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Bunte Bio-Eier wären eine runde Sache

Ob zum Verzehr, zur Dekoration oder zum Verschenken: Eier gehören genauso zu Ostern wie der Hase und das Lamm. 13.000 davon werden - grob geschätzt - jeden Tag auf dem Biohof Loben in Kuchenheim gelegt. Die meisten davon werden weiter verkauft, ein kleiner Teil wird im Hofladen des Hofes selber angeboten. Vor den Ostertagen steigt der Bedarf an.

»Wenn es gekochte Eier wären, würden wohl noch mehr verkauft«, vermutete Stefan Loben, der Betreiber des Hofes. Da sich der Hof auf Bio-Eier spezialisiert hat, wäre es schwierig, die typischen gefärbten und gekochten Ostereier anzubieten. »Das Färbemittel ist nicht zugelassen - dann wären es keine Bio-Eier mehr«, erklärte Loben. Nur mit speziellen Färbemitteln wäre es möglich, bunte Bio-Eier zu verkaufen. Doch der Aufwand lohnt sich für den kleinen Hofladen nicht.

Glückliche Hühner

Generell können Loben und sein Kollege Christoph Hackhausen aber feststellen, dass das Interesse an Bio-Eiern gewachsen ist. »Die Leute wollen wissen, wo die Eier herkommen«, so Hackhausen. Deshalb kämen die Leute auch von weiter weg, um ihre Eier bei Loben zu kaufen. Der Bio-Hof arbeitet daran, auch darüber hinaus Gemüse für den eigenen Bio-Laden anzubauen. »Wenn wir es selber anbauen, kann man es vom Feld holen, wenn man es braucht«, erklärte Hackhausen. Auf dem Biohof können die Kunden nicht nur die Hühner im Freigehege sehen, sie wissen auch, dass die Schnäbel der Tiere nicht gekürzt sind, dass nur sechs statt neun Hühnern pro Quadratmeter gehalten werden und dass sie nur mit ökologisch erzeugter Nahrung gefüttert werden. »60 Prozent unserer Futtermittel werden auf dem Hof selber gemacht«, erklärte Loben. In dem Hof in Kuchenheim leben 15.000 Hühner, die in fünf Herden aus je 3.000 Tieren gehalten werden. »Das ist so vorgeschrieben«, erklärte Loben. Die Tiere müssen so untergebracht sein, dass sie sich im Stall nicht sehen können. Im Freigehege sind sie durch Zäune voneinander getrennt.  

Bunte Eier kosten

Auch Ralf Davepont, der mit seiner Frau Geflügel Huth betreibt und samstags auf dem Euskirchener Wochenmarkt Eier und Geflügel verkauft, weiß, dass um Ostern die Nachfrage steigt. Besonders aber nach gefärbten Eier. »Früher wurde mehr selber gefärbt«, so der Händler. Heute werden die Eier direkt eingefärbt gekauft. Der Händler kann seine Ware nicht selber färben - auch er kauft die Eier von einem Bauern direkt bunt ein. »Eine Färbemaschine kostet mehrere 100.000 Euro. Das lohnt sich für einen kleinen Wochenmarkthändler einfach nicht«, erklärte Davepont. Durch die große Nachfrage gebe es aber durchaus mal Engpässe. Deshalb käme es vor, dass statt weißen mitunter braune Eier gefärbt werden müssten. Der Vorteil der gefärbten Eier, so Davepont, sei die lange Haltbarkeit. In der Färbemaschine werden sie 20 Minuten gedampft, wodurch sie drei bis vier Wochen genießbar sind. Selber gekocht seien sie schon nach wenigen Tagen nicht mehr gut. 
Foto und Text: Tim Nolden


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