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Vulkaneifel kommt langsam zur Ruhe

Landrätin Julia Gieseking und VG-Bürgermeister Hans-Peter Böffgen haben auf die vergangene Woche zurückgeblickt. Die Hochwasserfolgen haben auch Auswirkungen auf den gesamten Tourismus.
Landrätin Julia Gieseking. Archivfoto: Mager

Landrätin Julia Gieseking. Archivfoto: Mager

Neun Tage nach den verheerenden Regenfällen haben Landrätin Julia Gieseking und Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, über den aktuellen Stand der Situation informiert. Die Orte entlang der Kyll in der VG Gerolstein waren von den Folgen des Unwetters besonders betroffen. Zahlreiche Privatpersonen, aber auch Unternehmer haben Schäden an Gebäuden, Hausrat und Maschinen zu verzeichnen. "In der VG Gerolstein sind rund 3.000 Menschen betroffen", berichtete Böffgen. Vor allem die Orte zwischen Hallschlag und Densborn habe es getroffen. Überlebt haben alle Menschen, verletzt wurden fünf Feuerwehrleute. Zahlreiche Gerätschaften der Feuerwehr seien zerstört worden, auch Einsatzfahrzeuge habe es erwischt. Schäden seien unter anderem an Hochbehältern, Klärwerken, der Realschule Hillesheim, Feuerwehrhäusern und Gebäuden der Verbandsgemeindeverwaltung festzustellen. Private Häuser seien nicht zerstört worden, so Böffgen. Von einem Haus wisse er, dass es hinsichtlich der Statik noch begutachtet werden müsse. Die Stromversorgung sei bis auf einzelne Ausnahmen wiederhergestellt. "Aber in dem ganzen Elend merkt man den Zusammenhalt und die Zuversicht der Menschen", betonte er. Unter anderem unterstützten in vielen Orten die Menschen, die nicht betroffen gewesen seien, die betroffenen Einwohner nicht nur mit Tatkraft, sondern auch finanziell. Die finanziellen Hilfen für die betroffenen Menschen in der Vulkaneifel sind angelaufen. So können diese bei der Bürgerstiftung des Landkreises Vulkaneifel, auf deren Spendenkonto innerhalb einer Woche bereits eine halbe Million Euro eingezahlt wurde, Unterstützung beantragen (Infos dazu s. hier). Auch die Hochwasserhilfe des Landes Rheinland-Pfalz ist nun abrufbar (Infos dazu s. hier). Hinzu komme Geld aus Spenden, zu denen das Land aufgerufen hatte und die den Landkreisen zur Verfügung gestellt werden sollen. Dort kamen bereits sechs Millionen Euro zusammen. "Viele haben die schrecklichen Bilder von Ahrweiler im Kopf und scheuen sich deshalb, für sich selbst Hilfe zu beantragen", berichtete die Landrätin: "Ich kann nur dazu ermutigen, die Hilfen zu beantragen." Man dürfe auch für mehrere Töpfe Anträge stellen. Schwierig ist die Situation auch für das Gastgewerbe. Einige Beherbergungsbetriebe und Gastronomen können aufgrund der Hochwasserschäden nicht öffnen. Andere Betriebe verzeichnen Stornierungen. "Manche Leute denken, die gesamte Eifel sei betroffen. Andere haben moralische Bedenken auch mit Blick auf den Katastrophentourismus, jetzt in der Region Urlaub zu machen", erklärt die Landrätin. Dabei hatte das Gastgewerbe in der Eifel mit den sinkenden Inzidenzzahlen und zunehmenden Lockerungen der Corona-Regeln nach den Problemen des vergangenen Jahres auf ein besseres Geschäft gehofft. Für das kommende Wochenende hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) Gewitter angekündigt, die auch Rhineland-Pfalz treffen sollen. Die Ausmaße der vergangenen Woche - vor allem in dieser Breite - sollen aber bei weitem nicht erreicht werden. Wo genau der Regen niedergehen wird, ist noch nicht absehbar. "Es kann zu lokalen Überschwemmungen kommen", sagte Gieseking heute Mittag. "Wir haben ein Augenmerk darauf gelegt, dass die Feuerwehren wieder einsatzfähig sind", erklärte Böffgen. Das Ufer der Kyll sowie Abflüsse seien freigelegt. Auch sei Wasser aus den Talsperren abgelassen worden.


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