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Träger sieht keine Chance für Dauner Geburtshilfe

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm äußerten sich zur Schließung der Geburtshilfe am Krankenhaus Maria Hilf in Daun. Laut Ministerium sei an der Entscheidung des Krankenhausträgers nichts mehr zu rütteln.
Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (m.) und Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm (r.) sprachen über die aktuelle Situation der Geburtshilfe in Daun. Foto: Woltmann

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (m.) und Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm (r.) sprachen über die aktuelle Situation der Geburtshilfe in Daun. Foto: Woltmann

"Die Nachricht über die Schließung, verbunden mit der Kurzfristigkeit und Härte, führte in der Bevölkerung und auch im Ministerium zu Verärgerung", beschreibt die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler die Reaktionen auf die geplante Schließung der Geburtshilfe in Daun zum 1. Januar 2019. Sie habe mit Astrid Duda, Geschäftsführerin der Gesellschaft der Katharinenschwestern, dem Träger des Krankenhauses, telefoniert. "Der Träger ist nicht bereit, einen Übergangszeitraum einzurichten. Das ärgert mich sehr. Mir fehlt die Nächstenliebe bei diesem christlichen Träger. Das Verhalten ist schlicht unbarmherzig", kritisiert Bätzing-Lichtenthäler. Laut Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm habe man ein solches Verhalten so in Rheinland-Pfalz noch nicht erlebt: "Das ist ein Umgang, den wir so von Trägern bisher nicht kennen." Die Entscheidung des in Berlin ansässigen Trägers sei gefallen und an der Entscheidung gebe es nichts mehr zu rütteln. Auch fehle eine Rechtsgrundlage, um dem Träger die schnelle Schließung der Geburtshilfe zu verbieten und so einen längeren Übergangszeitraum zu erreichen, betont Wilhelm. "Letztendlich hat der Träger die Entscheidung zu treffen", klärt die Gesundheitsministerin auf.

Vergebliche Suche nach Belegärzten ist Grund für Schließung

Grund für die Schließung seien keine finanziellen Probleme, sondern die vergebliche Suche nach Belegärzten für die Abteilung. Eine Neubewertung der Situation durch den Träger führte, so Wilhelm, zum Entschluss, die Abteilung zu schließen. Diese Neubewertung kam zu dem Ergebnis, man könne die qualitative Versorgung am Krankenhaus nicht mehr gewährleisten. Als Antwort auf die bevorstehende Schließung verständigte man sich darauf, so schnell wie möglich eine regionale Steuerungsgruppe einzuberufen. Alle erforderlichen Akteure sollen an einer zukunftsfähigen Lösung arbeiten. Die Steuerungsgruppe soll auf Wunsch des Ministeriums so schnell wie möglich durch Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel, eingerichtet werden.  


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