Seitenlogo
lmw

Stillstand ist keine Option

Corona-bedingt brechen vielen Vereinen aktuell wichtige Einnahmen weg. Besonders schwerwiegend sind die Folgen, wenn die Versorgung von Lebewesen davon abhängt – wie etwa beim Reitsportverein Gerolstein.
Nadija Drlic ist Geschäftsführerin des Reitsportvereins Gerolstein. Sie hofft, dass beim RSV in absehbarer Zukunft wieder Normalität einkehrt.  Foto: Woltmann

Nadija Drlic ist Geschäftsführerin des Reitsportvereins Gerolstein. Sie hofft, dass beim RSV in absehbarer Zukunft wieder Normalität einkehrt. Foto: Woltmann

Für viele Menschen ist das Mitwirken in einem Verein wesentlicher Bestandteil ihres Soziallebens – beispielsweise als Mitglied in einem Musik- oder Sportverein. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ist allerdings auch das Vereinsleben zum Erliegen gekommen. Ganz besonders hart trifft es aber Vereine, an denen zusätzlich dazu auch Leben hängen, beispielsweise die von Tieren. So ergeht es aktuell unter anderem dem Reitsportverein (RSV) Gerolstein e.V.. Der Stall in Gerolstein bietet nicht nur Pferden von Privatpersonen eine Unterkunft, sondern auch fünf Schulpferden: Herceg, Cajo, Tonny, Herby und Mäxi. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus konnte bis vergangenen Montag kein Reitunterricht gegeben werden, die Kosten des Vereins liefen und laufen aber weiter. Auch die hauptamtliche Trainerin es Vereins musste vorübergehend in Kurzarbeit geschickt werden. »Zu Beginn des Shutdowns fühlten wir uns hier beim RSV alle wie Krisenmanager«, erzählt Nadija Drlic, Geschäftsführerin des Reitsportvereins. Laut Drlic habe man beim RSV Mitte März befürchtet, den Zutritt zum Stall komplett unterbinden zu müssen. Das Problem: Die Pferde, sowohl die Schulpferde als auch die Privatpferde, müssen trotzdem versorgt werden. 

Versorgung erst einmal sichergestellt 

Glücklicherweise durften die Pferdebesitzer unter bestimmten Hygiene- und Schutzauflagen weiterhin ihre Pferde versorgen. Für die Schulpferde, die mit dem Ausfall der Reitstunden quasi arbeitslos geworden sind, musste allerdings eine andere Lösung gefunden werden. So startete der Verein einen Aufruf und konnte für die fünf Pferde innerhalb eines Tages eine Übergangslösung finden – so werden die anfallenden Kosten entweder durch Spenden finanziert oder die Tiere wurden außerhalb in einem Privatstall untergebracht. Ansonsten wäre der Verkauf der Schulpferde laut der Geschäftsführerin des RSV einer der nächsten möglichen Schritte zur Rettung des Vereins gewesen. »Normalerweise haben wir hier im Stall 21 Pferde, aktuell befinden sich in den Boxen nur neun Tiere. Viele Pferde von Privatpersonen sind aus Angst davor, dass sich die Besitzer bei einer Schließung nicht um ihre Tiere kümmern können, vorübergehend andernorts untergebracht worden«, so Drlic. Das große Reitturnier des RSV, welches normalerweise Mitte Mai hätte stattfinden sollen, ist aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Absage reißt zusätzlich ein großes finanzielles Loch in die Vereinskasse. Der Reitunterricht konnte unter Auflagen am Montag wieder starten, ist aber aufgrund der Beschränkungen der Gruppengröße aktuell nicht kostendeckend. Auf den Antrag auf Corona-Soforthilfe für Kleinstbetriebe hat der RSV bisher keine Rückmeldung erhalten. Erst danach kann ein Antrag auf Soforthilfe für Vereine gestellt werden. Daher ist der RSV aktuell weiterhin auf Spenden angewiesen. Drlic bleibt jedoch optimistisch: »Die akute Lage haben wir zum Glück erst einmal abgefangen.« Und das, so Drlic, vor allem aufgrund der vielen Unterstützer des Vereins. Spendenkonto:
  • KSK Vulkaneifel; Konto: DE38 5865 1240 0000 4874 88; Betreff: Corona-Hilfe 2020
  • PAYPAL: paypal.me/RSVGerolstein
  • Weitere Informationen unter www.rsv-gerolstein.de


Meistgelesen