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»Kinder sollen Heimat entdecken«

Immer mehr Kinder können in den Ferien nicht Verreisen – sei es wegen fehlender Mittel oder berufstätiger Eltern. »Ferien zu Hause« soll diesen Kindern eine Lösung bieten.
Die Projektträger und Unterstützer von »Ferien zu Hause«. Foto: Breuer

Die Projektträger und Unterstützer von »Ferien zu Hause«. Foto: Breuer

»Wir wollen eine verlässliche Ferienfreizeit anbieten, damit Eltern in den großen Ferien unbesorgt arbeiten gehen oder anderen Verpflichtungen nachgehen können«, erzählt Hans-Hubert Keller, Projektleiter von »Ferien zu Hause«. Der Bedarf steige stetig und das sei nicht nur ein Phänomen in der Großstadt, sondern gelte auch für die Region Zülpicher Börde. »Wir wollen aber den existierenden Ferienfreizeiten der umliegenden Städten und Gemeinden keine Konkurrenz machen, sondern das Angebot erweitern«, ergänzt Hans-Hubert Keller.
Daher habe man bewusst geschaut, zu welcher Zeit und an welchem Ort Betreuungsangebote stattfinden. Zudem sei die Teilnahme für die maximal 40 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren – im Gegensatz zu den übrigen Ferienfreizeiten – kostenpflichtig.

Ausgereiftes Konzept überzeugt

Apropos Kosten: Für die Umsetzung werden stolze 203.370 Euro benötigt. »In den nächsten drei Jahren sollen elf Maßnahmen umgesetzt werden. Zwei von ihnen starten dieses Jahr in Schwerfen und Friesheim«, erklärt Keller. Sein Arbeitgeber und Gründer des Projektes, die Katholische Jugendagentur Köln, beteiligt sich mit zehn Prozent. Den Großteil, 65 Prozent, übernimmt die LEADER-Region Zülpicher Börde. »Kinder sind die Zukunft unserer Region«, so Regionalmanager Peter Wackers. Daher habe Keller mit seinem Projekt offene Türen eingerannt. Dass die Aktion überhaupt zustande kommt, liegt aber nicht zuletzt an der Spende über 41.600 Euro des Unternehmens »Smurfit Kappa Zülpich Papier«. Gemeinsam mit Geschäftsführer Christian Ludwig sei Dr. Peter Kramp vom geschäftsführenden Vorstand sogar  nach Dublin zur Stiftung von Smurfit Kappa gereist. »Wir haben 30.000 Euro in Rekordzeit genehmigt bekommen. Das spricht für die Qualität des Vorhabens«, ergänzt Ludwig. Einen weiteren Teil übernimmt die Stadt Erftstadt. 

Heimat spielerisch erkunden

Doch wofür wird das ganze Geld benötigt? Keller fasst es kurz und humorvoll zusammen: »Wir setzen die sozialen Fantasien von Politik und Kirche um«. Und dafür müssen in der ersten und zweiten Ferienwoche an beiden Maßnahmestandorten teils Honorarkräfte beschäftigt, Gebäude angemietet und Material angeschafft werden. »Nistkastenbau, Schnitzen, Klettern und vieles mehr sind das Herzstück der Ferienaktion«, so der Projektleiter. Auch Ausflüge in die nähere Umgebung, wie zum Seepark oder zur Römerstraße stehen auf dem Programm. Viele Aktionen sollen aber von Ehrenamtlern durchgeführt werden. »Bürger dürfen sich gerne bei mir melden und Ideen für eigene Aktionen vorbringen«, so Keller weiter: »Wir brauchen keinen Freizeitpark. Die Kinder sollen vielmehr bis zum Bauch im Bach stehen und ihre Heimat neu entdecken und schätzen lernen«.

Runder Tisch nach Karneval

Nach Karneval lädt Hans-Hubert Keller, Projektträger »Ferien zu Hause«, zum runden Tisch ein. In den städtischen Mitteilungsblättern wird darüber informiert. Im Frühjahr werden über diesen Weg auch die Anmeldefristen bekannt gegeben.


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