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Aus für die »SternwARTe«

Aus »SternwARTe Vulkaneifel e.V.« wird die »Künstlergruppe Vulkaneifel e.V.« - der Traum vom Standort auf dem »Hohen List« ist ausgeträumt.
Die Tore der Sternwarte auf dem »Hohen List« bleiben für die Mitglieder der »Künstlergruppe Vulkaneifel e.V.«, früher »SternwARTe Vulkaneifel e.V.«, verschlossen. 	Foto: privat

Die Tore der Sternwarte auf dem »Hohen List« bleiben für die Mitglieder der »Künstlergruppe Vulkaneifel e.V.«, früher »SternwARTe Vulkaneifel e.V.«, verschlossen. Foto: privat

Den Namen »SternwARTe Vulkaneifel e.V.« werden viele Menschen in der Region kennen, nicht zuletzt wegen zahlreicher Ausstellungen und dem »Kleinen Sternensommer« auf dem Gelände der Sternwarte auf dem »Hohen List« bei Schalkenmehren. Genau hier wollten zehn Künstler der Künstlergruppe dauerhaft Räume beziehen und diese als Ateliers und Seminarräume nutzen. Dieses Vorhaben ist nun allerdings gescheitert und die Künstlergruppe hat sich in seiner Mitgliederversammlung am 19. Juni in »Künstlergruppe Vulkaneifel e.V.« umbenannt. 2015 gründete sich der Verein mit dem Ziel, die historische, seit Jahren leerstehende Sternwarte am »Hohen List« durch eine nachhaltige Nutzung zu erhalten und für alle Interessierten ganzjährig zu öffnen. Dabei sollte sie, so die Künstlergruppe, ein lebendiger Ort für Kunst, Kultur, Astronomie und Bildung werden. Zusammen mit der Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V. (AVV) und dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner, hatte man sich jahrelang für die Umsetzung des Konzepts eingesetzt, scheiterte jedoch unter anderem an den Blockaden des Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen, dem damaligen Eigentümer der Sternwarte. 2017 trat Bruno Nelles als Kaufinteressent der Sternwarte in Erscheinung und konnte das Objekt Anfang 2020 erwerben.  Das Problem: Der Sanierungsbedarf ist größer, als zunächst angenommen. Bei einem Ortstermin gemeinsam mit Jutta Schulte-Gräfen, Vorsitzende der Künstlergruppe, habe sich herausgestellt, dass eine sofortige Vermietung der Räumlichkeiten nicht möglich sei. Laut Nelles haben die Künstler zu dieser Zeit bereits eine Alternative zur Sternwarte gehabt: »Ich sagte daraufhin, dass sie sich doch lieber mit der Alternative zufrieden geben solle, da ich nicht sagen könne, wann alles fertig ist.« Nun soll die Sternwarte erst einmal energetisch saniert werden, danach werden Bruno Nelles mit seiner eigenen Firma und ein weiteres Unternehmen Räume in der Sternwarte beziehen, die Teleskope wird die AVV nutzen. Die Künstler kritisieren unterdessen, dass die Entscheidung gegen die Künstler spontan gefallen sei, obwohl das Konzept der Gruppe von Beginn an von allen Beteiligten getragen worden sei. »Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass der neue Besitzer ganz andere Pläne hat«, erzählt Jutta Schulte-Gräfen. Bruno Nelles, von 1975 bis 1985 selbst am Observatorium tätig, sieht sich zu Unrecht angegriffen, erzählt, dass er sich aufgrund der Geschehnisse rund um die Sternwarte und die Künstlergruppe einem massiven öffentlichen Druck ausgesetzt sah: »Ich war auf Facebook einem regelrechten Shitstorm ausgesetzt.« Künstlerischen Aktivitäten gegenüber sei er grundsätzlich offen, eine Zusammenarbeit mit der »Künstlergruppe Vulkaneifel e.V.«, wie die Künstler sich nun nennen, hält er aufgrund der Ereignisse jedoch für unwahrscheinlich. Neuer Veranstaltungsort für die Künstlergruppe könnte etwa der Bürgersaal in Schalkenmehren selbst werden. Peter Hartogh, Ortsbürgermeister von Schalkenmehren, dazu: »Die Gemeinde Schalkenmehren stand und steht der Künstlergruppe ‚SternwARTe‘ positiv gegenüber. Es gab in der Vergangenheit kreative und befruchtende Veranstaltungen, die ein Gewinn für das Schalkenmehrener Kulturleben waren und hoffentlich auch noch sein werden« und ergänzt: »Wir müssen aber auch respektieren, dass Dr. Nelles eine gewaltige Aufgabe mit dem Erhalt der Sternwarte unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten vor sich hat. Eine Zusage der Künstlergruppe auf dem »Hohen List« tätig zu werden, wäre in dieser Zeit der Erneuerung und Sanierung weniger angebracht.« Die Künstlergruppe blickt nun positiv in die Zukunft und wird ihre Arbeit an verschiedenen Orten in der Region fortführen. Bereits geplant sind unter anderem folgende Veranstaltungen:

  • Offene Ateliers am 19.und 20. September: Die Künstlerinnen Melanie Ziemons- Mörsch und Jutta Schulte-Gräfen haben einige ihrer Künstlerkollegen aus der „Künstlergruppe Vulkaneifel e.V.“ dazu eingeladen, in ihren beiden Ateliers mit Scheune, Halle und Höfen Werke auszustellen und den Besuchern zu zeigen. Entsprechend Corona wird Kunst in risikoarmen Räumen präsentiert.
  • Für Oktober ist ein LandArt Projekt geplant, dessen Ergebnisse dann auch an einem Sonntag  dem Publikum präsentiert werden.
  • Im Frühjahr 2021 ist eine große Themenausstellung in der Verbandsgemeinde Daun anvisiert.
  • Für Juli 2021 ist unterdessen ein Jazzkonzert in der alten Werkhalle in Rengen geplant.


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