tim Siekmann wird in den kommenden Wochen für den WochenSpiegel - im Rahmen eines Blogs - online von den Erlebnissen und hoffentlich von den Erfolgen aus der Olympiastadt 2018 berichten.  Foto: privat


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