Seitenlogo
kdd

Nächtliche Ausgangsperre wird Montag aufgehoben

Nach Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium gibt Landrat Matthias Schneider bekannt, „dass unsere Allgemeinverfügung in der Nacht zum Montag auslaufen wird“. Dies begründet der Kreischef damit, dass die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Birkenfeld inzwischen deutlich gesunken ist und sich dem Landeswert angenähert hat

„Dies bedeutet, dass die landesweit geltenden Regelungen für unseren Landkreis angemessen sind.“ Als der Landkreis die nächtliche Ausgangssperre und weitere Maßnahmen zur Kontaktreduzierung auf den Weg brachte, war die Situation viel dramatischer. Damals lag die Inzidenz an sieben aufeinanderfolgenden Tagen über 200, als die Entscheidung sorgfältiger Beobachtung des Pandemie-Geschehens und im Einvernehmen mit der Landesregierung getroffen wurde – was derzeit auch wieder ansteht. Inzwischen hat sich auch die Rechtslage geändert: Ausschlaggebend ist nicht mehr der Inzidenzwert von 200, sondern angesichts mutierter Virusstämme das erklärte Ziel der Landesregierung, die Infektion bis zum 14. Februar unter den Schwellenwert von 50 zu drücken. Hier angesprochen sind insbesondere Landkreise, die wie der Landkreis Birkenfeld unter besonders hohen Inzidenzwerten litten.

Kritik an Corona-Maßnahmen

Zu der Kritik an den Corona-Maßnahmen im Kreis, insbesondere an der nächtlichen Ausgangssperre, merkt Schneider an: „Bei jeder Reglementierung in der Corona-Pandemie gibt es viele Bürger, die sie für ineffektiv halten, aber auch viele, denen sie nicht weit genug geht – wie die Meinungsumfragen belegen.“ Der Kreis Birkenfeld besteht nun einmal nicht nur aus ländlichen Gemeinden, sondern umfasst auch die große kreisangehörige Stadt Idar-Oberstein: „Gerade aus städtischen Gebieten wurden häufig nächtliche Überschreitungen gemeldet.“ Jene Einwohner, die auch sonst nachts nicht vor die Tür gehen, treffe die Einschränkung ohnehin gar nicht. Nicht zu unterschätzen sei aber die davon ausgehende psychologische Wirkung, „dass wir unsere Kontakte in allen Lebensbereichen minimieren müssen, um die Pandemie einzudämmen“.

"Kein Polster zum Ausruhen"

Eine 7-Tage-Inzidenz unter 200 gedrückt zu haben, sei „kein Polster, auf dem wir uns ausruhen können: Selbst mit 50 werden wir uns nicht zufriedengeben können.“ Daher wäre es laut Schneider „kontraproduktiv gewesen, die Allgemeinverfügung vorzeitig aufzuheben und damit sozusagen Entwarnung zu geben“. Einstweilen lobt der Landrat die zahlreichen Bürger, die die Anordnungen und ohne Zögern und ohne Murren beigetragen und damit zum gemeinsamen Erfolg beigetragen haben, die hohen Inzidenzzahlen deutlich zu verringern. Der Landrat hofft, dass sich diese Tendenz an Fastnacht fortsetzt. Gemeinsame karnevalistische Aktivitäten und Geselligkeit sind in diesem Jahr jedenfalls tabu.


Meistgelesen