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Verkehrswende in der Eifel

Der Verein »Eifelquerbahn e.V.« hat einen Fahrplanentwurf vorgelegt für den Fall, dass die Bahnstrecke reaktiviert wird. Den Busverkehr will der Verein an den Fahrplan anpassen. Auch eine Verbesserung der Fahrradsituation hält er für nötig.
Noch heißt es: »Es fährt (k)ein Zug nach nirgendwo.« Der Verein »Eifelquerbahn e.V.« hofft auf die Reaktivierung der Strecke. Foto: Eifelquerbahn e.V.

Noch heißt es: »Es fährt (k)ein Zug nach nirgendwo.« Der Verein »Eifelquerbahn e.V.« hofft auf die Reaktivierung der Strecke. Foto: Eifelquerbahn e.V.

Eine echte Verkehrswende, das wünscht der Verein »Eifelquerbahn e.V.« für die Eifel. Die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eifelquerbahn, die der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Nord in Auftrag geben will, ist dazu ein wichtiger Schritt. Ihr zugrunde liegt ein Fahrplanentwurf, den der ZSPNV Nord aufgestellt hatte. Dem Fahrplan hat sich nun auch der »Eifelquerbahn e.V.« gewidmet – mit Augenmerk auf die Kritikpunkte am Fahrplanentwurf des SPNV Nord. »Mit der Unterstützung von professionellen Verkehrsplanern haben wir zwei mögliche Angebotsszenarien entwickelt. Gemein haben beide eine möglichst gute Erschließung der Region, passende Anschlüsse in Gerolstein und Andernach, eine umsteigefreie Durchbindung der Züge bis Koblenz, als auch eine Ausrichtung des bestehenden Busangebotes auf die Eifelquerbahn«, erklärt der Vereinsvorsitzende Jens Wießner. Die Variante, die der Verein bevorzugt, setzt auf den RegionalExpress (RE) und baut somit auf Ideen, die auch beim ZSPNV Nord diskutiert wurden. Im Gegensatz zum Entwurf des Zweckverbands hat der Eifelquerbahn-Verein neben Haltepunkten in Daun und Ulmen auch Laubach, Darscheid und Dockweiler in den Entwurf eingearbeitet. Das funktioniert aber nur, wenn die Streckengeschwindigkeit auf bis zu 80 km/h erhöht wird – so wie auch vom ZSPNV vorgesehen. Allerdings wären dazu erhebliche Umbauarbeiten an der kurvenreichen Strecke nötig. Der RE würde nach Vorstellung des Vereins stündlich zur Minute 52 in Gerolstein ankommen und zur Minute 8 abfahren. Die Fahrt bis Andernach würde 94 Minuten dauern. Die zweite Variante baut auf eine RegionalBahn (RB) Auch in dieser Option fahren die Züge ohne Umstieg bis Koblenz durch und serreicht ehr gute Anschlüsse in Andernach und Gerolstein. Mit der RB könnten weitere Orte wie Höchstberg, Berenbach, Rengen oder Pelm angebunden werden. Diese Variante ließe sich ohne große Geschwindigkeitsanpassungen umsetzen. Der Entwurf sieht eine Ankunft in Gerolstein zur Minute 49 und eine Abfahrt zur Minute 24 vor. Die Fahrt bis Andernach würde zwei Stunden dauern. Auf der Basis des Buslinienbündels »Vulkan­eifel« hat der Verein außerdem Planungen für ein Busangebot in den Bereichen Daun und Ulmen vorgelegt. »Mit unseren Entwürfen zum Busangebot wollen wir exemplarisch aufzeigen, wie sich mit einer optimalen Verzahnung von Bus- und Bahn ein überaus attraktives ÖPNV-Angebot für die gesamte Region gestalten lässt«, sagt Wießner dazu.
Einen weiteren Baustein eines nachhaltigen Mobilitätsangebotes sieht der Verein im Radverkehr. Dazu müssten aber erst die Voraussetzungen geschaffen werden, heißt es. »Die Stärken des Radverkehrs sehen wir in den kürzeren Distanzen, wenn es darum geht, die Orte untereinander oder mit dem nächsten Bahnhof zu verbinden«, so Wießner – auch mit Blick auf nachhaltigen Tourismus. Die Eifelquerbahn sei für die Ferienregion an den Dauner Maaren die einzige Alternative, damit Touristen mit dem ÖPNV Tagesausflüge zum Laacher See oder nach Koblenz unternehmen könnten. Aber an solchen Angeboten fehle es. Daher sei die Klimabilanz von Angeboten, welche wie der MaareMosel-Radweg praktisch nur mit dem Auto zu erreichen seien, ungünstig und könne nicht als nachhaltiger Tourismus betrachtet werden. Ein Bahnanschluss sei für nachhaltigen und zukunftssicheren Tourismus alternativlos. »Denn ein nachhaltiges und sanftes Tourismusangebot beginnt nicht erst am Zielort, sondern bereits an der eigenen Haustür«, so Jens Wießner. Die Vorschläge des Vereins "Eifelquerbahn e.V." zum Fahrplan der Eifelquerbahn sowie zu den Busfahrplänen in den Regionen Daun und Kelberg finden Sie neben diesem Bericht als pdf-Dateien. www.verkehrswende-vulkaneifel.de


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