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Leiter der Mordkommission: "Wir werden niemals aufgeben"

Vor 24 Jahren wurde die Leiche der 11-jährigen Claudia Ruf auf einem Feldweg bei Oberwichterich gefunden. Bis heute wurde ihr Mörder nicht gefasst. Vor rund einen Jahr nahm die Mordkommission "Claudia Ruf" erneut die Ermittlungen auf. Diese dauern bis heute an. Spuren führen unter anderem bis in die USA. Hinweistelefon bleibt geschaltet.
Die Verantwortlichen von Mordkommission,  Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt klärten bei einer Pressekonferenz in Grevenbroich informierten im vergangenen Jahr über neueste Ermittlungserkenntnisse und weitere Schritte im Mordfall Claudia Ruf auf. Archivfoto: Scholl

Die Verantwortlichen von Mordkommission, Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt klärten bei einer Pressekonferenz in Grevenbroich informierten im vergangenen Jahr über neueste Ermittlungserkenntnisse und weitere Schritte im Mordfall Claudia Ruf auf. Archivfoto: Scholl

Am 11. Mai 1996 verschwand die 11-Jährige Claudia Ruf an ihrem Heimatort Grevenbroich-Hemmerden. Am 13. Mai fand schließlich ein Spaziergänger die Leiche des Mädchens auf einem Feldweg im Euskirchener Stadtteil Oberwichterich. Gut ein Jahr nach Beginn der eng mit der Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft abgestimmten Arbeit der Mordkommission "Claudia Ruf" dauern die Ermittlungen weiter an: Bislang wurden 2.250 DNA-Spuren über die Wissenschaftler des LKA NRW abgeglichen - der mutmaßliche Täter konnte über diesen Abgleich noch nicht identifiziert werden. Von den aktuell über die Staatsanwaltschaft initiierten Rechtshilfeersuchen laufen derzeit noch zu 15 Spuren, die bis in die USA führen, die Ermittlungen. "Fünf Rechtshilfeersuchen führten bislang bereits zu einem Ausschluss der überprüften Personen", erklärt MK-Leiter Reinhold Jordan hierzu.

Vier Test-Verweigerer werden noch überprüft

Von den 15 Personen, die einen freiwilligen DNA-Test verweigerten, sind zwischenzeitlich 11 über entsprechende richterliche Beschlüsse überprüft und ausgeschlossen worden. Vier weitere Fälle befinden sich hierzu aktuell noch in der Prüfung. Zu 25 Personen stehen die Fahnder der Mordkommission aktuell noch in Kontakt - die Ermittlungen, zu denen auch die Abgabe einer DNA-Probe gehört, sind in diesen Fällen noch nicht abgeschlossen.

"Wir werden niemals aufgeben"

Besonders schwierig gestalten sich oftmals die Ermittlungen im Zusammenhang mit bereits verstorbenen Personen. Hier sind die letzten Wohn- und Aufenthaltsorte und auch mögliche Angehörige in vielen Fällen aktuell nicht ermittelbar. So registriert die Mordkommission hierzu rund 40 Verstorbene, zu deren Personen derzeit kein verwertbarer Ermittlungsansatz vorliegt. Zu den schwierigeren Ermittlungen gehören auch rund 80 Personen, zu denen noch kein Aufenthaltsort im In- und Ausland recherchierbar ist. MK-Leiter Reinhold Jordan resümiert die Ermittlungen nach rund einem Jahr: " Wir werden niemals aufgeben und selbstverständlich weiter ermitteln. Nachdem wir nunmehr rund 2400 Männer, welche in Grevenbroich-Hemmerden amtlich gemeldet bzw. einen direkten Bezug dorthin hatten, überprüft haben, können wir nicht ausschließen, dass sich darüber hinaus noch Männer unangemeldet , vielleicht in einer Partnerschaft oder sonstigen Beziehung in Hemmerden gelebt beziehungsweise sich aufgehalten haben. Vielleicht wurde eine Garage, ein Hof oder ein Wohnwagen durch Ortsfremde vorübergehend angemietet oder zu Arbeiten genutzt. Deshalb richten wir nochmals den Appell an alle Bürgerinnen und Bürger von Hemmerden: Melden sie uns diese Personen, auch wenn sie vielleicht im November 2019 gedacht haben, diese Information sei für die Polizei nicht relevant. Unser Ziel bleibt, möglichst alle Personen mit dem von uns dargestellten Bezug nach Hemmerden zu ermitteln und zu überprüfen." Die Mordkommission, die sich weiterhin aus Ermittlern der Polizei aus Bonn und Neuss zusammensetzt, weist hierzu auch noch einmal auf das weiterhin aufgeschaltete Hinweistelefon mit der Rufnummer 02131 - 300 25252 hin.


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