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Nutzpflanze Hanf: Bopparder leisten Aufklärungsarbeit

Öle, Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel: Die Nutzpflanze Hanf hat nicht nur eine berauschende Wirkung, sondern bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sascha Mayer und Christopher Bryar aus Boppard wollen mit ihrem Onlineshop „Mary’s Hanf“ auch Aufklärungsarbeit leisten und auf den Unterschied von Nutz- und Drogenhanf aufmerksam machen.

Die Geschichte von Mayer und Bryar ist die Geschichte von zwei Freunden, die sich ihren Jugendtraum verwirklicht haben. Im vergangenen Jahr sind die beiden mit ihrem Onlineshop an den Start gegangen. Dort vertreiben sie zahlreiche Produkte rund um die Nutzpflanze Hanf. Natürlich geht es ihnen auch darum, Geld damit zu verdienen, doch sie haben sich noch etwas anderes auf die Fahne geschrieben: Sie möchten Aufklärungsarbeit leisten und aufzeigen, dass Hanf eben nicht nur eine berauschende und in dieser Form in Deutschland verbotene Droge ist. Natürlich seien ihre Beweggründe, sich intensiv mit der Pflanze auseinanderzusetzen, in der Jugendzeit andere gewesen als heute. „Aber auch schon damals haben wir uns vorgenommen, irgendwann mal etwas mit Hanf zu machen“, berichtet Mayer mit einem Lachen. Seither sind viele Jahre vergangen und die Einschätzung von Hanf ist eine andere geworden.  Im vergangenen Jahr gingen sie dann mit ihrem Shop online. Eigentlich war auch ein Laden in der Koblenzer Innenstadt geplant - doch dieses Risiko war sowohl der Bank als auch den beiden Freunden zu groß. Noch. Schließlich wissen die beiden auch, dass Hanf in der Gesellschaft oft noch negativ behaftet ist. „Ein Laden hätte uns noch mehr die Möglichkeit gegeben, mit Interessenten einen intensiven Austausch zu suchen, ihnen ihre Vorbehalte zu nehmen und sie über die positiven Eigenschaften von Hanf aufzuklären“, so Bryar.

Vielfältige Verwendung für Nutzpflanze Hanf

Aufklärungsarbeit wollen sie dennoch leisten. Eigentlich wollten sie in diesem Jahr voll durchstarten, hatten sich mehrere Märkte ausgewählt, um vor Ort Präsenz zu zeigen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird daraus erst einmal auch nichts.. „Also müssen wir jetzt wieder neue Wege suchen“, erzählt Mayer. Das sei auch im Internet schwierig, weil es eben von allen Seiten große Vorbehalte gegenüber der Nutzpflanze Hanf gebe. Zahlungsanbieter, potenzielle Werbeanbieter - sie alle lehnen eine Zusammenarbeit ab. Das schüre zusätzlich die Unsicherheit gegenüber der Pflanze innerhalb der Gesellschaft. „Und das ist unglaublich bedauerlich“, sagt Bryar. Hanf sei so vielfältig und bringe so viele gute Eigenschaften mit. Es müsse eben differenziert werden zwischen Nutz- und Drogenhanf. Der Anbau von Nutzhanf ist in Deutschland seit den 1990er Jahren wieder erlaubt. Hier ist die Konzentration am berauschenden Stoff Tetrahydrocannabinol (THC) so gering, dass sie nahezu nicht ins Gewicht fällt. Stattdessen kommen die positiven Eigenschaften zum Tragen - und zwar in ganz unterschiedlichen Formen. Als Samen, als aus den Samen gepresstes (Salat-)Öl oder als CBD-Öl, das in Deutschland zu den Nahrungsergänzungsmitteln zählt. „CBD oder Cannabidiol wird aus den weiblichen Hanfpflanzen gewonnen und bringt eine große Palette an gesundheitsfördernden Wirkungen mit sich“, weiß Mayer aus eigener Erfahrung.

Hanf vom negativem Image befreien

Das alles möchten er und sein Kumpel den Menschen näher bringen. Sie möchten aufklären, sie möchten Hanf in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, es von dem negativen Image befreien. Gerade in den vergangenen Monaten und Jahren sei der Markt der Hanfprodukte kontinuierlich gewachsen. „Es gibt große Firmen, die damit schnell das große Geld verdienen wollen. Wir wollen natürlich auch Geld verdienen, aber mit fachgerechter Aufklärung, mit guter Qualität und mit Individualität“, sagt Bryar. „Wir wissen, dass das schwer ist, aber es ist für uns eine echte Herzensangelegenheit und das spornt uns an, den vielen Widrigkeiten zu trotzen.“ (Text: Sina Ternis)


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