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Um 0.24 Uhr liefen die Keller voll

Die Gemeinde Fischbach war kaum nach vier Tagen aufräumen und putzen wieder auf den Beinen, da kam am Freitagmorgen das nächste Unwetter: Wieder liefen zahlreiche Keller voll und die Hauptstraße stand unter Wasser.

Den ganzen Feiertag über warnten die Wetterdienste vor Unwettern.  Gegen 0.10 Uhr warnte Katwarn die Bevölkerung im Reidenbachtal, im Raum Idar-Oberstein, dem Fischbachtal und der Region Kirn.  Um 0.24 Uhr liefen bereits die ersten Keller in Mittelreidenbach voll. Die Feuerwehren aus dem Reidenbachtal eilten zu Hilfe. „Die B 270  von der B 41 bis nach Mittelreidenbach, wurde von mehreren Geröll- und Flutwellen überspült“, berichtet Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Eberhard Fuhr. Etwa gegen 0.30 wurde die Feuerwache 3 von Idar-Oberstein wegen eines Wasserschadens nach Weierbach zum Hessenstein alarmiert.    Gegen 1.15 lief die Hauptstraße in Fischbach ebenfalls etwa 25 Zentimeter hoch voll.  Geröll, Hagel und Unrat verstopfte die Abflüsse. Gleichzeitig fanden die Wassermassen erneut den Weg in die Gemeindehalle von Fischbach.  Gegen 1.30 erhöhte Katwarn die Warnstufe auf Hell-Lila. Die Feuerwehr Fischbach um Wehrführer Christian Fewinger ging bei der Alarmierung bereits deutlich auf dem Zahnfleisch. Sie pumpten Keller leer, reinigten Abflüsse und pumpten die Hauptstraße leer. Oder nahmen weinende betroffene Bürger einfach mal einigen Minuten in den Arm.  Gegen 2 Uhr rief Katwarn die höchst mögliche Warnstufe Dunkel-Lila aus (wie am vergangenen Sonntag). Verbandsgemeinde Wehrleiter Nils Heidrich ließ nun von Sien bis Kempfeld große Teile der VG Herrstein alarmieren. Ebenfalls die Wache 1 von Idar-Oberstein, die eine riesige Geröll-Lawine in der Fischbacher Hauptstraße beseitigen mussten.  Umgehend wurde dieses Mal auch die Feuerwehr Kirn alarmiert, sie brachten erneut zahlreiche Sandsäcke ins Fischbachtal. Die Einheit um ihren Wehrführer Michael Wildberger war fast die komplette Woche zur Unterstützung dort.  Auf der L 160 stürzte auf der Umgehung Fischbach ein Baum über die Fahrbahn.  Obwohl Volker Wendel mit seiner Firma mitten in den Fluten stand, kämpfte er die ganze Woche mit seinen Herrsteiner Kameraden gegen den Dreck. In dieser Nacht  sicherte er in Niederwörresbach Häuser am Mühlenweg, samt dem Leistungszentrum mit Sandsäcken.  Als dann Nachbarn meldeten,  der Fischbach bedrohe erneut seine Firmenhalle, sicherten die Wehrmänner auch diese. Dann fiel in Teilen von Herrstein der Strom erneut aus, Techniker waren aber schnell vor Ort. In Fischbach und Herrstein waren die ganze Nacht besorgte Bürger auf den Beinen. „Insgesamt sind wir alleine von der VG Herrstein mit über 150 Einsatzkräften auf den Beinen. Hinzu kommen Einheiten aus Rhaunen, Bundenbach, der Stadt Kirn und Idar-Oberstein“, berichtet Nils Heidrich. Viele Einsatzkräfte waren nun den fünften Tag in Folge in Einsatz, dies zum Teil mit Leihwagen, da ihre eigenen der Flut zum Opfer fielen.


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