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Elektrifizierung und mehr Tempo gefordert

Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung eine Resolution zur Bahnsituation verabschiedet. Das Gremium will unter anderem die Sanierung und die Inbetriebnahme der Eifelquerbahn.
In der Resolution fordert der Kreistag unter anderem die Inbetriebnahme der Eifelquerbahn, die auch durch Daun führt. Foto: Mager

In der Resolution fordert der Kreistag unter anderem die Inbetriebnahme der Eifelquerbahn, die auch durch Daun führt. Foto: Mager

Aller Voraussicht nach erst Ende 2024 wird die Eifelstrecke wieder vollständig wiederaufgebaut sein. Davon geht die Deutsche Bahn (DB) Netz AG aus. Auf dem 100,6 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Ehrang und Nettersheim wurden insgesamt rund 50 Kilometer Gleisanlagen so beschädigt, dass sie nicht befahrbar sind. Auf rund zehn Kilometern Strecke muss der Bahndamm erneuert werden. 21 Brücken und 14 Bahnübergänge sind beschädigt, 15 Übergänge zerstört. Die alte Stellwerkstechnik zwischen Ehrang und Gerolstein aus den Jahren 1964 bis 1982 ist größtenteils ebenfalls zerstört. Die DB geht davon aus, dass die gesamte Strecke zwischen Köln und Trier erst Mitte 2023 wieder mit einem Regelfahrplan durchgängig befahrbar ist. Die komplette Wiederherstellung wird bis Ende 2024 dauern. Der Kreistag des Landkreises Vulkaneifel hat in seiner Sitzung am Montag einstimmig eine Resolution zur Bahnsituation verabschiedet. Darin wird gefordert, dass die Eifelquerbahn schnellstmöglich saniert und mit einer Taktung in Betrieb genommen wird. Eine eingeschränkte Nutzung der Strecke sei schon kurzfristig umsetzbar. Wiederaufbau als Chance begreifen Der Wiederaufbau der Eifelstrecke müsse als Chance begriffen werden, unter anderem für schnellere Fahrzeiten. Der Kreistag fordert in der Resolution die Elektrifizierung der Eifelstrecke, ihre Ausstattung mit modernster Technik und den zweigleisigen Ausbau auf der gesamten Strecke mit Blick auf eine schnellere Taktung. Außerdem sollen die Planungen des anstehenden Neubaus der Hochbrücke am Bahnhof Gerolstein (B 410) darauf überprüft werden, ob deren Höhe für eine Elektrifizierung der Bahn ausreiche. Der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder (CDU) hat in der vergangenen Woche an die Landesregierung appelliert, in punkto Elektrifizierung "endlich mehr Tempo zu machen". Aus den beiden Antworten auf seine Anfragen an das Bundesverkehrsministerium zu den Möglichkeiten der Elektrifizierung von Eifelstrecke und Ahrtalbahn hatte Schnieder erfahren, dass das Ministerium einer finanziellen Förderung der Elektrifizierung positiv gegenüberstehe. Wenn sich Wiederaufbau und Elektrifizierung verzahnen ließen, sei eine Förderung von bis zu 90 Prozent möglich, heißt es aus dem Ministerium. Dafür müssten die Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen das Vorhaben aber für das Bundesprogramm des Gemeindefinanzierungsgesetzes anmelden - und das sei bislang nicht geschehen. Das Ministerium wolle die Länder dazu aber kurzfristig ermuntern. "Die Elektrifizierung der Strecken ist für die Region eine Riesenchance. Sie würde nicht nur das Leben von Pendlern und Schülern erleichtern, sondern auch die Attraktivität der Region für Tourismus und Unternehmen erheblich steigern", so Schnieder. Auch Horst Gies, Erster Kreisbeigeordneter des Nachbarkreises Ahrweiler, der die Amtsgeschäfte des erkrankten Landrats Jürgen Pföhler übernommen hat, hat sich in der vergangenen Woche in einem Brief an Landesverkehrsministerin Daniela Schmitt dafür eingesetzt, den Wiederaufbau der Ahrtalbahn zur Elektrifizierung nutzen oder alternativ Batterie- oder Wasserstoffzügen einzusetzen. Zudem regte er an, die Ahrtalbahn wieder bis nach Adenau weiterzuführen. Derzeit endet sie in Ahrbrück.


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