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Andreas Bender

Mit Ukrainern ins Gespräch gekommen am orthodoxen Osterfest

Menschen aus der Ukraine und aus Deutschland zu vernetzen: Das war das Ziel von Netzwerktreffen am orthodoxen Osterfest in Boppard und Kastellaun.

Rhein-Hunsrück. Eine Woche später als bei uns feierten die ukrainischen christlich-orthodoxen Gläubigen das Osterfest, in diesem Jahr am 24. April. Ein guter Anlass für eine Einladung zu einem Netzwerk-Cafe, das vom Bopparder Ortsvorsteher Niko Neuser in Zusammenarbeit mit donum vitae organisiert und von den Stadtratsparteien, verschiedenen Institutionen, Vereinen und den Kirchen unterstützt wurde. In seiner Begrüßungsansprache, die von Matthias Uhlemann übersetzt wurde, betonte Neuser, dass es besonders wichtig sei, den ukrainischen Geflüchteten eine neue Heimat zu geben, auch wenn wir alle noch nicht wissen für wie lange das sein wird. Das Gesicht der Geflüchteten ist vorwiegend weiblich und die Frauen und Kinder und auch alle anderen sollen sich gut aufgenommen und akzeptiert fühlen.

 

Verena Nass, Vorsitzende von donum vitae Boppard bedankte sich für die schnelle und unbürokratische Hilfsbereitschaft bei der Beschaffung und Zurverfügungstellung von Wohnraum und Einrichtung und auch der großen Spendenbereitschaft. Siegfried M. Rath erinnerte noch in bewegten Worten "Kinder sind unsere Zukunft und erfahren das größte Leid in diesem Krieg", bevor es dann zum gemütlichen Teil der Veranstaltung überging. Viele Ehrenamtliche haben eine rundum gelungene Veranstaltung für die rund 100 ukrainischen Gäste auf die Beine gestellt. An liebevoll gedeckten Tischen konnten sich die Gäste untereinander bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen kennenlernen und austauschen, Fragen stellen und einen entspannten Nachmittag genießen, fernab von den schlimmen Nachrichten aus der Heimat.

 

Auch ein Fahrdienst vom und zum Jakobsberg wurde organisiert. Die Kinder hatten ihre helle Freude an den von Siegfried M. Rath und Otto May gespendeten Ostereiern, und Hasen und konnten sich nach Herzenslust austoben, zumal auch für Spielzeug gesorgt war. Glück- und Segenswünsche an die Organisatoren seitens der ukrainischen Gäste zeigte die große Dankbarkeit, rührt ans Herz und ist für alle Ehrenamtlichen Ansporn weiter zu machen. Dies soll nicht die letzte Veranstaltung dieser Art sein, die ersten Planungen laufen schon an. Auch größere Spendenbeträge von Volksbank und Kreissparkasse Rhein-Hunsrück und einer Organisation aus Koblenz, auf Vermittlung eines Bopparder Bürgers, die uns erreicht haben helfen, den Ukrainern und Ukrainerinnen für die ersten Tage zumindest ein Taschengeld für die notwendigsten Bedürfnisse auszuzahlen bis die öffentlichen Mittel fließen.

 

Solange ukrainische Familien aus dem Kriegsgebiet nachkommen, werden weiterhin Überbrückungsgelder benötigt. Spenden, auf Wunsch gegen Spendenbescheinigung, werden entgegen genommen auf das Konto von donum vitae e.V. Boppard bei der KSK Rhein Hunsrück, Kennwort: Ukraine Flüchtlinge, IBAN: DE65 5605 17900001127224, BIC: MALADE51SIM. Ihre Spende kommt ohne Verwaltungsaufwand direkt bei den Menschen an.

 

Auch die evangelische Kirchengemeinde Kastellaun hatte Familien, Alleinstehende sowie Multiplikatoren aus der Region am 24. April eingeladen. Zweisprachig und mit allerlei Übersetzungshilfen wurden viele Informationen und aktuelle Bedarfe ausgetauscht: Welche hilfreichen Angebote gibt es für die ersten Wochen und Monate im Hunsrück bereits und wo will man künftig noch besser zusammenarbeiten, z.B. bei der Kinderbetreuung während Deutsch- und Erstorientierungskursen?

 

Viele engagierte ehrenamtlich Helfende hatten den Nachmittag im evangelischen Gemeindehaus gut und einladend vorbereitet und waren am Ende doch von der starken Resonanz überrascht. Ca. 120 Personen jeder Altersstufe waren dankbar der Einladung gefolgt, darunter etwa zwei Drittel aus der Region. Nicht nur für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt. Nebenan bot die geöffnete evangelische Kirche mit orthodoxen Ikonen und der Einladung zum Kerzengebet auch einen österlichen Ruhepunkt für die Seele. Die Beteiligten waren sich einig: Der gute Erfolg macht Mut zu weiteren Treffen.

 


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