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FC Karbach: Mühevolles Unentschieden gegen Koblenz

Das Heimspiel gegen die TuS Rot-Weiss Koblenz sollte für den FC Karbach nach den spektakulären Partien gegen Wiesbach und Salmrohr eigentlich zur Wiedergutmachung und zum Aufbau des Selbstvertrauens dienen. Das gelang am Ende aber mit einem spielgerechten 1:1-Unentschieden nur teilweise.
Zum Spielende hin versuchten die Karbacher nochmal mit Macht, den Sieg gegen die Rot-Weißen aus Koblenz zu erzwingen. Es blieb aber beim 1:1-Unentschieden, was dem Tabellenführer der Oberliga beim Gang durch die derzeitige Durststrecke nur bedingt half. Foto: Arno Boes

Zum Spielende hin versuchten die Karbacher nochmal mit Macht, den Sieg gegen die Rot-Weißen aus Koblenz zu erzwingen. Es blieb aber beim 1:1-Unentschieden, was dem Tabellenführer der Oberliga beim Gang durch die derzeitige Durststrecke nur bedingt half. Foto: Arno Boes

Von Arno Boes Die neun Gegentore aus den letzten beiden Spielen sowie der klare 0:4-Sieg der Koblenzer eine Woche zuvor in Wiesbach zeigten bei den Karbachern Folgen. Im Rückraum mussten Philipp Flaßhaar und Torwart Florian Bauer ihre Plätze zu Gunsten von Lukas Klappert auf der zentralen Abwehrposition und Ersatzkeeper Lukas Schmitt räumen, der bisher nur im Rheinlandpokal gespielt hatte. Trainer Torsten Schmidt stellte aber sofort nach Veröffentlichung der Aufstellungen klar: „Bauer und Flaßhaar tragen keine Schuld an den Gegentoren. Ich musste aber durch entsprechende Maßnahmen neue Impulse in das Team bringen und da sind personelle Umstellungen nun mal eines der wenigen Mittel, die man als Trainer vor einer Partie hat.“ Offenbar hatte Schmidt seine gesamte Abwehr in der Trainingswoche ins Gebet genommen, denn die Karbacher spielten betont vorsichtig, mieden stürmische Angriffe nach vorne, um hinten keine Lücken für Konter der Koblenzer zu reißen. Oftmals ging der Ball eher quer als steil, teilweise wirkte der Auftritt der Hausherren gehemmt. Hinzu kam, dass die Koblenzer sich bei Ballbesitz der Karbacher quasi als rote Wand in der eigenen Hälfte aufbauten, dazu die Spitzen Sören Klappert und Enrico Köppen eng markierten, was die Karbacher Chancen auf wenige Gelegenheiten beschränkte. Nur ein Freistoß durch David Eberhard und der folgende Nachschuss durch Yannik Rinker in der 14. Minute und ein Schuss von Sören Klappert zwei Minuten später kamen dem Koblenzer Tor gefährlich nahe. Torlos ging es in die Pause. Etwas mutiger kamen die Gastgeber aus der Kabine zurück, intensivierten das Angriffsspiel deutlich. Die erste Chance hatten aber die Koblenzer mit einem Freistoß, den Karbachs Torwart Schmitt mit den Fäusten abwehren konnte. Karbach tauchte nun öfter vor dem Gehäuse der Schängelstädter auf. In der 61. Minute verfehlte Tobias Jakobs nur knapp die Führung, nach 65. Minuten stand es dann aber 1:0 für Karbach. Einen Freistoß auf der linken Seite setzte Jakobs gekonnt an allen Mitspielern und Gegner vorbei direkt ins lange Eck. Fast hatte es den Anschein, als würde dieser Treffer bei den Karbachern den Knoten lösen. In der 69. Minute hatte Enrico Köppen das 2:0 auf dem Fuß. Er wollte aber anscheinend den Ball ins Tor dribbeln, statt rechtzeitig mit einem Schuss das Ziel anzupeilen. Prompt lief sich der Karbacher Stürmer fest. In der 71. Minute folgte die kalte Dusche für die Hausherren . Einen langen Ball nahm Ismayil Barut in der Karbacher Hälfte auf, im Laufduell setzte er sich gegen die Abwehr durch und erzielte dann ebenfalls ins lange Ecke den Ausgleich. Das sorgte bei Trainer Torsten Schmidt für Reaktionen. Denguezli, Kunz und Junk kamen ins Spiel, Karbach machte in den letzten 15 Minuten nochmal ordentlich Druck auf die Koblenzer Abwehr. In der 84. Minute köpfte ein Koblenzer in höchster Not den von Maxi Junk geschossenen Ball auf der Linie zurück in Feld, das war dann aber auch die letzte sehenswerte Aktion. Auch in den fünf Minuten Nachspielzeit sahen die knapp 530 Zuschauer keine Aktionen mehr, die den Spielstand noch hätten verändern können. Trainer Fath Cift war mit seinem Koblenzer Team zufrieden: „Wir haben viele junge Spieler und längst nicht die Qualität im Kader, wie sie Karbach aufweisen kann. Deshalb fühlt sich für mich das Unentschieden wie ein Sieg an.“ Torsten Schmidt sah es naturgemäß etwas anders: „Die Enttäuschung über das Salmrohrspiel, wo wir fast 20 glasklare Chancen versiebt haben, saß schon tief. Deshalb musste ich auch personell reagieren, was uns in der ersten Halbzeit wohl verunsichert hat. Im zweiten Durchgang lief es dann etwas besser, dennoch fühlt sich die Punkteteilung ein wenig wie eine Niederlage an. Gegen Burgbrohl müssen wir die Kurve kriegen und die Durststrecke überwinden. Und falls wir in den kommenden Wochen doch von der Tabellenspitze verdrängt werden, könnte das auch eine Motivation für mein Team sein, um wieder effektiver anzugreifen.“ Noch stehen die Hunsrücker oben, Schott Mainz ist aber nun punktgleich dahinter. Die Spvvg. Burgbrohl kommt am nächsten Samstag zum Quintinsberg (14.30 Uhr). Der Tabellenletzte hat bisher nur einen Punkt in der Saison erreicht. Aber unterschätzen wird in Karbach das Eifelteam wohl in der jetzigen Situation niemand. Vielleicht ist das genau der Aufbaugegner, um bei den Blau-Weißen mit einem engagierten Spiel und einem Erfolg das angeknackste Selbstvertrauen wieder zu stärken.


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