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Jedes verkaufte Getränk zählt

»Jetzt zählt jedes verkaufte Getränk«, sagt Diana Hafke, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Sie appelliert an die Gäste, Geduld zu haben und mehr Zeit mitzubringen.
Ohne Hygiene- und Abstandsregeln geht nichts in der Gastronomie. Daher sollten Gäste beim Restaurantbesuch Geduld mitbringen. Foto: NGG

Ohne Hygiene- und Abstandsregeln geht nichts in der Gastronomie. Daher sollten Gäste beim Restaurantbesuch Geduld mitbringen. Foto: NGG

Nach dem Shutdown seien die Restaurants und Kneipen im Kreis Euskirchen wieder am Start. Allerdings sei in Zeiten der Corona-Pandemie die Geduld der Gäste gefragt. Mit Blick auf Abstands- und Hygieneregeln werde der Restaurantbesuch jedoch ein anderer sein.

Mehr Zeit mitbringen

Diana Hafke: »Gäste sollten mehr Zeit mitbringen als sonst – und auch Verständnis für die Situation des Personals. Einerseits soll die Gastronomie endlich wieder Genuss und Geselligkeit möglich machen. Andererseits darf die Branche unter keinen Umständen zum Infektionsherd werden.«

2800 Beschäftigte im Kreis Euskirchen

Das gelte auch für die Hotellerie, die ihren Betrieb in den nächsten Wochen langsam wieder hochfahre. Im Kreis Euskirchen beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe laut Arbeitsagentur rund 2.800 Menschen. Viele von ihnen seien auf den ersten vollen Lohn nach langer Zeit in Kurzarbeit angewiesen. »Deshalb gilt jetzt erst recht: Jedes Trinkgeld tut gut«, so Diana Hafke. Auch die Gastronomie müsse eine »Portion Extra-Hygienezeit« einplanen. Und wer acht Stunden mit Mundschutz kellnere, der sollte auch mal eine Pause mehr machen dürfen.

Auch andere Branchen profitieren

Von der Wiedereröffnung des Gastgewerbes profitierten auch andere Branchen. »Gerade Brauereien mussten die Belieferung der Kneipen und Gaststätten stoppen. Auch ihr Exportgeschäft ist eingebrochen«, sagt Hafke. Betroffen sei auch die Ernährungsindustrie. Zwar hätten die Hamsterkäufe bei Nudel- und Konservenherstellern zum Hochbetrieb geführt. Gleichzeitig aber hätten wichtige Großabnehmer ihre Bestellungen storniert - und das vom 10-Liter-Eimer Frittieröl bis hin zum Fassbier. »Hotels und Gaststätten fragen jetzt wieder nach«, berichtet Hafke.

Perspektive für Tourismus

Entscheidend sei zudem, dass auch der Tourismus wieder eine Perspektive bekomme. Viele Menschen fragten sich jetzt, wie sie ihren Sommerurlaub planen können. Diana Hafke: »Klar ist: Wenn eine zweite Infektionswelle ausbleibt und das Gastgewerbe durchdachte Lösungen für den Corona-Schutz bietet, dann könnte die Branche bald schon boomen und der Heimaturlaub eine Renaissance erleben.«


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