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Michael Nielen

Positive Bilanz trotz Corona im Freilichtmuseum

Dr. Josef Mangold, Leiter des LVR-Freilichtsmuseums in Kommern, zog jetzt eine positive Bilanz im zweiten Corona-Pandemie-Jahr.
Nicht nur nachts ist die Milchbar aus Brühl ein Highlight im Freilichtmuseum.

Nicht nur nachts ist die Milchbar aus Brühl ein Highlight im Freilichtmuseum.

Bild: LVR-Freilichtmuseum Kommern, Hans-Theo Gerhards

Kommern. »Trotz des schwierigen Starts mit Schließungen des Freilichtmuseums und der Absage großer Veranstaltungen wie dem Jahrmarkt anno dazumal konnten wir in diesem Jahr knapp 110.000 Gästen einen sicheren, unterhaltsamen und spannenden Besuch im LVR-Freilichtmuseum Kommern bieten«, so der Museumsleiter Dr. Josef Mangold.
Höhepunkt des Jahres war die feierliche Eröffnung der Milchbar aus Brühl. Das im August 2019 spektakulär »am Stück« ins Freilichtmuseum versetzte Gebäude präsentiert nun nach aufwendigen Renovierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen ein wichtiges Stück Kneipenkultur des Rheinlandes.
Viele Brühler kamen im August 2021 nach Kommern, bewunderten das überarbeitete Innenleben und genossen das Flair der auch als Rocker- und Rockmusikkneipe überregional bekannt gewordenen Gaststätte.
Die Veranstaltungen starteten mit »neunzehn71«, bei der die Besucher wieder 50 Jahre zurück in die Vergangenheit reisten. Fast 30 Aussteller und viele Mitmach-Aktionen standen bereit, um den Gästen alles rund um das Thema »Nachhaltig Gärtnern« nahe zu bringen. Im Herbst wurde die etablierte Großveranstaltung »Nach der Ernte« verkleinert als »Erntetage« durchgeführt. Mitte Oktober konnte das Museum bei herrlichem Sonnenschein den »Tag des Apfels« feiern. Neben einer großen Apfelsortenausstellung, im Tanzsaal aus Pingsdorf, gab es Informationsstände und Mitmachangebote für Kinder und Erwachsene sowie eine Vielfalt an Äpfeln und Apfelprodukten, etwa seltene regionale Obstsorten, Obstbäume, Apfelwein und »Viez« sowie Apfelpfannkuchen. Schließlich läutete der »Advent für alle Sinne« das Ende des Museumsjahres ein und gab die Möglichkeit, trotz verschärfter Corona-Schutzmaßnahmen, Gebäck aus den museumseigenen Öfen, Kunsthandwerk und Laternenführungen besinnlich zum Jahresende erleben zu dürfen.
Drei Sonderausstellungen gab es: »Bartning.Bartning.Bartning. Architekt der Moderne«, »Trüb und Klar. Unser täglich Wasser« und »WirRheinländer«. Zudem wurde die neue Ausstellung »Stadt, Land, Garten – Wilde Vielfalt zwischen Küchengarten und Feldflur« in der Scheune Sechtem erstmals für Besucher geöffnet. Sie beleuchtet, wie sich Bedeutung und Aussehen von Nutzgärten gewandelt haben. Ein größeres Bauprojekt des Jahres 2021 war der Breitbandausbau. Auf dem weitläufigen, über 100 Hektar großen Gelände, auf dem an vielen Stellen bislang keinerlei Handyempfang besteht, konnte in guter Zusammenarbeit der Mitarbeiter aus Handwerk, Technik, Wissenschaft und Verwaltung der Breitbandausbau in kurzer Zeit vorangetrieben werden, sodass nun in allen Baugruppen und Gebäuden Anschlüsse an das Glasfasernetz vorhanden sind. Mit weiteren Charakteren der Gespielten Geschichte erweiterte das Museum sein Angebot.

Ausblick auf 2022

Auch 2022 erwartet die Museumsgäste wieder ein abwechslungsreiches Programm. Geplant sind Jahrmarkt, ZeitBlende 1972, Erntefest und der Advent für alle Sinne. Viele kleinere Aktionen sollen – nicht nur an den Wochenenden - einen spannenden Besuch ermöglichen. Den Startpunkt setzt am 20. Februar die Eröffnung der Ausstellung »FormVollendet? Bakelit verändert den Alltag«. Vom Telefon bis zum Trabbi, von Kameras bis zu Möbeln - dieser vielfältige Kunststoff regte Designer und Techniker gleichermaßen zur Entwicklung neuer Produkte an. Aber auch die kalten Wintertage locken zur Zeit zu einem entspannten Spaziergang durch das Museumsgelände.


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