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Die Sauferei hat damals mein Leben bestimmt

Der Autor Jacques Berndorf wird 80 und erinnert sich an die Entstehungszeit seines ersten Romans - "Magnetfeld des Bösen" und zwei weitere Romane werden in diesem Jahr neu als Taschenbuch des Hillesheimer KBV-Verlags aufgelegt.

Auf dem Titelbild der »Stern«-Ausgabe Nr. 50 vom Dezember 1969 ist die Mondlandung noch einmal das Thema Nummer eins, in der Mitte des Magazins geht gerade ein Fortsetzungsroman mit dem Titel »Der Mörder aus Köln« zu Ende. Autor dieses Romanes, der dann 1970 unter dem neuen Titel »Magnetfeld des Bösen« als Buch aufgelegt wurde, war niemand geringeres als Michael Preute, der damit seinen ersten Krimi schrieb. Bekannt ist Preute heute deutschlandweit unter seinem Pseudonym Jacques Berndorf, er prägte das Genre des Regionalkrimis wie kein anderer und ist so etwas wie der »Erfinder der Eifelkrimis«, womit er die Region weithin bekannt machte.

Überzeugunstäter

Berndorf gilt als einer der besten und beliebtesten deutschen Krimiautoren. »Michael war der erste, der aus Überzeugung gesagt hat: Die Landschaft ist nicht nur Staffage, sondern Handlungsträger«, beschreibt Verleger Ralf Kramp, der auch selbst Krimiautor ist, den Weg seines Freundes Michael Preute. Im Jahr 1989 erschien mit »Eifel-Blues« der erste Eifelkrimi.
Leichen im Steinbruch, an den Maaren, unter knorrigen Eifeler Eichen und am Nürburgring pflastern seitdem seinen Weg. Seinen ersten Krimi schrieb Preute jedoch als damals 33-Jähriger bereits 1969, als er noch als Reporter für den »Stern« tätig war und eine kleine Auszeit vom journalistischen Stress nahm. Außerdem, das gibt er heute im Gespräch offen zu, habe er damals viel getrunken – er war Alkoholiker. »Es war eine wilde Zeit damals, ich war dauernd unterwegs und es war eine gute Sitte, dass man als Reporter trank. Die Sauferei hat damals vollkommen mein Leben bestimmt«, erzählt der 79-Jährige.

»Gut gelungen«

An das Schreiben seines ersten Buches erinnert sich der gebürtige Duisburger aber noch genau: »Der kleine Preute hat damals was versucht und anscheinend ist es mir gelungen, etwas Gutes auf die Beine zu stellen«, erzählt er lächelnd. Der Roman »Magnetfeld des Bösen« spielt in Köln um den Industriellen Friedrich Kraft und es gibt viele Tote bis an die Côte d‘Azur. »Es ist das alte Spiel, wenn jemand im Weg ist und ein anderer darüber nachdenkt, wie schön es wäre, wenn er weg wäre«, erzählt Preute.
Verlags-Chef Ralf Kramp ist begeistert über das frühe Werk seines prominentesten Autors: »Wenn man „Magnetfeld des Bösen“ liest, gleitet man in eine andere Epoche, es ist ein toller psychologisch aufgebauter Krimi«, sagt er.

80. Geburtstag

Am 22. Oktober dieses Jahres wird Jacques Berndorf 80 Jahre alt, dann erscheint auch eine Neuauflage zweier weiterer früher Berndorf-Krimis in einem Buch. »Auf eigene Faust/Bis das der Hass euch bindet« heißt der Schmöker. »Es ist schon verwunderlich, dass mein erstes Buch noch einmal neu aufgelegt wird. Aber Ralf Kramp war der Meinung, es ist ein gutes Buch. Ich bin natürlich auch etwas stolz darüber«, sagt Berndorf. Und im nächsten Jahr wird es dann auch einen neuen Eifelkrimi geben, berichtet Berndorf. »Es wird ein feines Buch für die Hardcore-Fans von Jacques Berndorf sein«, verrät Ralf Kramp schon mal.

Gewinnspiel

In Zusammenarbeit mit dem KBV-Verlag in Hillesheim verlosen wir in dieser Woche drei druckfrische Exemplare des neu aufgelegten Berndorf-Erstlings  »Magnetfeld des Bösen«.
Wer gewinnen will, schickt einfach eine Mail mit dem Betreff »Berndorf« an
gewinnspiel@weiss-verlag.de Die Teilnahme ist auch per Postkarte möglich: WochenSpiegel, Stichwort: »Berndorf«, Gartenstraße 6 in 54550 Daun. Einsendeschluss ist jeweils am 13.4. und der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Viel Glück!


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