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Wechsel an der Kreisspitze vollzogen

Seit heute ist die neue Landrätin des Vulkaneifelkreises im Amt. Gestern überreicht ihr der Vorgänger im Amt die Ernennungsurkunde. Er hinterlasse ihr "einen der schönsten und interessantes­ten Arbeitsplätze" der Region.
Der scheidende Landrat Heinz-Peter Thiel überreichte seiner Nachfolgerin Julia Gieseking neben einem Blumenstrauß auch die Ernennungsurkunde zur Landrätin. Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifel / Meike Welling

Der scheidende Landrat Heinz-Peter Thiel überreichte seiner Nachfolgerin Julia Gieseking neben einem Blumenstrauß auch die Ernennungsurkunde zur Landrätin. Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifel / Meike Welling

Am heutigen 1. April tritt Julia Gieseking (SPD) ihr Amt als neue Landrätin des Landkreises Vulkaneifel an. Gesternnachmittag erhielt sie die offizielle Ernennungsurkunde aus den Händen ihres Vorgängers Heinz-Peter Thiel (parteilos), der gestern seinen letzten Arbeitstag hatte. Gleichzeitig wurde Thiel aus dem Amt verabschiedet. Eigentlich war eine kleine Feier mit wenigen Gästen unter coronakonformen Bedingungen geplant gewesen. Diese wurde aber vor einer Woche aufgrund der steigenden Infektionszahlen abgesagt. Auf eine große Feierlichkeit mit Gästen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpo­litik, Verwaltung, Wirtschaft, Tourismus sowie Kollegen und Weggefährten, wie es bei all den Vorgängern der Fall war, wurde somit verzichtet. So erfolgte die Aushändigung der mit dem Amtswechsel verbundenen be­amtenrechtlichen Urkunden im engsten Kreise der Verwaltung. Neben Julia Gieseking und Heinz-Peter Thiel nahmen darin die drei Kreis­beigeordneten Alois Manstein, Frank Baumhardt und Christoph Bröhl sowie der Büro­leiter Heinz-Peter Hoffmann und der Personalratsvorsitzende Lothar Saxler teil. Thiel saß seit dem 1. April 2013 im Chefsessel der Kreisverwaltung. Zuvor war mehr als 33 Jahre aktiv im Po­lizeidienst des Landes Rheinland-Pfalz mit Schwerpunkt Verbrechensbekämpfung in der Organisierten Kriminalität, Krisenma­nagement von Präventionskonzeptionen zu Amok-Lagen. Als ständiger erster Vertreter und ers­ter Kreisbeigeordneter sagte Manstein: "Als Leiter der Dauner Polizeiinspektion warst du be­kannt. Vom polizeilichen Ermittler zum po­litischen Vermittler hast du dich in deinen acht Amtsjahren entwickelt. Die Verant­wortung als unabhängiger Kommunalpoli­tiker Konflikte zu lösen, Interessen zu bün­deln und so die regionale Entwicklung mit innovativen Ideen voranzutreiben, ist das was Dich Tag für Tag antreibt. Landrat mit Leib und Seele, so hast du Dich immer selbst bezeichnet und diese Einstellung gelebt." Diese Einstellung habe sich besonders in den Herausfor­derungen wie dem Zuzug Geflüchteter und der aktuellen Corona-Krise bewährt, so Manstein: "Als Krisenmanager hast du dich in der Flücht­lingskrise und in der aktuell andauernden Corona-Krise mehr als bewiesen. Ange­packt, interagiert, vorausgedacht - inner­halb eines Wochenendes eine Kegelbahn zu einer Corona-Ambulanz umfunktioniert, was bundesweit für positives Aufsehen und Furore gesorgt hat. Stets das Gefühl vermittelt, dass wir eine solche Krise nur gemeinsam, als Vulkaneifelerinnen und Vulkaneifeler meistern können." Viele Jahre hatte Thiel den Vorsitz in der Eifel Tourismus GmbH inne und war Präsident der Zukunftsiniti­ative Eifel, hat in der Initiative der Region Trier mitgewirkt und war als Vorsitzender der Bezirksgruppe Vulkaneifel des Eifel­vereins als auch im Hauptvorstand des Eifelvereins aktiv. Sowohl in der LEADER-Region Vulkaneifel als auch als Vorsitzender des Natur- und Geopark Vulkaneifel zählten zu seinen Anliegen, die Einzigartigkeit der Vulkaneifel-Landschaft als Alleinstel­lungsmerkmal weiterzuentwickeln, die regionale Identität zu stärken und damit regionale Wertschöpfungsketten zu for­cieren. "Wir.Leben.Eifel, dieses Motto trifft voll und ganz auch auf dich. Du es geschafft, über deine vielfältigen Funktionen ein tolles Netzwerk für unsere Vulkaneifel zu organisieren. Dieses Netzwerk hat in einem motivierten Miteinander, viel Gu­tes für unsere Region bewirkt", fügt Manstein ergänzend hinzu: "Alles in Allem hat es immer Spaß gemacht, gerade auch dann, wenn der Wind mal von vorne kam, hast du stets mit Höflich­keit und gegenseitigem Respekt agiert. Danke für Alles!" Den Dank für das Erreichte gab Heinz-Peter Thiel an die Verwaltung und an den Kreistag weiter und ergänzte: "Das Amt des Landrats auszufüllen, war für mich einer der abwechslungsreichs­ten und erfüllendsten Aufgaben in mei­nem Leben. Ich habe es nie als Last emp­funden, sondern als Geschenk, den Kreis Vulkaneifel zu gestalten." Seiner Nachfol­gerin wünschte er viel Erfolg, persönliche Zufriedenheit und allzeit eine glückliche Hand, die Herausforderungen der jewei­ligen Zeit zu meistern. Er hinterlasse ihr "einen der schönsten und interessantes­ten Arbeitsplätze unserer Region". Nach der Überreichung der Ernennungsurkunde sagte Julia Gieseking: "Ich freue mich, nun acht Jahre lang das Gesicht und die Zukunft des Landkreises Vulkaneifel zu gestal­ten." Sie stelle sich dieser wunderbaren Aufgabe und zugleich Herausforderung mit großem Respekt. "Ich werde meinen Teil dazu beitragen, unseren wunder­schönen Landkreis weiter nach vorne zu bringen. Das Vertrauen der Bürger und Bürgerinnen ist für mich Verpflichtung und Ansporn zugleich", so Gieseking. Ab heute ist die Landrätin gleichzei­tig Chefin von 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben dem guten Kontakt zu ihnen sei ihr wichtig herauszufinden, was die Bürger und Bürge­rinnen in der Vulkaneifel von "ihrer" Verwaltung und "ihrer" Politik erwarten. Als Wahlbeamtin seien für sie Trans­parenz, Information und Nachvollzieh­barkeit von Entscheidungen eine Richt­schnur. Stellvertretend für das Personal hieß Per­sonalratsvorsitzende Lothar Saxler, die neue Landrätin willkommen: "Sie haben auf sich aufmerksam gemacht und ge­sagt, ich werde diese Herausforderung mit Herz und Haltung angehen. Und ich versichere ihnen, sie werden auf 193 Frauen und 107 Männer treffen, die sich in ihrer Verwaltung mit Herz und Seele um die Anliegen und Belange der Bürge­rinnen und Bürger kümmern und sich so­mit mit ihrer Verwaltung, mit ihrem Land­kreis Vulkaneifel und mit den Menschen, für die wir täglich da sind, identifizieren."


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