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Beratungsstelle bietet verstärkt HIV-Tests an

Wie das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen mitteilt, ist in Zeiten von Corona das Bewusstsein für andere Infektionskrankheiten in den Hintergrund gerückt. Das Infektionsgeschehen gerade auch von sexuell übertragbaren Erkrankungen habe sich dadurch aber nicht geändert und sollte, um hier die Gefahren einer parallelen Infektionswelle zu vermeiden, wieder mehr in den Fokus gerückt werden. In erster gelte das für HIV, so das Gesundheitsamt.
Carmen Frantzen vom Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung Euskirchen

Carmen Frantzen vom Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung Euskirchen

„Vielleicht bietet sich aktuell die einmalige Chance, dass HIV im Rheinland vor dem Ende steht“, so die Hoffnung des Leiters des Gesundheitsamtes des Kreises Euskirchen, Christian Ramolla. „Social Distancing“ aus Solidarität hat auch dazu geführt, dass viele Menschen riskante sexuelle Aktivitäten eingeschränkt oder sogar ganz aufgegeben haben. „Diese Situation gab es so noch nie und man darf vermuten, dass sich seit Mitte März höchstwahrscheinlich deutlich weniger Menschen mit HIV infiziert haben als vor dem Lockdown“, erklärt Ramolla.

Beratungsstelle bietet verstärkt HIV-Tests an

Um genau diese Menschen zu finden, um den Infektionskreislauf zu stören oder gar ganz zu unterbrechen, bietet die Beratungsstelle für Infektionskrankheiten unter der Koordination von Carmen Frantzen neben zahlreichen Informationen auch verstärkt HIV-Tests an. Die Kampagne #HIVlassdichtesten startet am 1. Juli 2020. „Wenn es uns gelingt, möglichst viele HIV-Infektionen zu finden, um diese entsprechend behandeln zu können, beeinflussen wir die Verbreitung von HIV im Rheinland nachhaltig“, hofft Carmen Frantzen. Diese Chance zur Erkennung von HIV und anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI) sollte man nicht ungenutzt lassen. Was sonst ein Problem bei der Diagnose des HI-Virus durch Standardtests darstellt, nämlich die sichere Feststellung der HIV-Infektion erst sechs Wochen nach der Ansteckung, kann man sich zu Nutze machen. „Nach dem wochenlangen Lockdown zeigen nun nahezu alle Testergebnisse den tatsächlichen HIV-Status“, bestätigt Christian Ramolla. Die aktive Verhinderung der Weitergabe des Virus durch die Nutzung von Kondomen oder Medikamenten wie PrEP wäre dann eine Chance für alle positiv Getesteten.  Zudem könne eine unentdeckte HIV-Infektion den schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung verursachen. Durch viele Aktionen hat die Beratungsstelle „Sexuelle Gesundheit“ des Kreises Euskirchen bereits auf sich aufmerksam gemacht und so erfolgreiche Präventionsarbeit geleistet. Mit dieser Aktion hoffen Christian Ramolla und Carmen Frantzen, viele zu Tests zu animieren und setzen dabei ganz auf die nicht nur aktuell so wichtige Solidarität im Kreis Euskirchen. Terminvergabe unter:  sti@kreis-euskirchen.de


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