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Noch medizinisch gut aufgestellt

Wie ist es um die Gesundheitsversorgung im Landkreis Vulkaneifel bestellt und wie ist das Dauner Krankenhaus aufgestellt? Das waren die zentralen Fragen des Antrittsbesuchs des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministers Clemens Hoch (SPD) im Krankenhaus Maria Hilf, dem er auf Einladung der Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt (SPD) gefolgt war. »Denn die Aktenlage ist das eine, Gespräche vor Ort das andere«, so Schmitt.
Im Dauner Krankenhaus Maria Hilf suchte Gesundheitsminister Clemens Hoch (4.v.l.) das Gespräch mit Krankenhaus-Personal und Politik. Foto: Mager

Im Dauner Krankenhaus Maria Hilf suchte Gesundheitsminister Clemens Hoch (4.v.l.) das Gespräch mit Krankenhaus-Personal und Politik. Foto: Mager

Einig waren sich Hoch, Schmitt, Krankenhaus-Geschäftsführer Franz-Josef Jax sowie die Ärzte und übrigen Krankenhaus-Mitarbeiter, dass die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum vor Herausforderungen steht. »Noch ist der Landkreis Vulkaneifel gut aufgestellt«, sagte Hoch. Er könne aber nachvollziehen, wenn es Bereiche gebe, bei denen die Menschen sagen, das die Versorgung nicht so ist, wie man sie sich vorstelle. In den vergangenen Jahren mussten die Menschen in der Vulkaneifel unter anderem die Schließungen sowohl der letzten Geburtshilfestation im Kreis als auch der Chirurgie am Gerolsteiner Krankenhaus hinnehmen. Das Gesundheitsministerium sei sich mit der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung sicher, dass der Masterplan »Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum« auf eine neue Stufe gehoben werden müsse. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe er keine Priorität gehabt, doch es gelte dringende Fragen zu beantworten. Eine dieser Fragen ist jene nach dem Fachkräftemangel. Das Krankenhaus möchte als Lehrkrankenhaus einer Hamburger Hochschule junge Mediziner in die Eifel holen. Der Landkreis möchte gerne regelmäßig ein oder zwei Studierenden Stipendien anbieten. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten dazu, nach dem Studium eine gewisse Zeit – im Raum stehen zehn Jahre – im Landkreis Vulkaneifel zu praktizieren. Darüber wird der Kreistag in seiner nächsten Sitzung beraten, wie Landrätin Julia Gieseking ankündigte. Vom Dauner Krankenhaus zeigte Hoch sich begeistert. Einig sei er sich mit der Krankenhausführung über die Dringlichkeit des Küchenausbaus. Laut Jax sind dafür derzeit 3,2 Millionen Euro veranschlagt, eine detaillierte Planung und Gespräche mit dem Ministerium stünden bevor. »Ich hoffe, dass Anfang 2022 mit dem Bau loslegen können«, so Jax, der sich vom Land eine Förderung der Baukosten in Höhe von 100 Prozent wünscht. Eine Zusage erhielt er von Hoch allerdings nicht. Das Krankenhaus verzeichnet steigende Fallzahlen. Das führte Jax vor allem an die Reduzierung des Angebotes am Gerolsteiner Krankenhaus und auf die Reduzierung der Öffnungszeiten der dortigen Ärztlichen Bereitschaftspraxis. »Deshalb mussten wir die Zentrale Notaufnahme unseres Krankenhauses ausweiten. Wir müssen hier schon Doppelschichten fahren,«  erklärte Jax. Die Zentrale Notaufnahme soll möglichst um eine Station mit sechs Betten ausgebaut werden. Der Antrag sei beim Ministerium bereits eingereicht. »Die erhöhten Fallzahlen können dazu führen, dass das Krankenhaus gestärkt aus der Situation hervorgeht. Die Frage der Kapazitätserweiterung wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen«, kündigte Hoch an, der weitere Fördergelder in Aussicht stellte.


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