Seitenlogo

157.640 Euro für den Apollofalter

Die Landkreise Mayen-Koblenz und Cochem-Zell wollen den gefährdeten Mosel-Apollofalter retten.

Der Mosel-Apollofalter ist akut vom Aussterben bedroht: In dem eng umgrenzten Verbreitungsgebiet zwischen Winningen und Bremm ist der Bestand des Mosel-Apollos dramatisch von noch knapp 2.000 Exemplaren im Jahr 2015 auf lediglich rund 100 Falter im Sommer 2020 gesunken. Aus diesem Grund setzen sich die Landkreise Mayen-Koblenz und Cochem-Zell gemeinsam mit den örtlichen Kommunen, den Winzern in der Region und mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz aktiv für den Erhalt des Mosel-Apollos ein. Bei einem Besuch der Projektflächen auf dem Rosenberg oberhalb von Kobern-Gondorf haben Landrat Dr. Alexander Saftig und Anke Beilstein, Erste Beigeordnete des Landkreises Cochem-Zell, jetzt den offiziellen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 160.000 Euro durch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel überreicht bekommen. "Dieses überaus bedeutsame Projekt zur Erhaltung des Apollo-Falters, könnte ohne zusätzliche finanzielle Mittel nahezu unmöglich umgesetzt werden. Ein großer Dank gilt daher dem Land Rheinland-Pfalz, das die Maßnahmen aus der Aktion Grün unterstützt", sagte Landrat Dr. Alexander Saftig. Den Dankesworten schloss sich Anke Beilstein an und zeigte sich zuversichtlich, dass man durch die gemeinsame Zusammenarbeit dem Mosel-Apollo beste Voraussetzungen bieten werde, um wieder vermehrt an der Mosel heimisch zu sein. Umweltministerin Anne Spiegel lobte ausdrücklich das beispielhafte Engagement der beiden Landkreise und aller Beteiligten. "Der Apollofalter ist eine faszinierende Schmetterlingsart, deren Erhalt zum Schutz der Artenvielfalt in Rheinland-Pfalz von besonderer Bedeutung ist. Auch durch den Klimawandel droht der endgültige Verlust dieser Spezies, die hier im unteren Moseltal beheimatet ist. Die Landkreise Cochem-Zell und Mayen-Koblenz haben deshalb ein wichtiges Rettungsprojekt für den Mosel-Apollo gestartet, mit dem sie sich vorbildlich für den Erhalt dieser weltweit einzigartigen Schmetterlingsart engagieren", sagte Spiegel in die Runde, zu der unter anderem auch SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, SGD-Nord-Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kaschny sowie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel, Bruno Seibeld, Kobern-Gondorfs Ortsbürgermeister Michael Dötsch und Winzer Martin Dötsch gehörten. Wie es gelingen kann, den Mosel-Apollo zu retten, der zu den streng geschützten Arten gehört und in der "Roten Liste der Schmetterlinge von Rheinland-Pfalz" als vom Aussterben bedrohte Art eingestuft ist, erläuterte der Biotopbetreuer für den Landkreis Mayen-Koblenz, Biologe Jörg Hilgers. Die Maßnahmen lassen grob in die vier Bereiche Datenerhebung, Freistellungsarbeiten, Verbesserung des Nahrungsangebotes und Suche nach Ausweichlebensräumen gliedern. Dort, wo der Mosel-Apollo noch fliegt, führte Hilgers aus, sind im Winterhalbjahr Freistellungsmaßnahmen geplant. Denn das Freistellen der Hänge und Steillagen fördere das Wachstum der Fetthenne – die Futterpflanze der Raupe. Fotos: Axel Schmidt / Kreisverwaltung Mayen-Koblenz www.kvmyk.de


Weitere Nachrichten aus Kreis Mayen-Koblenz
Meistgelesen