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»Es ist nicht mehr die Zeit zu prüfen, sondern zu handeln«

Der »Arbeitskreis zur Förderung des Schienenverkehres« schließt sich Forderung nach der Inbetriebnahme der Eifelquerbahn an.
Immer mehr Stimmen, den Bahnhof Gerolstein über die Eifelquerbahn anzuschließen. Archivfoto: Mager

Immer mehr Stimmen, den Bahnhof Gerolstein über die Eifelquerbahn anzuschließen. Archivfoto: Mager

Sowohl seitens der Politik als auch des Eifelquerbahn-Vereins wurde der dringende Wunsch geäußert, dass die Eifelquerbahn zwischen Kaisersesch und Gerolstein zumindest vorübergehend wieder reaktiviert wird. Sie könnte eine Entlastung zur in großen Teilen zerstörten Eifelstrecke zwischen Eus­kirchen und Ehrang bilden. Bis dort wieder Züge fahren, wird es mindestens bis weit ins Jahr 2022 hinein dauern. Die Deutsche Bahn AG hat nach anfänglichem Zögern erklärt, dass die Option geprüft wird. Nun meldet sich auch der »Arbeitskreis zur Förderung des Schienenverkehres« zu Wort. Er war bereits Initiator der Initiative »pro Eifelquerbahn« im Jahr 2019 und betrieb ab Anfang der 2000er Jahre das Internetportal www.pro-schiene.de. »Ohne die Wiederinbetriebnahme der Eifelquerbahn wird im Sommer 2021 kein Zug in der Vulkaneifel rollen. Und wie viele Touristen werden bereit sein, mit dem Bus von Euskirchen in die Vulkaneifel zu fahren?«, fragt Michael Müller, Sprecher des Arbeitskreises. Der Bedarf sei jetzt da. Für Fahrradfahrer biete die DB AG derzeit nicht einmal eine Mitnahmemöglichkeit in Bussen nach Gerolstein an, sagt Müller. Die DB Netz AG prüfe derzeit den Zustand der Kyllbrücke, während auf der etwa 52 Kilometer langen Strecke. seit Jahren kein Freischnitt erfolgt sei und noch immer meterhoch Bäume im Gleis stehen, heißt es seitens der Arbeitsgemeinschaft. »Dabei würde die Wiederherstellung des Betriebszustands der Eifelquerbahn aus dem Jahr 2012 vollkommen ausreichen: Mit Wiederaufnahme eines touristischen Zugverkehrs im Zwei-Stunden-Takt an Wochenenden und Ferientagen sowie freien Trassen für Überführungs- und Arbeitszügen. Hiermit könnten schadhafte Triebwagen aus Gerolstein in die Werkstatt überführt und Bauzüge nach Gerolstein gebracht werden, um wesentlich zügiger die Streckeninstandsetzung zu betreiben. So könnten im Sommer 2021 Touristen und Fahrradfahrer in die Eifel kommen sowie Schülerverkehre zwischen Gerolstein und Jünkerath wieder aufgenommen werden«, sagt Müller. Die Kosten habe die DB Netz AG selbst im Rahmen des Stilllegungsverfahrens von 2019 bis 2021 auf einen niedrigen, einstelligen Millionenbetrag beziffert. »Es ist nicht mehr die Zeit zu prüfen, sondern zu handeln«, fordert Michael Müller mit Blick auf die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Strecke, die vor einigen Monaten beschlossen wurde: »Noch ist Zeit genug, um die Weichen für Zugverkehre zur Touristiksaison 2021 zu stellen. Die Politik ist hier gefragt, sich nicht weiter von der DB AG hinhalten zu lassen. Die im Raum stehenden Kosten sind Peanuts im Vergleich zu dem Schaden, der so abgewendet werden kann.«


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