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Frederik Scholl

Von Zülpich über New York City in die Antarktis

Von der Römerstadt in die Antarktis. Diesen Weg beschreitet derzeit die aus Zülpich stammende Stella Paffenholz.

»Homeward Bound« nennt sich das prestigeträchtige, globale Führungsprogramm für Frauen, das Stella diese nicht alltägliche Reise ermöglichen soll. Seit diesem Sommer hat die 31-Jährige ihren Doktortitel in der Tasche. Promoviert hat sie in der Krebsforschung am »Memorial Sloan Kettering Cancer Center«. Das Institut in New York zählt zu den besten Krebskliniken der Welt. Nach dem Abi am Franken-Gymnasium in Zülpich studierte Stella Paffenholz molekulare Biomedizin an der Universität Bonn. Es folgten der Master am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg sowie Forschungsaufenthalte in Labors auf der ganzen Welt. »Unter anderem habe ich damals auch verschiedene Praktika in den USA gemacht und irgendwie habe ich mich nicht mehr von hier losreißen können«, erklärt Stella, die heute in Boston lebt und arbeitet.

 Während ihrer Promotion hat Stella innovative Labormethoden angewandt, um bessere Therapieansätze zur Bekämpfung von Eierstockkrebs zu entwickeln. »Dies ist die tödlichste, aber am wenigsten erforschte Krebsart, die Frauen betrifft. Da Frauen in Führungspositionen aber oft unterrepräsentiert sind, wird die Erforschung von Krankheiten, die Frauen betreffen, oft vernachlässigt«, kritisiert die Zülpicherin. Mit ihren Studien möchte sie das Bewusstsein dafür schärfen, mehr Forschungsgelder in diesen Bereich zu investieren.

Unter Tausenden ausgewählt

Umso erfreulicher war es für die Forscherin als sie aus mehreren Tausend Bewerberinnen für das »Homeward-Bound-Programm» ausgewählt wurde. Zusammen mit 99 anderen Frauen aus der ganzen Welt nimmt Stella seit diesem Jahr an dem Programm teil. Die Initiative zielt darauf ab, dass Frauen mit einem MINT-Hintergrund (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) stärker in Öffentlichkeit und Forschung wahrgenommen werden und ihr Einfluss in Politik und Gesellschaft gestärkt wird. Das Programm besteht aus einem Jahr virtueller Schulungen, um Fähigkeiten in Führung, Strategie, Sichtbarkeit und Zusammenarbeit zu entwickeln.

Es gipfelt in Form eines mehrwöchigen Forschungsaufenthalts in der Antarktis. »Die lebensverändernde Reise in eines der ökologisch sensibelsten und inspirierendsten Gebiete der Erde soll nicht nur das Bewusstsein für Klimawandel und Nachhaltigkeit schärfen, sondern auch ein herausforderndes Umfeld bieten, um unsere Führungsqualitäten anzuwenden«, erklärt Stella Paffenholz. Allerdings ist die Teilnahme am Programm nicht kostenlos. Von den 40.000 Dollar Gesamtkosten muss Stella die Hälfte selbst aufbringen, deshalb hat sie eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und hofft auf Unterstützer ((https://www.gofundme.com/f/homeward-bound-empowering-women-in-stemm).

Bestens vorbereitet

Gut vorbereitet auf diese außergewöhnliche Reise ist Stella in jedem Fall. In ihrer Freizeit betreibt sie Ausdauersport wie Triathlon. Zudem hat sie erfolgreich am New York City Marathon teilgenommen und mehrwöchige Rucksackreisen in den USA und Südamerika absolviert. Der Kontakt in ihre Heimat ist ihr jedoch ebenso wichtig. »Jedes Jahr zu Weihnachten komme ich zurück um meine Familie zu besuchen und natürlich um mit den Mädels vom TuS Zülpich eine Runde Basketball zu spielen«, verrät die 31-Jährige und lächelt dabei. 


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