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Lebensräume in Weinbergshängen

Der Start in ein 15 Jahre andauerndes Naturschutzprojekt an der Mosel bei Alken und Niederfell, das rund 16 Hektar groß ist, ist geglückt. Damit dieser Lebensraum erhalten bleibt, sorgt die Untere Naturschutzbehörde im Landkreis Mayen-Koblenz mit einem Naturschutzgroßprojekt für die Entbuschung und Pflege.

In den vergangenen Monaten haben die Projektpartner - unter anderem in mühevoller Handarbeit - aus einem Meer von monotonem Gebüsch und Gestrüpp wieder ein vielfältiges Biotopmosaik aus freien Bereichen und Waldbeständen geschaffen. "Die Zippammer darf sich jetzt wieder über einen idealen Lebensraum freuen, denn sie benötigt offene Strukturen und freigestellte Trockenmauern. Diese sind darüber hinaus für Mau-ereidechsen, weitere Reptilien und Insekten von entscheidender Bedeutung", berichtet Jörg Hilgers, der das Projekt als Biologe begleitet ebenso wie Referatsleiterin und Projektbetreuerin Tanja Stromberg und den Hut vor der Leistung der Landschaftspfleger zieht. Denn die Arbeit hat in den steilen Hängen nicht nur enormen körperlichen Einsatz, sondern auch höchste Konzentration abverlangt, schließlich hatte Sicherheit stets oberste Priorität. Unterstützung durch große Gerätschaften und Maschinen gab es aufgrund der Steillagen dabei nicht. Kleingesägte Äste und Stämme mussten teilweise sogar direkt im Steilhang kontrol-liert abgebrannt werden, da ein Abtransport ins Tal nicht möglich war. Bis auf den letzten Halm wurden die Flächen, die dem Land Rheinland-Pfalz gehören, bei der Aktion übrigens nicht zurückgeschnitten, erklärt der Biologe. So bleiben unter anderem Solitärbäume, wertvolle Waldflächen und kleinere Gebüsche erhalten. Gerade an freistehenden Schlehen legt beispielsweise der Segelfalter seine Eier ab. "Damit Flora und Fauna gedeihen können und verschwundene Tier- und Pflanzenarten wiederkommen können, ist es aber essenziell, dass die Hänge auch in Zukunft offengehalten werden. Deshalb erfolgt die Nachpflege jährlich im Winterhalbjahr", erläutert Jörg Hilgers, der die Maßnahmen auch durch ein Monitoring begleitet. Denn nur so könne festgestellt werden, wie sich beispielsweise die Bestände der Arten erholten und entwickelten. Die erforderlichen Mittel stellt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz aus Mitteln der Ersatzzahlungen zu 100 Prozent bereit. Fotos: Kreisverwaltung Mayen-Koblenz www.kvmyk.de


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