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Frederik Scholl

»2022 wird Jahr des Bevölkerungsschutzes«

Kreis (FS). Landrat Markus Ramers will im Jahr 2022 einen Schwerpunkt auf die Verbesserung des Bevölkerungsschutzes. Ein entscheidender Faktor wird dabei die neue Einsatzleitstelle sein.
Bei einem Rundgang durch den Rohbau informierte Landrat Markus Ramers über die künftige Leitstelle des Kreises Euskirchen. Foto: Scholl

Bei einem Rundgang durch den Rohbau informierte Landrat Markus Ramers über die künftige Leitstelle des Kreises Euskirchen. Foto: Scholl

Bild: Scholl

»Diese Thema ist nach der Flutkatastrophe noch so präsent, deshalb möchte ich das Jahr 2002 zum Jahr des Bevölkerungsschutzes machen«, sagt Markus Ramers. Eine zentrale Rolle wird künftig die neue Leitstelle spielen die derzeit im neuen Anbau der Kreisverwaltung entsteht. »Die Leitstelle wird das Herzstück der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Kreis weil eben hier alle Anrufe über die 112 landen werden. Und von hier aus alles veranlasst wird, was dann notwendig ist«, erklärt Ramers bei einem Rundgang durch den Rohbau. Unter anderem werde die Leitstelle Einsatzmittel disponieren, Feuerwehren verständigen, Rettungswagen raus schicken oder auch Ersthelfer alarmieren. »Wir freuen uns sehr darauf, dass wir damit einen richtigen Sprung nach vorne machen. Es war alles lange vor der Katastrophe geplant. Aber uns alles ist nochmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass wir hier eine gute Ausstattung und gute Arbeitsbedingungen haben«, so der Landrat.

Mehr Plätze zur Notrufbearbeitung

Die neue Leitstelle wird insgesamt 345 Quadratmeter groß sein und über zehn Einsatzleitplätze verfügen. Für den Krisenstab wird es einen 260 Quadratmeter großen Tagungsraum geben in dem bis zu 65 Personen Platz finden. Ergänzend kommen unter anderem auch Ruhe- und Sozialräume hinzu. Zudem wird es in der neuen Leitstelle sechs zusätzliche Plätze für die Annahme von Notrufen geben. »Wir haben festgestellt, dass hier noch besser werden können«, sagte Martin Fehrmann, Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr beim Kreis. Daher sei die Zahl der Plätze aufgestockt worden. Aufgestockt werden soll auch das Personal der Leitstelle. So soll es künftig 12,80 neue Stellen in der Leitstelle geben. Diese seien notwendig um in Zukunft die geplante Umstellung von einem 12-Stunden-Dienst auf ein 24-Stunden-Modell zu gewährleisten.
Ein Batterieraum sowie mehrere Notstromaggregate ermöglichen der Leitstelle auch im Fall eines Stromausfalls einsatzfähig zu bleiben.
Nachgebessert werden soll im Kreis auch in puncto Sirenen. Mehrere Kommunen hätten bereits Fördermittel für die Anschaffung neuer Sirenenanlagen beantragt. »Auch was die Kommunikationsmöglichkeiten der Einsatzkräfte betrifft müssen wir besser werden«, betont Markus Ramers. Dabei will der Kreis auf Starlink-Satellitensysteme setzen, über die alle Koordinierungsstellen (unter anderem Feuerwehr, Malteser, DRK) im Ernstfall in Kontakt bleiben können.

Ehrenamt im Mittelpunkt

»Bei allen technischen Errungenschaften, kommt mir allerdings eines zu kurz. Die Menschen, die sich ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz engagieren«, sagt Markus Ramers. Um das Ehrenamt in Sachen Ausbildung zu unterstützen ist die Umwandlung des bisherigen Kreisbrandschutzzentrums in Schleiden in ein Gefahrenabwehrzentrum geplant. Neben den Feuerwehren sollen nach Ramers Wunsch künftig auch andere Organisationen, wie beispielsweise das THW, Malteser und DRK von diesem Zentrum profitieren.
Ein weiterer wichtiger Schritt sei es, die Bevölkerung zukünftig betreffend dem Thema Selbstschutz zu Informieren und zu sensibilisieren.
Neben der Gefahrenabwehr werden laut Markus Ramers 2022 natürlich auch der Wiederaufbau und die Corona-Pandemie Schwerpunktthema sein.


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