Sarah Stieren

Wenn die Eifellandschaft inspiriert

BITBURG/REGION. Paul Bies ist pensionierter Lehrer und Autor. Gleich drei Bücher sind im Eifelbildverlag erschienen. Ein Interview.

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Drei Bücher von Paul Bies sind im EIfelbildverlag erschienen. Sein Buch "Das Eifelprojekt" stellt er bei einer Lesung in der Buchhandlung Eselsohr (Haupstraße 42/Fußgängerzone) in Bitburg vor. Der Termin ist am Freitag, 27. Januar um 17 Uhr.

Drei Bücher von Paul Bies sind im EIfelbildverlag erschienen. Sein Buch "Das Eifelprojekt" stellt er bei einer Lesung in der Buchhandlung Eselsohr (Haupstraße 42/Fußgängerzone) in Bitburg vor. Der Termin ist am Freitag, 27. Januar um 17 Uhr.

Foto: Foto: Sven Nieder

WochenSpiegel: Während Ihrer Zeit als Lehrer am St. Willibrord Gymnasium in Bitburg galten Sie bei den Schülern als sehr beliebt. Woran glauben Sie liegt das?

Paul Bies: »Ich habe mich immer gegen eine betuliche, moralisierende und strafende Pädagogik gewehrt. Irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen Spaß und ernsthafter Arbeit sollte Schule stattfinden.«

 

 

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß bereitet? Und was war die größte Herausforderung?

»Am meisten Spaß haben mir der Literaturunterricht in der Oberstufe und die anregenden Diskussionen mit meinen Schülerinnen und Schülern im Ethikunterricht gemacht.

Die größte Herausforderung waren die ständigen Korrekturen, die so manches Wochenende gefüllt haben.«

 

 

Weiterführende Schulen und Universitäten beklagen bei ihren Schülern bzw. Studenten mangelnde Kompetenz in deutscher Orthographie und Grammatik. Wo liegt Ihrer Meinung nach der Fehler und was müsste dagegen getan werden?

»Das Zaubermittel gegen mangelnde Kompetenz in deutscher Orthographie und Grammatik ist das eigene Lesen. Leseförderung muss ganz früh ansetzen.«

 

 

Welche Gedanken, die Sie während des Unterrichts hatten, haben Sie für sich behalten und lieber nicht ausgesprochen?

»Manchmal aber, insbesondere während Grammatikstunden im Französischunterricht, überfiel mich ein Gefühl der Langeweile, das ich für mich behalten musste.«

 

 

Wollten Sie schon immer Autor werden oder wie sind Sie jetzt dazu gekommen, Bücher zu schreiben?

 »Schon als Jugendlicher habe ich kleine Texte geschrieben. Das Schreiben hat mich mein ganzes Leben lang begleitet. Jetzt habe ich endlich mehr Zeit dafür. 2018 habe ich meine Erzählung `Der Regenbogenmacher´ veröffentlichen können.«

 

 

Sie sagen selbst, Ihre Bücher sind Liebeserklärungen an die Eifel. Wie ist das zu verstehen?

»Die Eifel spielt eine zentrale Rolle in meinen Erzählungen. Die Eifellandschaft mit ihren sanft geschwungenen Hügeln bedeutet den Hauptfiguren in meinen Erzählungen Trost und Halt in schwierigen Zeiten. Mir erschließt sich die Eifel am besten beim Gehen. Die Berge und das Meer sind spektakulärer, aber die Eifel hat einen eigenen schönen Rhythmus.«

 

 

Was halten Sie persönlich vom Gendern?

»Ich bemühe mich in meinen Texten immer die weibliche und die männliche Form zu benutzen. Ich mag aber überhaupt nicht die Schreib- und Sprechweise mir dem großen I (z.B. KünstlerInnen)«

 

 

Wie überzeugen Sie jemanden mit einem Satz, die deutsche Sprache zu lernen?

»Jede neue Sprache, die man lernt, eröffnet neue Möglichkeiten und eine neue Welt. Das ist ungemein spannend.«

 

 

Über den Autor

  • Paul Bies wurde 1954 in Dinslaken am Niederrhein geboren. 
  •  Er wuchs auf in Luxemburg, studierte in Trier und war von 1981 bis 2020 Lehrer in Daun, Henstedt-Ulzburg, Prag und Bitburg, wo er seit über zwanzig Jahren lebt. 
  •  1999 bis 2020 war er Deutsch-, Französisch- und Ethiklehrer am St. Willibrord-Gymnasium in Bitburg. In diese Zeit fällt ein Auslandsschuljahr (2005/06) am Thomas-Mann-Gymnasium in Prag.

 

Buchvorstellung

 

Das Eifel-Projekt

Während sich Ben in Delft im Auftrag seiner Kölner Kulturredaktion aufhält, erreicht ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters. Er fährt sofort in sein Elternhaus nach Luxemburg zu seiner Mutter und seinem Bruder. Nach der Beerdigung des Vaters schlägt Bens Verlagschef ihm vor, in die Eifel zu fahren, um ein Buchprojekt über die Eifel vorzubereiten. Nach kurzem Zögern willigt Ben ein und lässt sich in einer Pension am Schalkenmehrener Maar nieder. Während er sich nachts Erlebnisse mit seinem Vater ins Gedächtnis ruft, ist er tagsüber an zahlreichen Eifelorten (Manderscheid, Maria Laach, Burg Eltz usw.) unterwegs, um für das Eifelprojekt zu recherchieren. Der Aufenthalt in der Eifel gibt ihm nach und nach wieder seine ursprüngliche Lebenskraft zurück. Eifelbildverlag, 9,90 Euro, ISBN/EAN 978-3-98508-014-4

Termin-Tipp: Lesung mit Paul Bies am Freitag, 27. Januar, um 17 Uhr in der Buchhandlung Eselsohr, Hauptstraße 42, Bitburg (Fußgängerzone).

 

Der Eifelmaler

Der Ich-Erzähler hat nach dem Tod seiner Eltern sein Kunststudium abgebrochen und kehrt in sein Elternhaus in die Eifel zurück. Seine Bilder sind von Dunkelheit geprägt. Sein einziger Gefährte ist sein Hund Hanno. Eines Tages kommt es zu einer geheimnisvollen Begegnung mit einem Kind, das ihm die Bewegungen, Flächen und Farben der Eifellandschaft neu zeigt. Wie befreit malt er eine neue Reihe großer Bilder, bis ihm eines Tages ein Galerist ein sagenhaftes Angebot unterbreitet. Eifelbildverlag, 9,90 Euro; ISBN/EAN 978-3-98508-015-1

 

Die Rückkehr des Austronauten

Im Alter von 80 Jahren fliegt der Astronaut Daniel Balmes zum zweiten Mal in seinem Leben ins All. Im Vordergrund der Mission stehen Untersuchungen zu den körperlichen Reaktionen eines alten Menschen im Kosmos. Aus dem All auf die Erde blickend, reflektiert der in Bitburg geborene Astronaut über sein Leben, insbesondere über den Medienrummel und die Ereignisse nach seinem ersten Weltraumflug, als er ein Verhältnis mit einer Radiomoderatorin eingegangen ist, was zum Bruch seiner Ehe geführt hat. Der Astronaut zieht das Fazit seines Lebens und stellt sich auf seinen Lebensabend in der Eifel ein. Eifelbildverlag, 9,90 Euro, ISBN/EAN 978-3-98508-016-8

 

Weitere Infos unter: www.eifelbildverlag.de


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